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Film | |
Titel | 2030 – Aufstand der Alten |
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Produktionsland | D |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 2007 |
Länge | 135 Minuten |
Stab | |
Regie | Jörg Lühdorff |
Drehbuch | Jörg Lühdorff |
Produktion | Regina Ziegler Jasmin Gravenhorst |
Musik | Oliver Biehler |
Kamera | Philipp Timme |
Schnitt | Bernd Euscher |
Besetzung | |
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2030 – Aufstand der Alten ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahre 2007. Der am 16. Januar 2007 startende Dreiteiler wird vom ausstrahlenden Fernsehsender ZDF als eine Doku-Fiction über die demografische Entwicklung oder gar als „Demografie-Krimi“ (so Chefredakteur Nikolaus Brender) angekündigt. Die drei Teile tragen die Untertitel „Die Geiselnahme“, „Das Leben im Untergrund“ und „Das Geheimnis in der Wüste“.
Handlung
Die investigative Journalistin Lena Bach will zusammen mit dem Kamerateam einen mörderischen Skandal um alte Menschen aufdecken. Ein verzweifelter Rentner nimmt den Vorstandvorsitzenden des Wellness-Konzerns Prolife als Geisel und will ihn zu einem Geständnis zwingen. Eine Handgranate explodiert. Von wem und warum wurde sie gezündet? Orte der Handlung sind auch eine Massenunterkunft für verarmte Senioren, eine skurrile Alten-WG in einem verlassenen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern.
Rentner Darow hatte sich im Jahr 2028 dem „Kommando Zornige Alte“ angeschlossen, die bei einer Protestaktion in der Kurstadt Baden-Baden Silikonkissen und Fettbeutel auf flanierende wohlhabende Senioren warfen. Auch einige Banküberfälle sollen auf das Konto der „Zornigen Alten“ gegangen sein. Die Journalistin trifft Senioren, die sich aufgrund eines unerwarteten Geldsegens dringend notwendige Operationen plötzlich leisten konnten.
Inzwischen wurde das „Altenproblem“ relativ elegant gelöst: Mit dubiosen Drückermethoden werden immer mehr alte Menschen in Billigheime nach Afrika gelockt. Doch auch dort gilt, wer keine Rücklagen hat, könnte sich mit der Grundrente zwar die Unterkunft nicht aber eine ausreichende medizinische Versorgung leisten. Bach entdeckt schließlich, wo die kranken und zum Teil bettlägerigen Senioren hingebracht werden und schleicht sich eines Nachts auf das eingezäunte Gelände.
Hintergrund
Der Begriff „Fiction“ wird vom ZDF doppeldeutig verwendet: Fakten werden bewusst in Form einer „spannenden Story“ angeboten und gleichzeitig sollen heute bereits erkennbare Trends „seriös“ in die Zukunft fortgeschrieben werden. Zwei Jahre lang haben das ZDF und die Berliner Produktionsfirma Ziegler Film nach eigenen Angaben Zukunftsforscher ausgefragt, Archive durchforstet und Thesen aufgestellt, die am Ende in das drei Millionen Euro teure Fernsehspiel über Jugend und Senioren „einflossen“[1]
Der in Gießen lehrende Soziologe Reimer Gronemeyer, der Jahre vor F. Schirrmacher mit seinem bald widerlegten Buch Kampf der Generationen auffiel, war vom ZDF als Berater geholt worden. Von ihm stammen wesentliche Impulse dieser als Drama angelegten Filmerzählung.
2004 sendete das ZDF mit Tag X - Terror gegen Deutschland unter der Frage „Wie gut sind wir auf einen solchen Ernstfall vorbereitet?“ eine ähnliche Simulationsverfilmung / Doku-Fiction. Solche an realen Zusammenhängen ausgedachte Szenarien nannte Frederic Vester unter Berufung auf die Kybernetik (bzw. Biokybernetik) Spiele, die systemisches („vernetztes“) Denken einüben.
Auffällig ist der Sendeplatz für ein sozialkritisches Thema in der Primetime nach 20 Uhr. Das ZDF sendet im Umfeld dazu vom 13. bis zum 23. Januar 2007 ausführlich Beiträge verschiedener Redaktionen mit unterschiedlichen Aspekten des demografischen Wandels: die aktuellen heute-Nachrichten-, Magazin- und Diskussions-Sendungen wie "auslandsjournal", "TOP 7", "Länderspiegel", "blickpunkt", "ML Mona Lisa", "ZDF-Morgenmagazin", "Volle Kanne – Service täglich", "drehscheibe Deutschland", "ZDF-Mittagsmagazin", "WISO", "Frontal 21" gehen in dieser Zeit auf den Themenkomplex ein.
Literatur
- Jan Moen. 1977. Ensam är svag. Deutsche Übersetzung: Gabriele Haefs. 1989. Aufstand der Alten. Kabel : Hamburg. ISBN 3426029758
Quellenangaben, Zeitungsartikel
- ↑ ZDF-Doko-Fiction und Programmschwerpunkt zum Thema demographischer Wandel, presseportal.de 12.01.2007
- Norbert F. Pötzl: Schluss mit dem Methusalem-Spuk. In Der Spiegel ONLINE vom 24. Oktober 2006.
- Christian Buß: Oma sieht rot In: Der Spiegel ONLINE vom 16. Januar 2007.
Weblinks
- Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ): Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen Publikation vom 10.01.2007 (Runder Tisch Pflege)
- Über Bettlägerigkeit bei Pflegewiki.de