Der Mündener Tunnel ist mit 10.525 m der zweitlängste Eisenbahntunnel Deutschlands (nach dem Landrückentunnel) und der weitaus längste Tunnel in Niedersachsen.

Geographie
Im Landkreis Göttingen befindet er sich auf der ICE-Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg zwischen den Bahnhöfen Göttingen und Kassel-Wilhelmshöhe. Im Bereich vom Naturpark Münden durchquert er südlich der Stadt Hann. Münden, die sich am Zusammenfluss von Werra und Fulda ausbreitet, in Nordost-Südwest-Richtung die Berge des Kaufunger Walds sowie die Hochebene von Lutterberg.
Der Münderer Tunnel liegt zwischen diesen geographischen Koordinaten: Nordportal: Vorlage:Koordinate Text Artikel und Südportal: unbenannte Parameter 1:51_21_45_N_9_34_33_E_type:landmark_region:DE-NI, 2:51° 21´ 45" N, 9° 34´ 33" E .
Während die auf der Schnellfahrstrecke fahrenden Züge nach dem nordöstlichen Tunnelausgang in Richtung Göttingen auf der Werratalbrücke Hedemünden parallel zur A 7 die Werra überqueren und 700 m weiter nordöstlich im Rauhebergtunnel verschwinden, kreuzen sie südwestlich des Tunnels und damit in Richtung Kassel auf einem Damm mit integrierter Brücke das enge Ickelsbachtal, um direkt danach in südwestlicher Richtung im Mühlenkopftunnel zu verschwinden.
Tunnelbeschreibung
Der Mündener Tunnel besteht aus einer Röhre mit zwei Gleisen, besitzt etwa in der Mitte (Streckenkilometer 127) einen Notausgang (unbenannte Parameter 1:51_23_18_N_9_37_50_E_type:landmark_region:DE-NI, 2:51° 23´ 18" N, 9° 37´ 50" E ) über einen 15 m hohen Treppenschacht und kann mit bis zu 250 km/h befahren werden. Im Tunnel befinden sich ungefähr in den Drittelpunkten die beiden Überleitstellen „Kattenbühl“ und „Lutterberg“. Die Gebirgsüberdeckung beträgt bis zu 175 m.
Gebaut wurde der Mündener Tunnel zwischen August 1983 und Mai 1989. Ursprünglich waren zwei getrennte Tunnel geplant, der Tunnel Mündener Staatsforst (5.580 m lang) und der Tunnel Lutterberg (4.440 m lang), verbunden mit der Talbrücke Wandersteinbachtal (125 m lang). Aus Gründen des Landschaftsschutzes wurde die Strecke jedoch um 30 m abgesenkt und das Tal des Wandersteinbachs, das von der B 496 gekreuzt wird, in einem in offener Bauweise erstellten Tunnelabschnitt unterquert. Der beim Vortrieb angefallene Abraum wurde auf den nahen Hochlagen des Kaufunger Walds aufgeschüttet; die auf diese Weise entstandene Kuppe wird Hühnerfeldberg genannt.
So konnte der Tunnelvortrieb von drei Stellen aus, den beiden Portalen und dem Mittelteil, erfolgen. Der letzte Durchschlag fand am 6. Oktober 1988 statt. Am 29. Mai 1991 wurde der Mündener Tunnel zusammen mit der Neubaustrecke Hannover–Fulda, ein Teilstück der obig erwähnten Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, in Betrieb genommen. Die Baukosten für den Tunnel betrugen rund 200 Millionen DM.