James Bond ist ein fiktiver Geheimagent des britischen Geheimdienstes. Erfunden von dem Schriftsteller Ian Fleming wurde die Figur Bonds durch eine seit den 1960er Jahren kontinuierlich erfolgreiche Filmreihe weltbekannt. Heute gilt die Figur mit der charakteristischen Codenummer 007 als einer der wichtigsten Bezugspunkte der Popkultur.
Buch
Ian Fleming, der während des Zweiten Weltkriegs selbst dem britischen Geheimdienst angehörte, entwickelte James Bond wohl nach einer Vorlage des britischen Marineoffiziers Patrick Dalzel-Job, der im Zweiten Weltkrieg erfolgreich hinter den feindlichen Linien spionierte und den Fleming in seinen Memoiren beschrieb. Den Namen seiner Romanfigur wiederum übernahm Fleming von dem Ornithologen James Bond, auf dessen Buch "Birds of the West Indies" er gestoßen war.
Fleming schrieb 11 Romane und 9 Kurzgeschichten mit James Bond als Titelhelden, die schon vor der Filmserie sehr erfolgreich waren. Nach seinem Tod setzten andere Autoren - Kingsley Amis (unter dem Pseudonym "Robert Markham"), John Gardner und Raymond Benson - die Romanreihe fort. Allerdings werden heute die Romane anhand der Filme konzipiert, nicht mehr umgekehrt.
Die James-Bond-Filme haben mit den Romanen und Kurzgeschichten oft nur den Titel gemein. Seit 1995 sind sie gänzlich ohne literarisches Vorbild konzipiert.
Bibliographie der Bond-Romane: (in Klammern deutsche Titel und Erscheinungjahr)
Ian Fleming Casino Royale (Casino Royale; Casino Royal - 1953) Live and let die (Leben und sterben lassen - 1954) Moonraker (Mondblitz; Moonraker - 1955) Diamonds Are Forever (Diamantenfieber - 1956) From Russia With Love (Liebesgrüße aus Moskau - 1957) Dr. No (James Bond jagt Dr. No; 007 jagt Dr. No; Dr. No - 1958) Goldfinger (Goldfinger, James Bond contra Goldfinger, James Bond jagt Goldfinger - 1959) For Your Eyes Only (1960) - Kurzgeschichtensammelband (Auflistung der Kurzgeschichten im Original - in Deutschland waren verschiedene Kurzgeschichtensammelbände auf dem Markt.) -For Your Eyes Only (Für Sie persönlich) -Quantum of Solance (Das Minimum an Trost; Ein Minimum an Trost) -The Hildebrand-Rarity (Die Hildebrand-Rarität) -From A View To A Kill (Tod im Rückspiegel) -Risico (Riskante Geschäfte) Thunderball (James Bond und das Unternehmen Feuerball; Operation Feuerball; Sag niemals nie; Feuerball; Sag niemals nie oder die Aktion Feuerball - 1961) The Spy who loved me (Der Spion der mich liebte; Der Spion, der mich liebte - 1962) On her Majestey's Secret Service (Im Dienst Ihrer Majestät; Im Geheimdienst Ihrer Majestät; James Bond und sein gefährlichster Auftrag - 1963) You Only Live Twice (Du lebst nur zweimal; 007 James Bond reitet den Tiger - 1964) The Man with the golden Gun (Der Mann mit dem goldenen Colt; 007 James Bond und der goldene Colt; Der goldene Colt - 1965) Octopussy (and the living Daylights) (1966) - Kurzgeschichtensammelband (Auflistung der Kurzgeschichten im Original - in Deutschland waren verschiedene Kurzgeschichtensammelbände auf dem Markt.) -Octopussy (Octopussy; Der stumme Zeuge) -The living Daylights (Der Hauch des Todes; Duell mit doppeltem Einsatz) -The Property of a Lady (Globus - meistbietend zu versteigern | Nur in späteren Versionen enthalten) -007 in New York (keine Übersetzung ins Deutsche | Nur in späteren Versionen enthalten)
Kingsley Amis (unter dem Pseudonym Robert Markham) Colonel Sun (Liebesgrüße aus Athen; Die Spur führt nach Griechenland; 007 James Bond auf der griechischen Spur - 1968)
weitere Autoren: John Pearson, Christopher Wood, John Gardner, Raymond Benson
Film
1961 erwarben die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Filmrechte für die Bücher Flemings und gründeten die Produktionsgesellschaft Eon Productions. Gemeinsam mit der Filmgesellschaft United Artists brachten sie 1962 den ersten Bond-Film mit dem Titel "Dr. No" heraus. Seitdem erscheint spätestens alle drei Jahre ein neuer "Bond" - einzig nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 gab es eine sechsjährige Unterbrechung. Damit ist die 007-Saga die mit Abstand erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten.
Merkmale
Die James-Bond-Filme haben sich im Grunde ein eigenes Sub-Genre des Agententhrillers geschaffen. In fast allen Filmen lassen sich folgende genrekonstituierende Merkmale feststellen: Cartoon-artige Superschurken versuchen mit allen Mitteln, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Schnelle Autos, üblicherweise der Marke Aston Martin, werden im Laufe des Films zu Schrott gefahren. Der spleenige Geheimdienst-Tüftler "Q" übergibt Bond ständig neue technische Spielereien so genannte Gadgets. Außergewöhnliche Stunts bzw. Special Effects sprengen teilweise den Rahmen der physikalischen Machbarkeit. Schöne Frauen ("Bond-Girls") dienen vor allem als amouröser Zeitvertreib für Bond, erhalten in den letzten Filmen aber zunehmend eigene Spielräume. Die Handlung springt von einem exotischen Schauplatz zum anderen.
Bond selbst wird einerseits als ein eleganter, andererseits ironischer (vor allem bei Roger Moore) bis zynischer (Sean Connery) Macho skizziert, der von einer Aura der Unverwundbarkeit umgeben ist. Einige Zitate gehören zur Bond-Folklore, so Bonds Vorstellung als "Mein Name ist Bond, James Bond" und seine Bestellung "Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt." 007, der Zusatz seines Namens, ist seine numerische Identität im Geheimdienst, wobei die Doppel-Null die Lizenz zum Töten bedeutet.
Die Handlung hat nicht viel mit tatsächlicher Geheimdienstarbeit zu tun, auch wenn Fleming einige realistische Elemente beigesteuert hat, z.B. die Bezeichnung der Führungspositionen des britischen Geheimdienstes MI6 mit Buchstaben wie "M" und "Q".
Schauspieler
Bis heute haben fünf Schauspieler die Rolle des James Bond übernommen:
- Sean Connery (sieben Filme 1962-1967, 1971, 1983)
- George Lazenby (ein Film 1969)
- Roger Moore (sieben Filme 1973-1985)
- Timothy Dalton (zwei Filme 1987-1989)
- Pierce Brosnan (vier Filme seit 1995)
Für die erste Darstellerin eines "Bond-Girls", Ursula Andress, wurde die Rolle des Bond-Girls zum Beginn ihrer Karriere.
Musik
John Barry, George Martin, Marvin Hamlish, Bill Conti, Michael Legrand, Michael Kamen, Eric Serra, David Arnold und Monty Norman komponierten die meisten Titel für den Soundtrack der Bond-Filme. Darunter auch das legendäre James Bond theme (aus dem ersten Teil "Dr. No" - Monty Norman), das jeden Bond-Film mit der typischen Pistolenszene eröffnete.
Weltbekannte Solisten und Gruppen wie a-ha (Living Daylights), Shirley Bassey (Goldfinger), Paul McCartney (Live And Let Die), Sheena Easton (For your eyes only), Tina Turner (Goldeneye), Sheryl Crow (Tomorrow Never Dies), Garbage (The World Is Not Enough) oder Duran Duran (A View To A Kill) steuerten Titelstücke bei, die es bis in die Hitparaden schafften.
Siehe auch: Filmmusik
Parodien
Die Bond-Filme werden immer wieder parodiert: Die früheste Parodie war Casino Royale , die aber auf einem original Flemingroman basiert, mit David Niven, Peter Sellers und Woody Allen in den Hauptrollen, es folgten Mike Myers' Austin Powers-Filme, jüngst ist auch Rowan Atkinson mit seiner Figur Johnny English in die Reihe der Bond-Parodisten eingetreten.
Filmographie
- Hauptdarsteller Sean Connery
- 1962 - James Bond jagt Dr. No (Dr. No) (IMDb-Link)
- 1963 - Liebesgrüße aus Moskau (From Russia with Love) (IMDb-Link)
- 1964 - Goldfinger (Goldfinger) (IMDb-Link)
- 1965 - Feuerball (Thunderball) (IMDb-Link)
- 1967 - Man lebt nur zweimal (You Only Live Twice) (IMDb-Link)
- 1971 - Diamantenfieber (Diamonds Are Forever) (IMDb-Link)
- Hauptdarsteller George Lazenby
- 1969 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät (On Her Majesty's Secret Service) (IMDb-Link)
- Hauptdarsteller Roger Moore
- 1973 - Leben und Sterben lassen (Live And Let Die) (IMDb-Link)
- 1974 - Der Mann mit dem goldenen Colt (The Man with the Golden Gun) (IMDb-Link)
- 1977 - Der Spion, der mich liebte (The Spy Who Loved Me) (IMDb-Link)
- 1979 - Moonraker (Moonraker) (IMDb-Link)
- 1981 - In tödlicher Mission (For Your Eyes Only) (IMDb-Link)
- 1983 - Octopussy (Octopussy) (IMDb-Link)
- 1985 - Im Angesicht des Todes (A View to a Kill) (IMDb-Link)
- Hauptdarsteller Timothy Dalton
- 1987 - Der Hauch des Todes (The Living Daylights) (IMDb-Link)
- 1989 - Lizenz zum Töten (Licence to Kill) (IMDb-Link)
- Hauptdarsteller Pierce Brosnan
- 1995 - Goldeneye (GoldenEye) (IMDb-Link)
- 1997 - Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies) (IMDb-Link)
- 1999 - Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough) (IMDb-Link)
- 2002 - Stirb an einem anderen Tag (Die Another Day) (IMDb-Link)
Inoffizielle Bond Filme (da nicht von EON produziert):
- Hauptdarsteller Peter Sellers
- 1967 - Casino Royale (IMDb-Link) (Parodie)
- Hauptdarsteller Sean Connery
- 1983 - Sag niemals nie (Never Say Never Again) (IMDb-Link)
Film
1961 erwarben die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Filmrechte für die Bücher Flemings und gründeten die Produktionsgesellschaft Eon Productions. Gemeinsam mit der Filmgesellschaft United Artists brachten sie 1962 den ersten Bond-Film mit dem Titel "Dr. No" heraus. Seitdem erscheint spätestens alle drei Jahre ein neuer "Bond" - einzig nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 gab es eine sechsjährige Unterbrechung. Damit ist die 007-Saga die mit Abstand erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten.
Merkmale
Die James-Bond-Filme haben sich im Grunde ein eigenes Sub-Genre des Agententhrillers geschaffen. In fast allen Filmen lassen sich folgende genrekonstituierende Merkmale feststellen: Cartoon-artige Superschurken versuchen mit allen Mitteln, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Schnelle Autos, üblicherweise der Marke Aston Martin, werden im Laufe des Films zu Schrott gefahren. Der spleenige Geheimdienst-Tüftler "Q" übergibt Bond ständig neue technische Spielereien so genannte Gadgets. Außergewöhnliche Stunts bzw. Special Effects sprengen teilweise den Rahmen der physikalischen Machbarkeit. Schöne Frauen ("Bond-Girls") dienen vor allem als amouröser Zeitvertreib für Bond, erhalten in den letzten Filmen aber zunehmend eigene Spielräume. Die Handlung springt von einem exotischen Schauplatz zum anderen.
Bond selbst wird einerseits als ein eleganter, andererseits ironischer (vor allem bei Roger Moore) bis zynischer (Sean Connery) Macho skizziert, der von einer Aura der Unverwundbarkeit umgeben ist. Einige Zitate gehören zur Bond-Folklore, so Bonds Vorstellung als "Mein Name ist Bond, James Bond" und seine Bestellung "Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt." 007, der Zusatz seines Namens, ist seine numerische Identität im Geheimdienst, wobei die Doppel-Null die Lizenz zum Töten bedeutet.
Die Handlung hat nicht viel mit tatsächlicher Geheimdienstarbeit zu tun, auch wenn Fleming einige realistische Elemente beigesteuert hat, z.B. die Bezeichnung der Führungspositionen des britischen Geheimdienstes MI6 mit Buchstaben wie "M" und "Q".
Schauspieler
Bis heute haben fünf Schauspieler die Rolle des James Bond übernommen:
- Sean Connery (sieben Filme 1962-1967, 1971, 1983)
- George Lazenby (ein Film 1969)
- Roger Moore (sieben Filme 1973-1985)
- Timothy Dalton (zwei Filme 1987-1989)
- Pierce Brosnan (vier Filme seit 1995)
Für die erste Darstellerin eines "Bond-Girls", Ursula Andress, wurde die Rolle des Bond-Girls zum Beginn ihrer Karriere.
Musik
John Barry, George Martin, Marvin Hamlish, Bill Conti, Michael Legrand, Michael Kamen, Eric Serra, David Arnold und Monty Norman komponierten die meisten Titel für den Soundtrack der Bond-Filme. Darunter auch das legendäre James Bond theme (aus dem ersten Teil "Dr. No" - Monty Norman), das jeden Bond-Film mit der typischen Pistolenszene eröffnete.
Weltbekannte Solisten und Gruppen wie a-ha (Living Daylights), Shirley Bassey (Goldfinger), Paul McCartney (Live And Let Die), Sheena Easton (For your eyes only), Tina Turner (Goldeneye), Sheryl Crow (Tomorrow Never Dies), Garbage (The World Is Not Enough) oder Duran Duran (A View To A Kill) steuerten Titelstücke bei, die es bis in die Hitparaden schafften.
Siehe auch: Filmmusik
Parodien
Die Bond-Filme werden immer wieder parodiert: Die früheste Parodie war Casino Royale , die aber auf einem original Flemingroman basiert, mit David Niven, Peter Sellers und Woody Allen in den Hauptrollen, es folgten Mike Myers' Austin Powers-Filme, jüngst ist auch Rowan Atkinson mit seiner Figur Johnny English in die Reihe der Bond-Parodisten eingetreten.
Filmographie
- Hauptdarsteller Sean Connery
- 1962 - James Bond jagt Dr. No (Dr. No) (IMDb-Link)
- 1963 - Liebesgrüße aus Moskau (From Russia with Love) (IMDb-Link)
- 1964 - Goldfinger (Goldfinger) (IMDb-Link)
- 1965 - Feuerball (Thunderball) (IMDb-Link)
- 1967 - Man lebt nur zweimal (You Only Live Twice) (IMDb-Link)
- 1971 - Diamantenfieber (Diamonds Are Forever) (IMDb-Link)
- Hauptdarsteller George Lazenby
- 1969 - Im Geheimdienst Ihrer Majestät (On Her Majesty's Secret Service) (IMDb-Link)
- Hauptdarsteller Roger Moore
- 1973 - Leben und Sterben lassen (Live And Let Die) (IMDb-Link)
- 1974 - Der Mann mit dem goldenen Colt (The Man with the Golden Gun) (IMDb-Link)
- 1977 - Der Spion, der mich liebte (The Spy Who Loved Me) (IMDb-Link)
- 1979 - Moonraker (Moonraker) (IMDb-Link)
- 1981 - In tödlicher Mission (For Your Eyes Only) (IMDb-Link)
- 1983 - Octopussy (Octopussy) (IMDb-Link)
- 1985 - Im Angesicht des Todes (A View to a Kill) (IMDb-Link)
- Hauptdarsteller Timothy Dalton
- 1987 - Der Hauch des Todes (The Living Daylights) (IMDb-Link)
- 1989 - Lizenz zum Töten (Licence to Kill) (IMDb-Link)
- Hauptdarsteller Pierce Brosnan
- 1995 - Goldeneye (GoldenEye) (IMDb-Link)
- 1997 - Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies) (IMDb-Link)
- 1999 - Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough) (IMDb-Link)
- 2002 - Stirb an einem anderen Tag (Die Another Day) (IMDb-Link)
Inoffizielle Bond Filme (da nicht von EON produziert):
- Hauptdarsteller Peter Sellers
- 1967 - Casino Royale (IMDb-Link) (Parodie)
- Hauptdarsteller Sean Connery
- 1983 - Sag niemals nie (Never Say Never Again) (IMDb-Link)