Die Lambeth Commission on Communion wurde vom Erzbischof von Canterbury eingerichtet aufgrund der kontroversen Entwicklungen in den anglikanischen Kirchen von [[Nordamerika], die die zu einer Krise in der anglikanische Kirchengemeinschaft führten.
Vorgeschichte
Die Synode der Diözese von New Westminster hatte im Juni 2002 entschieden, öffentliche Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare zuzulassen.
Am 7. Juni 2003 wurde Gene Robinson, der offen in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt, von der Episcopal General Convention der Episcopal Church in the USA zum Bischof gewählt.
Beides führte zu starken Protesten innerhalb der anglikanischen Kirchengemeinschaft, sowohl von Konservativen aus den nordamerikanischen Kirchen als auch von konservativen Kirchen der anglikanischen Kirchengemeinschaft.
Konservative Gemeinden und Diözesen in Nordamerika wandten sich an konservative anglikanische Kirchen um von ihnen Supervision zu bekommen, was entgegen der Regeln der anglikanischen Kirchengemeinschaft ist.
Im Oktober 2003 kamen die Primaten der 38 Kirchen der anglikanischen Kirchengemeinschaft im Lambeth Palace unter der Leitung von Erzbischof Robert Williams zusammen, um über die akute Krise zu beraten. In einem Statement [1] sagten sie, dass die kontroversen Entscheidungen der Diözese von Westminster und der Episkopalkirche die Einheit der anglikanischen Gemeinschaft ebenso wie die Beziehungen zu anderen Kirchen und Religionen bedrohten. Sie bekräftigten die Resolutionen der Lambeth Conference von 1989 bezüglich menschlicher Sexualität und machten deutlich, dass die Entscheidungen der nordamerikanischen Kirchen die Lehre der anglikanischen Gemeinschaft als Ganzes in diesen Punkten nicht veränderten und dass sie die sakramentale Gemeinschaft und Zukunft der anglikanischen Kommunion gefährdeten. Insbesondere würde nach der Konsekration von Gene Robinson der Dienst eines Bischofs vom grössten Teil der anglikanischen Welt nicht anerkannt, was zu weiteren Spaltungen führen könne. Daher bäte die Kommission den Erzbischof von Canterbury eine Kommission einzurichten, die diese Gefahren für die anglikanische Kirchengemeinschaft und ihren theologischen und legalen Implikationen behandeln solle.
Mandat
Die Lambeth Commission wurde im Oktober 2003 eingerichtet und erhielt vom Erzbischof von Canterbury den Auftrag:
- die legalen und theologischen Implikationen der Entscheidungen der amerikanischen Episkopalkirche und der Diözese von New Westminster zu untersuchen, spezifisch auch bezüglich des kanonischen Verständnisses von Kirchengemeinschaft, eingeschränkter und gebrochener Kirchengemeinschaft, und den arten, wie die Provinzen der anglikanischen Kirchengemeinschaft zueinander in Beziehung stehen können in Situationen, wo die kirchlichen Autoritäten einer Provinz sich nicht in der Lage sehen, die vollständige Kirchengemeinschaft mit einem andern Teil der anglikanischen Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.
- praktische Empfehlungen in den Bericht einzuschliessen, um unter den Umständen dieser Entscheidungen den höchstmöglichen Grad der Kirchengemeinschaft aufrechtzuerhalten sowohl innerhalb als auch zwischen den Kirchen der anglikanischen Gemeinschaft, insbesondere auch im Hinblick auf die bischöfliche Aufsicht über Anglikaner innerhalb einer bestimmten Jurisdiktioon, wenn die volle Kirchengemeinschaft mit einer Provinz bedroht ist.
- in ihren Beratungen sowohl die Arbeiten zu berücksichtigen, die die Lambeth Conferences von 1988 und 1998 bezüglich dieser Fragen bereits gemacht hätten als auch die Sichtweisen ausgedrückt durch die Primaten der anglikanischen Gemeinschaft in den Communiques und Pastoralbriefen ihrer Treffen seit 2000.
Mitglieder
Die Mitglieder der Lambeth Commission über Kirchengemeinschaft waren:[2]
- Robin Eames, Primas der Church of Ireland als Präsident
- Canon Alyson Barnett-Cowan, Leiter von "Faith, Worship and Ministry" Anglican Church of Canada
- David Beetge, Dekan der Church of the Province of Southern Africa
- Norman Doe, Leiter des Centre for Law and Religion, Cardiff University, Wales
- Mark Dyer, Bischof, Leiter von Spiritual Formation, Virginia Theological Seminary, USA
- Drexel Gomez, Primas der Church of the Province of the West Indies
- Josiah Iduwo-Fearon, Erzbischof von Kaduna, Church of Nigeria
- Dorothy Lau, Leiterin des Hong Kong Sheng Kung Hui Welfare Council
- Anne McGavin, Anwalt, früherer Berater des Bischofskollegiums der Scottish Episcopal Church
- Bernard Malango, Primas der Church of the Province of Central Africa
- Esther Mombo, Dekan des St Paul's United Theological Seminary, Limuru, Kenya
- Barry Morgan, Primas der Church in Wales
- Rubie Nottage, Kanzler der Church of the Province of the West Indies
- Bischof John Paterson von Auckland und Vorsitzender des Anglican Consultative Council
- Jenny Te Paa, Leiterin des College of Saint John the Evangelist, Auckland, New Zealand
- Bischof James Terom, Church of North India
- Bischof N Thomas Wright von Durham, Church of England
Arbeit
Die Lambeth Commission traf sich zu drei Plenarsitzungen: [3]
- vom 9. bis 13. Februar 2004 in Windsor, England
- vom 14. bis 18. Juni 2004 in Hendersonville, North Carolina
- vom 6. bis 10. September 2004 in Windsor, England
Es gab zahlreiche Eingaben von Individuen und Gruppen an die Kommission, die aus sämtlichen durch die Konflikte betroffenen Richtungen kamen und in verschiedenen Tonlagen Beschwerden und Vorschläge enthielten.
Im Oktober 2004 erschien der Windsor Report an den Erzbischof von Canterbury, der die Ergebnisse der Arbeit der Lambeth Commission enthielt.