Das Bistum Dubrovnik (kroat.: Dubrovačka biskupija) ist ein römisch-katholisches Bistum in Dalmatien mit ihrem Zentrum in der im äußersten Süden Kroatiens gelegenen Stadt Dubrovnik. Es ist als Suffraganbistum dem Erzbistum Split-Makarska unterstellt. Derzeitigen Bischof ist Mons. Želimir Puljić.
Einleitung
Ab dem 1. Jahrhundert kämpfte das Bistum nach einigen Historikern zufolge um sein Territorium und seine Jurisdiktion. In dieser Zeit wurde es zuerst Erzdiözese, später mit einer genau festgelegten Zahl von Diözesen Titularbistum.
Bis zum Jahre 1828 gelang es dem Bistum sich sowohl im geistlichen und pastoralem Bereich als auch im Erziehungswesen und in der Baukunst zu affimieren.
In der dritten Epoche vom Jahre 1828 an fand sich das Bistum Dubrovnik mit verschiedenen Ideologien und zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: dem Kaiserreich Österreich-Ungarns, dem Königreich Jugoslawien, an sich mit neuen daraus folgenden Staatsformen und auch Dikataturen. Es fand ein stetiger Kampf um die eigene kroatische Identität statt. Das Bistum war mehr oder weniger erfolgreich in dem Erhalt, dem Bewahren der Wurzeln seines kulturellen und nationalen Wesens, welches es seit dreizehnhundert Jahren verkörpert und verinnerlicht hat.
Der jüngste Krieg mit den Angriffen der serbisch-montenegrinischen Streitkräfte, der Ende September 1991 im Bistum, der Stadt Dubrovnik begann, lässt viele Fragen weiterhin offen. Die Angriffe auf die Stadt für die es weder Anlässe noch Ursache geben konnte, hinterlässt ein trübes Bild der nach Frieden ringenden Weltgemeinschaft. Im Gebiet der Stadt und des Umlands gab es weder Kasernen noch nationale Spannungen. Zudem stand Dubrovnik auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Während der 392 Tage der Okkupation brannten die Besater 60% Prozent des Waldbestandes ab. Die Diözese Dubrovnik war zur Hälfte besetzt. 31,6% Prozent der sakralen Bauwerke der Diözese Dubrovnik wurden zerstört oder stark beschädigt. Bei den Bombenangriffen wurden 200 Menschen getötet, darunter 267 Zivilisten verwundet. Mehr als 300 wurden in den Tschtnik-Lagern von Morinj (heutige Republik Montenegro) misshandelt. Verwüstete Kirche, Kapellen, Friedhöfe, Klöster und Konvente, Tausende Vertriebene, Heimatlose, Verwundete, trauernde und gramgebeugte Familien- das sind die Herausforderungen, vor der sich dir römisch-katholische Kirche Dubrovniks heute noch gestellt sieht.
Anfänge des Christentums
Das Bistum Dubrovnik ist das Nachfolgebistum des antiken Epidaurum. Wann genau das Christentum nach Epidaurum kam, ist nicht bekannt. Man nimmt an, dass es zur selben Zeit geschah wie in Salona (dem heutigen Solin bei Split). Historisch wird davon ausgegangen, dass es durch den Jünger Titus, der durch den Apostel Paulus entsandt wurde nach Dalmatien verbreitet wurde. Das Bistum gehörte zur Kirchenprovinz Salona. Als Epidaurum (heute Cvatat) im Jahre 639 nach Christus von den Awaren zerstört wurde, flüchtete der damalige Bischof Johannes mit seinem Volk nach Župa Dubrovačka (Pfarrei Dubrovnik). Gegen Ende des 7. Jahrhunderts lebte er in der Stadt auf dem Felsen unterhalb des Berges Srdj, der zu der Zeit vom Festland getrennt war (Fels bzw. Klippe heißt auf griechisch laus, und so führen uns die Historiker den antiken und mittelalterlichen Namen Dubrovniks, Ragusa, auf diese Bezeichnung zurück: Laus-Raus-Raghusium-Ragusa). Auf dem Festland befand sich eine Ortschaft die von einem Eichenhain (kroatisch: dubrava) umgeben war, von dem die Historiker annehmen, dass dieser Dubrovnik seinen heutigen Namen gab.
Kirchenorganisation
Bis Ende des 10. Jahrhunderts war das Bistum Teil der Spliter Kirchenprovinz und wurde danach selbständiges Bistum. Geraume Zeit hatte der Dubrovniker Metropolit keine ihm unterstellten Diözesanbischöfe, bis im Jahre 1120 Papst Kalixt II. die Kirchenprovinz genau festlegte, mit den Diözesen Trebinje (heute Trebinje-Mrkan in Bosnien-Herzegowina), Kotor (in Montenegro) und einigen Bistümern in Dioclea (heutige Republik Montenegro) sowie später dem bosnischen Bistum. Bis zum Jahre 1205 war das Bistum Dubrovnik unter byzantinischer und dann unter venezianischer Oberhoheit, dies bis zum Jahre 1358. Erzbistum war Dubrovnik bis zum Jahre 1828, als es durch die päpstliche Bulle "Locum beati Petri" vom 30. Juni gemeinsam mit den Territorien der Bistümer Ston und Korčula zum Erzbistum Split-Makarska kam. Das Bistum hat heute eine Fläche von 1.368 Quadratkilometern. Es glieder sich in fünf Dekanate: 59 Pfarrgemeinden und drei selbständige Kuratien. Die Bevölkerung dieser Gegend bilden fast durchweg römisch-katholische Kroaten. Der Volkszählung aus dem Jahre 1991 zufolge hatte das Gebiet des Bistums Dubrovnik: 91.490 Einwohner. Davon waren 77.834 (85%) Kroaten, 5.387 Serben und Montenegriner (5,9%), 4.025 Bosniaken (4,4%), 2.972 erklärte Atheisten (3,2%) und eine kleine jüdische Gemeinde.
Das Bistum Dubrovnik, die Republik und die Päpste
Als kleines katholisches Land bzw. Republik (von 1358 bis 1808) hatte das Bistum Dubrovnik diesseits der Adria ein sehr großes Wohlwollen bei den Bischöfen von Rom. Zahlreiche Bauwerke, die Dank verschiedener päpstlicher Schenkungen entstanden sind, zeugen auch heute davon. Zum Beispiel hatte Papst Benedikt XI. (1303-1304), den Dubrovnikern beim Bau der Dominikanerkirche in der Stadt geholfen. Papst Paul III. (1536-1549 erteilte die Anweisung zum Bau des Domus-Christi-Hospizes, Papst Pius V. (1556-1573), entsandte den Baumeister Suporoso Mattenucci nach Dubrovnik um die Stadtmauern gegen die Osmanen zu befestigen. Papst Pius II. (1458-1464) stand der Dubrovniker Bevölkerung in Ehrer Verteidigung gegen die Osmanen bei, indem er ihnen nicht nur materielle Unterstützung für den Bau der Festung Revetin zukommen ließ, er schickte sogar seine Leibgarde zur Hilfe. Er wollte sogar selbst nach Dubrovnik kommen (historisch gesehen wäre es der erste Papstbesuch auf kroatischen Boden geworden). Er erkrankte auf dem Weg dorthin und starb im Mai des Jahres 1464 in Ancona. In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist, dass ein Dokument der Republik Dubrovnik (des Senats) vom 23. Mai 1464 erhalten ist, wo genau aufgelistet steht, was zum Empfang dieses "erhobenen" Gastes und seines Gefolges in der Stadt und der ganzen Republik zu tun ist.
Der Schutzpatron
Der Schutzpatron des Bistums Dubrovnik ist seit dem Jahre 972 der Heilige Blasius.
Literatur
- Die verwundete Kirche in Kroatien. Die Zerstörung des sakralen Bauerbes Kroatiens 1991-1995, hrsg. v. d. Kroatischen Bischofskonferenz u.a. Zagreb 1996. ISBN 953-6525-02-X