Liste von Luftfahrt-Zwischenfällen 1950 bis 1959

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Dies ist eine Teilliste. Für übrige Zeitspannen siehe Katastrophen der Luftfahrt


1970-1975

  • 3. März 1974 - Paris, Frankreich, kurz nach dem Start von dem Flughafen Orly verunglückt eine McDonnell Douglas DC-10 der Turkish Airlines. 346 Tote. Vermutlich führte eine nicht sachgemäss verschlossene Frachttür zu dem Absturz. Die Tür öffnete sich im Flug. Der plotzlich entstandene Unterdruck in der Kabine riss zunächst 6 Passagiere ins Freie. Auch Teile der Flugzeugstruktur wurden beschädigt, was zu einem Ausfall des Triebwerks Nr. 2 und Teilen der Steuerung führte. Die DC-10 war nicht mehr kontrollierbar und stürzte ab..
  • 3. Juli 1973 - Bei einer Flugshow in Paris stürzte eine Tu-144 ab. Dabei wurden die sechsköpfige Besatzung sowie acht Personen am Boden getötet.
  • 26. Januar 1972 - Srbská Kamenice, Tschechoslowakei. Kroatische Terroristen platzieren eine Bombe in eine DC-9 der jugoslawischen Fluggesellschaft JAT, Flug 364 von Kopenhagen nach Belgrad. In 10.116 Metern Höhe über der Tschechoslowakei kommt es zu Explosion. Von den 6 Mannschaftsmitgliedern und 22 Passagieren überlebt nur die 22-jährige Stewardess Vesna Vulović, da das Heckteil, in dem sie ihrem Sitz angeschnallt war, auf einen schneebedeckten Hang landet.
  • 7. Januar 1972 - Ibiza, Spanien. Eine Caravelle der Iberia prallt auf dem Weg von Valencia nach Ibiza wenige Kilometer vor dem Flughafen im Nebel gegen einen Berg. Alle 104 Menschen an Bord sterben. Als Ursache wird ein defekter Höhenmesser vermutet.
  • 6. September 1971 - Hamburg. Eine BAC 1-11 der Paninternational ist unmittelbar nach dem Start auf der Autobahn A7 gut notgelandet, wurde jedoch unter einer Brücke zerrissen. 22 Insassen starben, 99 überlebten. Die Maschine hatte zur Kühlung der Triebwerke Kerosin statt Wasser im Tank.
  • 23. Januar 1971 - Süd-Korea. Entführung einer Fokker F-27 der Korean Air Lines. Der Entführer wollte die Maschine nach Nord-Korea umleiten. Die süd-koreanische Luftwaffe zwang die Turboprop zur Bruchlandung. Der Entführer tötete sich selbst mittels einer Handgranate. 2 Menschen starben, 58 wurden gerettet.
  • 9. August 1970 - Cusco, Peru. Eine Lockheed L-188A Verkehrsmaschine stürzte wegen eines Defekts der 3. Motors ab. 99 Menschen der 100 an Bord und zwei Menschen des Bodenpersonals starben.
  • 2. Mai 1970 - Saint Croix, Amerikanische Jungferninseln. Eine Douglas DC-9, auf dem planmäßigen Flug von New York nach St. Maarten wurde wegen schlechter Sicht umgeleitet nach San Juan, Puerto Rico. Einige Minuten später wurde der Crew mitgeteilt, dass sich das Wetter über St. Maarten gebessert habe und die Maschine ging wieder auf alten Kurs. Nach 3 misslungenen Landeversuchen bat die Crew darum nach Saint Thomas umgeleitet zu werden. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Treibstoff fast völlig aufgebraucht. Die Maschine stürzte ins Meer. 23 Menschen starben, 40 wurden gerettet.

1960-1969

  • 9. August 1968 - Pfaffenhofen, Deutschland. Eine Vickers Viscount 739-A der British Eagle Airways zerbrach in der Luft aufgrund von Materialermüdungen und stürzte auf die Autobahn A9 in Richtung München. Alle 48 Menschen an Bord starben. Darunter eine britische Fußballmannschaft auf dem Weg zu einem Spiel in Deutschland. Noch viele Jahre danach war der Autobahnabschnitt ohne erkennbaren Grund ein Unfallschwerpunkt bis ein Wünschelrutengänger vorschlug, an einer bestimten Stelle ein paar Baumstämme in den Boden zur rammen, was auch gemacht wurde. Seit dem ist der Streckenabschnitt nicht mehr auffällig.
  • 3. Juni 1967 - Stockport, Manchester, Großbritannien. Eine britische DC-4 auf einem Charterflug von Palma, Mallorca, stürzte beim Landeanflug ins Zentrum des Ortes Stockport, einem Vorort von Manchester. Das Flugzeug zerbrach und die Treibstofftanks explodierten. Die örtliche Feuerwehr und Rettungsdienste waren hoffnungslos überfordert, sodass Personen mit beispielsweise gebrochenen Beinen hilflos in den Flammen umkamen. 72 der 84 an Bord befindlichen Personen starben.
  • 11. November 1965 - In Salt Lake City, Utah, USA, musste eine Boeing 727 notlanden. 91 Menschen überlebten die Notlandung. Trotzdem starben 43 Menschen durch Rauch und Feuer, weil sie nicht schnell genug das Flugzeug verlassen konnten. 48 Menschen wurden gerettet.
  • 4. September 1963 - Zürich, Schweiz. Eine Caravelle III der schweizerischen Fluggesellschaft Swissair, auf dem planmäßigen Flug von Zürich nach Genf. Aufgrund eines Rollmanövers überhitzten die Bremsaggregate des Fahrwerks, die Felgen zersprangen während des Starts und beschädigten Hydraulikleitungen. Die heissen Metallsplitter entzünden kurz darauf das Hydrauliköl und das Flugzeug wurde manövrierunfähig. Es stürtzte in Dürrenäsch ab. Alle 74 Insassen und 6 Crewmitglieder sterben bei dem Vorfall.
  • 27. November 1962 - Lima, Peru. Eine Boeing 707 der Varig prallt beim zweiten Landeanflug gegen einen Berg, nachdem der erste Landeanflug wegen zu großer Höhe auf Anweisung des Towers abgebrochen wurde. Alle 97 Menschen an Bord sterben.
  • 11. Juli 1961 - Flughafen Stapleton, Denver, Colorado, USA. Eine Douglas DC-8 der United Airlines mit 129 Menschen an Bord, hatte ein hydraulisches Problem während des Fluges. Während der Notlandung auf dem Flughafen Stapleton platzten zwei Reifen und das Flugzeug fing an sich zu drehen und fing Feuer. Die Brandbekämpfung und Rettung der Personen wurde von einer unterbesetzten und schlecht ausgestatteten Abteilung des Flughafens begonnen. Auf die Hinzuziehung der Städtischen Feuerwehr oder auf ein Hilfeersuchen an die sich in der Nähe befindliche Basis der US Air Force wurde verzichtet. Sieben Monate vor der Katastrophe hatte ein Inspektor festgestellt, dass die Flughafen-Feuerwehr und die Notfall-Ausrüstung ungenügend war. Insbesondere bemängelte er die unzureichende Wasserkapazität und die fehlende Schaum-Löschanlage. Die städtischen Beamten von Denver lobten trotzdem die Erfolge und Anstrengungen der Flughafen-Feuerwehr. 17 Menschen starben (eine davon vom Bodenpersonal), 84 Menschen kamen mit Verletzungen davon.
  • 28. März 1961 - Oberrüsselbach (Landkreis Forchheim), Deutschland. Auf dem Weg von Prag nach Zürich stürzt eine Ilyushin 18 der (damaligen) tschechoslowakischen CSA brennend auf ein freies Feld bei Oberrüsselbach, ca. 20 km nordöstlich von Nürnberg. Alle 52 Insassen (44 Passagiere und acht Crewmitglieder) kommen dabei ums Leben.
  • 17. Dezember 1960 - München, Deutschland. Eine zweimotorige Convair 346 hatte kurz nach dem Start von Münchens Flughafen Riem ein Motorenproblem. Sie streifte einen Kirchturm und stürzte auf eine belebte Straße. Der austretende Treibstoff setzte eine Straßenbahn in Brand. Alle 20 Personen an Bord starben, ebenso 32 Passagiere der Straßenbahn.
  • 16. Juli 1960 - Kopenhagen, Dänemark. Eine Verkehrsmaschine stürzte Sekunden nach dem Start, 40 m vom Strand entfernt, ins Meer. Alle 9 Menschen an Bord starben. Darunter waren 8 dänischen Fussballnationalspieler.

1950-1959

  • 4. März 1959 - Dresden, Deutschland. Verkehrsflugzeug vom Typ BB-152, ein damals hochmoderner Prototyp, stürzte bei einem Vorführungsflug ab. Die Besatzung stirbt. Das Flugzeug, ein vierstrahliger Jet, wurde in der ehemaligen DDR entwickelt, aber nach diesem Absturz wurde das Projekt eingestellt.
  • 3. November 1957 - Düsseldorf, Deutschland. Eine DC-4 mit 10 Menschen an Bord auf dem planmäßigen Flug Düsseldorf - New York mit Zwischenlandung in Reykjavík, Island. Kurz nach dem Start in Düsseldorf in die an den Flughafen angrenzende Nachbarschaft. Mehrere Gebäude wurden in Brand gesteckt. Mehrere Menschen starben, auch ein Anwohner.
  • 21. Oktober 1957 - Los Angeles International Airport, Kalifornien, USA. Eine DC-7 mit 16 Personen an Bord und defekten Fahrgestell machte eine Bauchlandung auf einem etwa 25 m breiten und 500 m langen Schaumteppich auf der Startbahn 25 L. Fast exakt zur gleichen Zeit fiel bei einem anderen Verkehrsflugzeug ein Triebwerk aus und musste eine Notlandung auf Landebahn 25 RL durchführen. In keinem der Flugzeuge kam es zu Toten.
  • 20. Juni 1956 - New York, USA. Eine venezolanische Verkehrsmaschine stürzte etwa 60 km südlich von New York ab. Alle 74 Menschen starben.
  • 2. April 1956 - Puget Sound, nahe Seattle, Washington, USA. Eine Boeing Stratocruiser hatte einen Maschinenschaden kurz nach dem Start vom Tacoma Airport in Seattle. Der Pilot konnte das Flugzeug im Puget Sound wassern und alle Menschen konnten das sinkende Flugzeug verlassen. Die Rettungskräfte benötigten aber über 30 Minuten, so dass von den 38 zuerst Überlebenden 5 Personen ertranken.
  • 10. Januar 1954 - Kurz nach dem Start von Rom-Ciampino nach London zerbrach eine De Havilland DH 106 Comet der BOAC im Steigflug über dem Meer bei Elba (Italien) in der Luft, alle 35 Insassen kamen ums Leben. Während den Untersuchungen wurde die Comet nicht mehr verwendet. Kurz nachdem das Startverbot aufgehoben wurde, verunglückte am 8. April eine weitere Comet unter ähnlichen Umständen, dieses Mal waren 21 Todesopfer zu beklagen. Der Comet wurde die Betriebserlaubnis entzogen. Durch weitere Untersuchungen wurde Materialermüdung als Unglücksursache festgestellt, eine damals neue Erkenntnis.

Literatur

Siehe auch