Aššur-bāni-apli

letzter assyrischer Herrscher vor dem Zerfall des Reiches
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Assurbanipal (griechisch Sardanapal; † 627 v. Chr.) war von 669 v. Chr. bis 627 v. Chr. der letzte große Herrscher Assyriens. Sein Reich erstreckte sich vom heutigen Nordägypten bis Persien.

Assurbanipal als Bauherr mit Korb

Als jüngerer Sohn Assurhaddons ursprünglich für die Herrschaft über Babylon bestimmt, hatte er eine sorgfältige literarische Erziehung genossen, durch die er sich vor allen anderen Assyrerkönigen auszeichnete.

Assurbanipal ließ in Ninive eine bedeutende Sammlung von Keilschrifttafeln zusammentragen, die didaktische, literarische und religiöse Texte umfasste. Seine Residenzen ließ er mit prächtigen Reliefs schmücken, die Kriegs-, Jagd- und Alltagsszenen aus dem Palastleben darstellten.

Assurbanipal versuchte, die Kontrolle über ganz Ägypten zu erreichen, drang bis 652 v. Chr. in das südlich gelegene Theben vor, das er zerstörte, und plünderte Susa, die Hauptstadt Elams.

Eingang zu den Archivkammern im Palast des Assurbanipal

Sein Bruder Schamasch-schum-ukin wurde, wie von Assurhaddon festgesetzt, König von Babylon. Er rebellierte mit der Unterstützung der Aramäer, Elamiter und Araber. 648 v. Chr. unterwarf Assurbanipal nach vierjährigen Kämpfen Babylonien. Schamasch-schum-ukin verbrannte in den Ruinen seines Palastes. Dieser Frevel gegen das religiöse Herz von Mesopotamien dürfte Assurbanipal aber letztlich die Herrschaft gekostet haben.

Lydien unter Gyges hat ihm gehuldigt. Mit Urartu pflegte Assurbanipal freundschaftliche Beziehungen; auch mit den Skythen hielt er Freundschaft. Nach einem Aufstand brachte er Manna wieder unter assyrische Kontrolle. Nach der Eroberung Elams, etwa 637 vor Christus brechen die Nachrichten über seine Regierungszeit ab. Er scheint sich damals von den militärischen Geschäften abgewandt zu haben und mehr literarischen und künstlerischen Neigungen nachgegangen zu sein.

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Assurbanipal auf der Jagd

Die von ihm angelegte große Bibliothek hat noch der modernen Assyriologie unschätzbare Dienste geleistet, da der Fund dieser Tontafelbücherei in Kujundschik, dem alten Ninive, der Assyriologie die Grundlagen für ihren weiteren Ausbau lieferte. In allen Städten Babyloniens wie Assyriens hat Assurbanipal eine reiche Bautätigkeit entfaltet. Am wichtigsten sind der Ausbau eines alten und die Errichtung eines neuen Palastes in Ninive. Den Griechen, denen er unter dem Namen Sardanapal bekannt wurde, galt er als das Urbild eines Schwelgers, was den geschichtlichen Tatsachen wenig entspricht.

627 v. Chr. starb Assurbanipal. Nach seinem Tode ging das assyrische Reich nach Thronfolgekämpfen und der Eroberung durch Meder und Babylonier zugrunde.

Siehe auch: Der Tod des Sardanapal

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