Muhammad asch-Schaich al-Mahdi

erster Sultan der Wattasiden
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Muhammad asch-Schayh al-Mahdi († 1505) war der erste Sultan der Wattasiden (1465-1505).

Muhammad asch-Schayh al-Mahdi gehörte dem Berber-Clan der Wattasiden an, die seit Mitte des 14. Jahrhunderts als Wesire die Meriniden fast völlig entmachtet hatten. Als sich der Merinidensultan Abdalhaqq II. [1458] durch ein Massaker der Dominanz der Wattasiden zu entledigen suchte, gelang nur Muhammad asch-Schayh al-Mahdi und einem Bruder die Flucht nach Nordmarokko. Dort sammelte er in Arzila Truppen für den Kampf gegen Abdalhaqq. Nach der Ermordung von Abdalhaqq II. (1465) beanspruchte Muhammad die Herrschaft in Marokko und konnte diesen Anspruch mit der Unterwerfung des Imamat von Fes 1472 auch durchsetzen. Um Fes unterwerfen zu können, musste er allerdings 1471 mit Portugal einen Waffenstillstand abschließen und dessen Eroberungen anerkennen.

Trotz des Waffenstillstandes nutzte Portugal die Schwäche des Landes aus und besetzte alle Atlantikhäfen um die Kontrolle über den marokkanischen Handel zu erringen. Nach 1497 begann auch Spanien andererseits die Häfen am Mittelmeer zu besetzen. All diesen Eroberungen wurde kaum Widerstand entgegen gesetzt.

Die Passivität der Wattasiden gegenüber Portugal führte zu erheblichen Widerstand innerhalb der Bevölkerung. Allerdings muss anerkannt werden, dass ein Kampf gegen die Portugal kaum erfolgreich geführt werden konnte. Zwar wurde Muhammad im ganzen Land formal als Herrscher anerkannt, seine Autorität bei den Stämmen war aber nur gering. Nur in Nordmarokko und in den großen Städten konnten die Wattasiden ihren Einfluss zumindest teilweise durchsetzen.

Nachfolger von Muhammad asch-Schayh al-Mahdi wurde sein Sohn Abdallah Muhammad (1505-1524).


Literatur

  • Geschichte der Arabischen Welt; Ulrich Haarmann, C.H. Beck München, 2001
  • Lexikon der Arabischen Welt; Stephan und Nandy Ronart, Artemis Verlag, 1972