Die Arche – Christliches Kinder- und Jugendwerk

christliches Kinder- und Jugendhilfswerk
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Der Verein „Die Arche“ Christliches Kinder- und Jugendwerk ist ein von Pastor Bernd Siggelkow 1995 in Berlin-Hellersdorf gegründetes Kinder- und Jugendhilfswerk, das zunächst eine warme Mahlzeit am Tag bieten sollte und inzwischen an fünf Tagen in der Woche Kindern aus dem sozial schwachen Berliner Bezirk Hellersdorf einen festen Anlaufpunkt bietet. 2005 wurde eine zweite Arche in Berlin-Friedrichshain eröffnet.

Mittlerweile arbeitet das Projekt ebenfalls in Hamburg und München mit Hunderten von Kindern. Das Projekt setzt auf Kinderspielplätzen in sozial schwachen Gegenden Streetworker ein, um insbesondere Beratung bei sexuellem Missbrauch sowie familiären und schulischen Problemen für eine Vielzahl von Kindern sicherzustellen.


Entstehungsgschichte

Pastor Bernd Siggelkow wuchs ohne Mutter in Hamburg-St. Pauli auf und kam mit einem Predigerseminar der Heilsarmee nach Berlin-Hellersdorf. 1995 hat der Pastor mit ein paar Gleichgesinnten von Spielplatz zu Spielplatz gezogen, um Kinder einzuladen für eine Kinderstunde, einmal in der Woche. Durch wöchentliche Kinderpartys hat die Arche einen guten Namen gemacht. Hierdurch kommen viele Kinder in die Einrichtung.


Finanzierung und Förderer

Die Finanzierung findet ausschließlich über Spenden statt. Neben Privatpersonen fördern auch Unternehmen das Projekt. Beispielsweise unterstützt Unilever das neue Gebäude der Hamburger Arche mit 180.000 €. Die Stern-Stiftung spendete 25.000 €. Der Berliner Unternehmer Michael Decius hat ein "Arche-Brot" auf den Markt gebracht, bei dem für jedes verkaufte Brot 35 Cent an das Hilfsprojekt fließen. Das Außenwerbungsunternehmen Wall AG stellte der Arche 500 Plakatflächen im Wert von 62.125 € zur Verfügung, um damit um Spenden zu werben.

Falko Götz, der Trainer der Fußball-Bundesliga Mannschaft Hertha BSC Berlin, setzt sich als "Arche-Botschafter" für das Projekt ein [1]. Im Dezember 2006 ist die SAT.1-Fernsehmoderatorin Bettina Cramer als zweite Arche-Botschafterin hinzugekommen [2].


Auszeichnungen

"Die Arche" bzw. der Gründer Bernd Siggelkow haben verschiedene Auszeichnungen für ihr Engagement erhalten:

  • "Die Arche" wurde unter anderem 2005 mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille geehrt.
  • Bernd Siggelkow wurde mit der mit 5.000 € dotierten "TafelSpitze 2005" ausgezeichnet. Die Tafelspitze wird von "Treffpunkt Tisch", einem Dachverband für die Branchen Glas, Porzellan, Keramik und Besteck an "herausragende Gastgeber" verliehen.

Die verschiedenen Einrichtungen

Die Arche betreibt derzeit vier Kindertagesstätten sowie eine Schule.

Kindertagesstätten

  • Arche Berlin-Hellersdorf
  • Arche Berlin-Friedrichshain
  • Arche Hamburg: Im März 2005 verhungerte in dem Hamburger Problem-Stadtteil Jenfeld ein siebenjähriges Mädchen namens Jessica, da die Eltern ihr jegliche Nahrung vorenthielten. Thies Hagge, Pastor der Jenfelder Kirchengemeinde, wollte etwas unternehmen, um die Situation im Stadtteil zu verbessern und ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern. Er nahm deshalb Kontakt mit der dem Berliner Arche-Projekt auf, um eine ähnliche Einrichtung auch in Jenfeld zu eröffnen. Im Januar 2006 wurde die Hamburger Arche eröffnet. Derzeit ist die Arche im Gemeindehaus der Jenfelder Friedenskirche untergebracht, ein Neubau ist jedoch in Planung.
  • Arche München: Im September 2006 wurde im Münchner Bezirk Moosach die Münchner Arche eröffnet. Die Finanzierung erfolgte haupsächlich durch Tribute to Bambi und die Stadt München. Zur Zeit betreut "Die Arche" in München in der Briegerstraße, in einem provisorischen Gebäude, täglich 40-60 Kinder im Alter zwischen 5-12 Jahren in offenen und festen Freizeitangeboten.

Die Arche-Schule

Im August 2006 wurde in Berlin-Hellersdorf eine Grundschule eröffnet, die von der Arche sowie den Freien Evangelischen Schulen Berlin (FESB) getragen wird. Die Schule umfasst im ersten Jahr die Klassenstufen 1 und 2 und soll in den folgenden Jahren um Klassen 3 bis 6 erweitert werden. Um eine optimale Betreuung der Kinder zu gewährleisten, werden werden zusätzlich zu den Lehrern Erzieher beschäftigt, die individuell auf einzelne Kinder eingehen können. Nach Unterrichtsende werden die Kinder in einem Hort weiter betreut.

Es wird ein Schulgeld erhoben, welches in Abhängigkeit vom Einkommen der Eltern gestaffelt wird. Können die Eltern eines Kindes kein Schulgeld bezahlen, wird dieser Betrag von einem Sozialfond getragen, der von der Arche aus Spendengeldern gebildet wird. Die Schule finanziert sich durch Finanzmittel des Berliner Senats sowie das Schulgeld. Darüber hinaus werden jährlich 250.000 € an Spenden für den Betrieb der Schule benötigt.

Die Schule ist zunächst in einer leerstehenden Schule am Naumburger Ring 25 untergebracht. In den nächsten Jahren soll die Schule in die ehemalige Schule "Bücherwurm" in der Tangermünder Straße 107 umziehen. Diese muss jedoch zunächst saniert werden, wofür ca. 3 Mil. € benötigt werden. [1]

Das Freizeitheim

"Die Arche" plant derzeit ein Out-Door- und Freizeitcamp in Schönwalde (Brandenburg). Der Verein hatte das Grundstück samt Immobilien bereits 2004 durch die Unterstützung eines Sponsors gekauft. Das ehemalige ca. 4.000 m² grosse Kinderferienlager "Bienchen" soll komplett umgebaut und saniert werden. Auf dem Gelände stehen zwei grosse Gebäude, die in Zukunft als Herberge für Ferienfreizeiten mit mindestens 30 Personen dienen sollen. Somit können in Zukunft auch Schulklassen, Jugendgruppen und andere Jugendverbände in dem neuen Ferienlager untergebracht werden.[3].

Quellen

  1. a b Arche-News - Ausgabe 2 (Oktober 2006) - Rundbrief der Arche.
  2. Arche-News - Ausgabe 3 (Dezember 2006) - Rundbrief der Arche.
  3. Artikel in der Zeitung Die Welt vom 3. Dezember 2005