Geschichte des österreichischen Films der Nachkriegsära

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Die Geschichte des österreichischen Films seit 1955 beginnt mit der Erlangung der politischen Unabhängigkeit Österreichs und der Einführung des Probebetriebes beim Fernsehen. Die späten 50er-Jahre sind zudem geprägt von einer Hochkonjunktur der Musikkomödien und Heimatfilme. In den 60er-Jahren kommt es zu einem Niedergang dieses wenig abwechslungsreichen Genres und es dauert bis Ende der 70er-Jahre dass sich in Österreich eine neue Generation von Filmschaffenden vielfältigeren Themen annehmen kann und somit dem österreichischen Film zu einer Erholung verhilft. Diese neue Ära wird oftmals auch als „Neuer Österreichischer Film“ bezeichnet.

Zwischen Kommerz- und Avantgardefilm, 1955 bis 1970

Spielfilmproduktion
Jahr Anzahl
1956 37
1957 26
1958 23
1959 19
1960 20
1961 23

1955 startete in Österreich der Probebetrieb des Fernsehens, welches es in Westdeutschland bereits gab. Eine neue Konkurrenz für das Kino zeichnete sich ab. Doch vorerst stiegen österreichweit die Kinobesuchszahlen noch. Lediglich in Wien sanken die Besucherzahlen bereits. Vorerst nur langsam, ab 1959 jedoch drastisch - wie auch im restlichen Österreich. 1969 nahm der Österreichische Rundfunk (ORF) das Farbfernsehen auf, ab 1970 bestanden zwei vollwertige Programme.

Die Konkurrenz durch das Fernsehen machte weltweit die Filmproduzenten erstmals darauf aufmerksam, dass ihre Produktionen nicht mehr so selbstverständlich und ohne Anstrengung verkauft werden konnten. Die US-amerikanische Filmindustrie reagierte umgehend darauf mit der Einführung der Produktionstechniken Cinemascope, Cinerama, 70-mm-Film, 3-D-Spektakeln und der Herstellung von Filmen mit aufwändigen Bauten und Menschenmassen - ähnlich den Monumentalfilmen der 1920er-Jahre. Die technischen Änderungen wurden auch vom Rest der Welt, inklusive Österreich, bald übernommen. 1956 gab es auch in Österreich bereits 98 Cinemascope-Kinos, und ab 1. Jänner 1957 gab es österreichweit regelmäßigen Fernsehbetrieb an sechs Wochentagen. In den Kinos wurde der Stereoton eingeführt.

In Österreich wurde zwar auch eine 3-D-Kamera entwickelt - von Walter Maier und Kurt Traum - doch geriet diese Erfindung nach wenigen Kurz- und Werbefilmen bald wieder in Vergessenheit. Dem einsetzenden Besucherrückgang versuchte man hierzulande mit noch intensiverer Wiederverwertung von Altbewährtem begegnen.

Der Vorsteher des Dachverbands der Lichtspieltheater, Otto Hermann, reagierte auf den Besucherschwund in den Kinos im Namen seiner Mitglieder mit dem Schlachtruf: „Fernsehen - Nicht mit unseren Filmen“. Das Fernsehen kam dennoch zu seinen Filmen und der Besucherschwund ging weiter. Die Zahl der Eigenproduktionen nahm von da an zugunsten der Auftragsproduktionen stetig ab. Wenn österreichische Filmproduzenten ihre Weltrechte an deutsche Vertriebe vergaben, kam es beim Weiterverkauf oft vor, dass die Geschäftspartner vergaßen, Österreich als Ursprungsland zu nennen[1].

Kinobesuche
in Millionen
Jahr Österreich Wien
1956 116,1 47,5
1957 119,9 47,1
1958 122,0 46,3
1959 114,9 42,9
1960 106,5 37,9
1961 100,5 33,9

Neben den Heimatfilmen und ihm verwandten Genres nahmen andere Ziele verfolgende Projekte einen untergeordneten Rang ein. Die Spielfilmproduktion erlebte 1956 ein außergewöhnliches Hoch. 37 Spielfilme wurden in diesem Jahr hergestellt, nachdem es im Jahr 1955 28 und im Jahr 1957 nur 26 waren. 1958 war auch schon das letzte große Jahr von Heimat- und Monarchiefilmen. In den 1960er-Jahren versuchte man dem Besucherschwund in den Kinos mit der Internationalisierung des Films entgegenzutreten. Italienische, deutsche, französische und amerikanische Produktionsgesellschaften, Schauspieler und Regisseure wurden für Nachahmungen erfolgreicher ausländischer Produktionen, wie etwa den James Bond-Filmen, engagiert.

An Stelle der Heimatfilme und Komödien blühte nun der Avantgardefilm mit Arbeiten von Peter Kubelka oder Kurt Kren auf, die heute internationale Wertschätzung genießen und zu den wesentlichen Werken dieses Genres zählen. Diese Tradition setzten Ernst Schmidt jr. und Dietmar Brehm erfolgreich fort. Kommerzielle Produktionen kamen in den 1960ern immer seltener zu Stande. Zwar kamen vor allem US-Produktionen nach Österreich, um hier zu drehen, aber aus dem europäischen Koproduktionszirkus war Österreich ausgeschlossen, weil es nicht Mitglied der EWG war. Nur vereinzelt waren Koproduktionen, etwa mit Italien oder Frankreich, zu verzeichnen. Es gelang jedoch nicht, an moderne Filmästhetiken anzuschließen, etwa die französische Nouvelle Vague. Der Regisseur Eddy Saller versuchte, einen österreichischen Trashfilm zu etablieren, scheiterte aber. Erfolgreicher waren Produktionen im Erotikbereich, etwa die Mutzenbacher-Filme von Kurt Nachmann mit Christine Schuberth.

Filmwirtschaft

Nach Abzug der Alliierten gingen die Rosenhügel-Studios in den Besitz der nun staatlichen Wien Film über, welche kein Interesse an einer Fortführung der Filmproduktion zeigte. Personal wurde gekündigt und Verhandlungen mit dem ORF über den Verkauf von Hallen aufgenommen. Bis auf die Atelieranlagen Simmering gingen 1966 alle Wien Film-Studios in den Besitz des ORF über. Die letzte noch am Rosenhügel gedrehte Filmproduktion - „Fidelio“ - kam 1956 in die Kinos. 1957 wurde auch bekannt, dass die Filmabteilung des Creditanstalt-Bankvereins (CA) Filmkreditgeschäfte durchführte und Filmkonzernunternehmungen betrieb. So gehörten die als Verleih tätige „Sascha-Film“, die „Sascha-Filmproduktion“, die „Österreichische Film GesmbH“ (ÖFA), „Österreichische Filmverleih- und Verwertungsgesellschaft“, „Firma Schmiedl“ (Requisiten, Möbel) sowie „Austria-Wochenschau“-Beteiligungen und das „Maria-Theresien Tages Kino“ mehrheitlich zur CA. Die ÖFA produzierte von 1947 bis 1957 18 Filme, die in 21 Ländern verkauft wurden, um 52 Millionen Schilling her, und die Sascha-Filmproduktion gab im selben Zeitraum 70 Millionen Schilling für 15 Filme aus, die in 48 Ländern verkauft wurden. Der Erlös österreichischer Filmproduktionen in Deutschland bewegte sich zu dieser Zeit um 13,9 (1961) und 16,3 Millionen Schilling (1964) herum. Wesentlich geringere Beträge als in den Jahren zuvor.

Obwohl neben dem Fernsehen auch durch zunehmende Mobilisierung der Bevölkerung mit Motorrollern und PKW, sowie in Mode kommende Tanzlokale dem Kino weiter Konkurrenz machen, können Filmstars und Produzenten die Gagen in Deutschland weiter in die Höhe treiben. So verdienten 1956 Maria Schell und O. W. Fischer je 1,2 Millionen Schilling, Curd Jürgens 900.000 und Nadja Tiller 450.000.

Die großen Filmproduktionsgesellschaften verschlossen sich Neuerungen. Um kein geschäftliches Risiko einzugehen, machten sie sich bereitwillig von deutschen Filmverleihern abhängig. Die so genannten österreichischen Heimatfilme wurden in vielen Belangen - sei es Szenerie oder Schauspieler - auf den deutschen Markt abgestimmt. Wenig verwunderlich daher die andauernde negative Einstellung der Kritiker zu solchen Produktionen. So resümierte ein Kritiker der „Funk und Film“ zu „Heimweh ..., dort wo die Blumen blühn“ im Jahr 1958: „Franz Antel hat diesen Film auf die Tränendrüsen abgestimmt und außerdem zu einem Tiefpunkt der heimischen Filmproduktion beigetragen“. Paul Hörbiger, der auch in eben erwähntem Film eine Hauptrolle spielte, bekannte diesbezüglich: „Aufgrund meiner reichen Erfahrungen, die ich während meiner Dreharbeiten in Deutschland sammeln konnte, habe ich mir einen Wiener Dialekt zugelegt, der auch in Berlin und Hamburg verständlich ist. Da sich der österreichische Film in Österreich nie amortisieren kann, müssen wir unsere Filme nach den Wünschen des gesamten deutschsprachigen Publikums inszenieren.“[2]

Nach dem Erfolgsabsturz der inhaltlich immer gleichen Komödien, Operetten- und Heimatfilme, der sich bereits ab 1958 erkennbar machte, ging deren Produktion drastisch zurück. Die Absatz- und Umsatzzahlen nahmen dementsprechend ab, woraufhin beispielsweise die CA 1961 mit der Liquidierung der ÖFA reagierte. Nachdem bereits die heimische Filmproduktion in den 1960er-Jahren weiter abnahm, setzte ab Mitte der 1960er auch das Kinosterben ein, das erst Mitte der 1990er mit dem Neubau zahlreicher Kinocenter ein Ende fand. 1957 beendete die Filmzeitschrift „Mein Film“ ihre Tätigkeit, und Ende des Jahres 1965 erschien die letzte Ausgabe von „Paimann's Filmlisten“, die bisher Kinobesitzern als Orientierungshilfe bei neu erscheinenden Filmen diente.

Höhepunkt der Heimatfilmproduktion

Die klassische Heimatfilmwelle, in der klischeebehaftet das einfache Leben der Bevölkerung von Bergdörfern, meist in Form von Liebesgeschichten, dargestellt wurde, wurde 1954 durch den Film „Echo der Berge“ ausgelöst. Der Film war eine österreich-spezifische Abwandlung des US-amerikanischen Films Der Wilde“ und fand aufgrund des Erfolgs zahlreiche Nachahmer. Die geringe Handlungsvielfalt solcher Produktionen bezeichnete der einst in die Vereinigten Staaten emigrierte Regisseur Billy Wilder sehr treffend mit der Aussage „...wenn die Deutschen [gemeint war der gesamte deutschsprachige Raum] einen Berg im Hintergrund und Paul Hörbiger im Vordergrund sehen, sind sie schon zufrieden.“[3]

Zu den ersten dieser Nachahmer zählen die sich mit Berg- und Tieraufnahmen auszeichnenden, und dadurch auch tourismuswirksamen, Produktionen „Die Sennerin von St. Kathrein“ (1955) von der Schönbrunn-Film und „Heimatland“ (1955), unter der Regie von Franz Antel nach der Novelle „Krambambuli“. Das Heimatfilm-Genre wurde schließlich auf die Zeit der Monarchie ausgedehnt und mit neuen Motiven angereichert, wobei insbesondere Sissi (1955) von Ernst Marischka mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm in den Hauptrollen das herausragendste Beispiel darstellt, das auch internationalen Erfolg erzielte und zwei Fortsetzungen erlebte. Gefördert durch den kommerziellen Erfolg, erschienen bereits 1956 sechs Heimatfilme. Darunter „Försterliesl“, „Die Magd von Heiligenblut“ und „Das Hirtenlied vom Kaisertal“.

Rasch wurde das Genre noch weiter ausgedehnt. Es mischten sich nun auch deutsche Geschäftsleute und andere Stadtbewohner als Touristen in die Heimatfilm-Dramaturgie, und bestärkten diese Produktionen noch weiter in ihrer Tourismuswirksamkeit. Die Filme spielten nun nicht mehr nur in idyllischen Bergdörfern, sondern zum Beispiel auch im Weinbaugebiet Burgenland - so etwa in „Die Winzerin von Langenlois“ (1957) mit Herta Staal und Gunnar Möller - und im Seengebiet Salzkammergut - wie in „Almenrausch und Edelweiß“ (1957). Wesentlicher Bestandpunkt solcher Filme war eine oder mehrere Liebesgeschichten. Bekanntestes „Heimatfilm-Liebespaar“ waren Anita Gutwell und Rudolf Lenz, die unter anderem in „Försterliesl“ (1956) und „Mein Vaterhaus steht in den Bergen“ (1960) mitwirkten.

Da der Heimatfilm anfangs viele Zuschauer anzog und finanziell erfolgreich war, kam es rasch zu einer Überproduktion, sodass immer weniger Filme Gewinne erzielten. Auch die vereinzelten Versuche, Heimatfilme zu drehen, die auf Positivzeichnungen verzichteten und stärker zeitgenössische Aspekte in den Vordergrund rückten, ereigneten sich erst, als sich das Genre bereits seinem Ende näherte. Beispiele sind Wolfgang Schleifs Inszenierung Der rote Rausch aus dem Jahr 1962 mit Klaus Kinski oder „Der Weibsteufel“ aus dem Jahr 1966 nach einem Drama von Karl Schönherr (Regie Georg Tressler; mit Sieghardt Rupp, Maria Emo, Hugo Gottschlich u. a.). Besonders ungewöhnliche, da ernstere, Vorlagen für Heimatfilme bot Trygve Gulbranssen. Zwei seiner Romane wurden von der Mundus-Film verfilmt: „Und ewig singen die Wälder“ (1959) unter der Regie von Paul May mit Gert Fröbe, Hansjörg Felmy, Joachim Hansen, May-Britt Nielsen und Hans Nielsen, sowie „Das Erbe von Björndal“ (1960) von Gustav Ucicky mit Brigitte Horney, Joachim Hansen, Michael Hinz und Ellen Schwiers.

Bereits 1956 entstanden teils bösartige Parodien auf den Heimatfilm in der Wiener Kabarettszene. Unter der Leitung von Gerhard Bronner machten sich im „Intimen Theater“ Georg Kreisler, Peter Wehle, Kurt Jaggberg und Helmut Qualtinger lustig über den deutschsprachigen Trivialfilm . An manchen dieser Produktionen waren sie auch selbst beschäftigt. Peter Wehle und Gerhard Bronner schrieben nicht nur im Kabarett, sondern auch für Filme wie „...und wer küßt mich?“ (1956) gemeinsam Musik. Helmut Qualtinger hingegen war als Filmschauspieler unter anderem in „Du bist die Richtige“ (1955) zu sehen. In einem musikalisch begleiteten Programm, „Blattl vor'm Mund“, hießen die Nummern dementsprechend „Der Halbwilde“, „Busen, die die Welt bedeuten“ und „Orpheus in der Filmwelt“. Diese Form der Kritik bot erstmals eine Analyse dieses Filmgenres. Ein Sketch daraus kann als eine der aufschlussreichsten Aussagen über die österreichische Filmwirtschaft des Jahres 1956 angesehen werden, so der Filmwissenschafter Dr. Walter Fritz, der dieses Sketch wie folgt beschreibt[4]:

„In diesem Sketch verglichen die Kabarettisten die Filmbranche mit der Unterwelt, und die Interpreten versprachen, dass nun darüber geredet wird, ‚wie es entstehen kann, dass uns dann ungeniert in den Kinos vorgeführt, wie das alles konstruiert, plagiiert, umkopiert, zammgeschmiert wird, und keiner schert sich um das arme Publikum, warum, es ist ja stumm, ist es zu dumm, es ist zu dumm‘. Sie berichten von einem Autor mit viel Talent und Ambition, der einen Film schreibt von ‚Menschen, die im Leben steh'n‘. Dann kommt ein verständnisvoller Produzent, der ein bisschen was ändert und ein Happy End dazuschreibt. Und dann kommt einer mit viel Geschrei: ‚Ich bin vom deutschen Filmverleih!‘, und er erklärt nun die notwendigen Erfordernisse für einen deutschsprachigen Film: ‚Ein Silberwald mit grüner Heide, ferner glühendes Abendrot und ein Kind mit dekolletiertem Kleide schwört einem Förster Liebe bis zum Tod‘. Dann wird der Film hergestellt, und der Chor bedankt sich im Cancan-Rhythmus bei den großen Verleihfirmen, Schauspielern und Regisseuren des deutschsprachigen Films, zum Beispiel ‚Dieter Borsche und der Walter Müller, Walter Giller, Nadja Tiller, Romy Schneider, Magda Schneider, leider, leider, leider [...] Regie führt ein großer Denker namens Luis Trenker [...] jeder macht unbedacht, unbewacht, über Nacht noch an Film und noch an Film [...] doch es muss weiter so sein, so muss das Niveau sein, weil sonst die Verleiher ihre eigenen Filme nicht versteh'n, drumm muss das in Ewigkeit so weitergeh'n, so wird bei uns sehr viel Geld gemacht, nur das Geschäft wird hier bedacht [...]‘.“ Das alles auf Musik aus diversen Operetten von Jacques Offenbach gesungen. ( Neu auf den CDs Kabarettisten singen Klassiker, 1988 und Schall-Plattl vor'm Mund, 1989 bei Preiser Records erschienen).

Fritz Walden meinte 1972 rückblickend zu den Unterhaltungsfilmen der 1950er-Jahre: „Was den Unterhaltungsfilm dieser Jahre betrifft, so waren wir, das hat sich mittlerweile auch herumgesprochen, nicht sehr glücklich, ich muss aber gleich hinzusetzen, es konnte fast nicht anders sein, weil das Ganze - die kommerzielle Gliederung, der ganze Systemzwang dazu - in unserer, also in der westlichen Welt kommerziell zu denken erforderte. Deutschland hatte in eine sogenannte ‚Marktlücke‘ einzuspringen, und in dieser Marktlücke hatte der österreichische Film, der ja vom deutschen Verleih abhängig war, wieder eine Marktlücke auszufüllen. Das heißt, wir galten als ein amüsantes Volk; das ging so weit, dass, wenn zum Beispiel wirklich ein ernster Film gemacht wurde, wie etwa Georg Tresslers ‚Der Weibsteufel‘ (1966), da hat man schon gelacht, wenn man unsere Berge gesehen hat, weil man sich gefreut hat, jetzt wird was Lustiges kommen.“

Komödien, Eisrevue-, Operetten- und Monarchiefilme

Abgesehen von den Heimatfilmen entstanden dieser Jahre auch Eisrevuefilme wie „Symphonie in Gold“ (1956) oder dem Heimatfilm nahe stehende Operettenfilme wie Karl Parylas „Gasparone“ (1956) nach Carl Millöcker und Ernst Marischkas „Opernball“ (1956) nach Richard Heuberger.

Erst nach einer vierjährigen Pause entstand 1960 mit „Im weißen Rößl“ von der Sascha-Film ein weiterer Operettenfilm. Die musikalischen Arrangements wurden modernisiert und neue Stars eingesetzt. So spielten in „Im weißen Rößl“ Peter Alexander und Waltraut Haas. Die letzten kommerziellen Operetten-Verfilmungen entstanden von der Sascha-Film im Jahre 1962: „Die Fledermaus“, „Hochzeitsnacht im Paradies“ und „Die Lustige Witwe“. In allen dreien spielte Peter Alexander eine tragende Rolle, in zweien an der Seite von Marika Rökk. In „Die Fledermaus“ spielte Hans Moser, bereits im Alter von 81 Jahren, eine seiner letzten Rollen.

Weitere volkstümliche Filme und Komödien dieser Jahre waren etwa „Bademeister Spargel“ (1956), „Roter Mohn“ (1956), „Ober Zahlen“ (1957), „Hallo Taxi“ (1958), „Im schwarzen Rößl“ (1961), „Die Abenteuer des Grafen Bobby“ (1961), „Mariandls Heimkehr“ (1962), „Drei Liebesbriefe aus Tirol“ (1962), „Hochzeit am Neusiedlersee“ (1963), „Happy End am Attersee“ (1964) und „Liebesgrüße aus Tirol“ (1964). In der erfolgreichen Produktion „Graf Bobby“ beispielsweise spielte Peter Alexander die Hauptrolle. In mehreren Fortsetzungen wie etwa „Graf Bobby, der Schrecken des Wilden Westens“ (1966), bekam man den singenden Schauspielstar ihn in den unterschiedlichsten Verkleidungen zu sehen - unter anderem als Frau.

Auch Monarchiefilme entstanden in den 1950ern nach altbewährtem Muster. So erschienen 1956 E. W. Emos „Ihr Korporal“ und Franz Antels „Kaiserball“. Mit „K. u. K. Feldmarschall“ erschien im selben Jahr auch ein Militärlustspiel, erneut inszeniert von E. W. Emo. Rudolf Vogel spielte die Hauptrolle. Und auch Kronprinz Rudolf kam nach 1919 und 1925 erneut zu filmischen Ehren. In „Kronprinz Rudolfs letzte Liebe“ (1956) wurde er von Rudolf Prack gespielt, während Mary Vetsera von Christiane Hörbiger dargestellt wurde. Seit Jahrzehnten strittige Fragen blieben darin bewusst unbeantwortet. Willi Forst inszenierte ebenfalls 1956 „Kaiserjäger“ mit Erika Remberg in einer Hosenrolle, da sie sich in ihrer Rolle als Mann verkleidete, um „General“ Rudolf Forster zu täuschen. Das Drehbuch stammte von Kurt Nachmann, die Musik von Hans Lang. Oskar Sima und Gunther Philipp traten als Komiker in Militäruniformen in Erscheinung. Weitere Filme über die Habsburger-Monarchie waren „Der Kaiser und das Wäschermädel“ (1957), Franz Antels „Liebe, Mädchen und Soldaten“ (1958) mit den Sängern Renate Holm und Willy Hagara und „Mikosch im Geheimdienst“ (1959) mit Gunther Philipp. Die „Paula-Wessely-Filmproduktion“ ließ 1958 „Im Prater blühn wieder die Bäume“ mit Johanna Matz und Gerhard Riemann sowie musikalischer Unterlegung von Robert Stolz erscheinen.

Viele Filme trugen auch intensive Fremdenverkehrswerbung in sich. So zum Beispiel „Holiday am Wörthersee“ (1956), „Verlobung am Wörthersee“ (1956), „Liebe, Sommer und Musik“ (1956) mit den Günther-Zwillingen, Franz Antels „Vier Mädels aus der Wachau“ (1957) mit gleich zwei Zwillingspaaren, „Mariandl“ (1961) oder auch „Autofahrer unterwegs“ (1961). Mariandl war eine Neuverfilmung von „Hofrat Geiger“. Waltraut Haas spielte die „Mutter“, der ehemalige Kinderstar Conny Froboess die „Mariandl“ und Hans Moser diente als „Windischgruber“. Den „Hofrat Geiger“ gab dieses Mal Rudolf Prack.

In „Wien, du Stadt meiner Träume“ mit Hans Holt und Hertha Feiler führte Willi Forst 1957 zum letzten Mal Regie, bevor er sich ins Privatleben zurückzog. Auch Ernst Marischka beendete seine Karriere als Regisseur, nachdem er 1958 „Das Dreimäderlhaus“ mit Karlheinz Böhm als Franz Schubert fertig gestellt hatte. Zuvor stellte sich heraus, dass es zu keinem vierten Teil in der Sissi-Filmreihe kommen werde. 1959 starb sein Bruder Hubert. Er selbst starb vier Jahre später.

1959 versuchte man mit der Verwechslungskomödie „Die Halbzarte“ Romy Schneiders Image zu korrigieren. Darin spielte sie eine unmoralische, oft freizügig bekleidete, Jugendliche, die einem amerikanischen Produzenten imponieren will. Ihre Mutter spielte passenderweise Magda Schneider. Weitere Rollen wurden mit Carlos Thompson, Josef Meinrad, Rudolf Forster, Erni Mangold, Helmut Lohner und Gertraud Jesserer besetzt.

1961 erschienen unter der Regie von Géza von Cziffra der Eisrevuefilm „Kauf Dir einen bunten Luftballon“ mit Ina Bauer und der Skisport-Film „Ein Stern fällt vom Himmel“ mit Toni Sailer. Ein weiterer der damals aufgrund der Erfolge österreichische Eiskunstläufer vermehrt auftretenden Eisrevuefilme war „... und Du, mein Schatz, bleibst hier“. Dieser, 1961 von der Wiener Stadthalle produzierte und von Franz Antel inszenierte Film wartete mit dünnen Handlungsfäden, einem knappen Dutzend Komiker und eben so vielen Musikern auf. Es war erst die zweite Produktion der „Wiener Stadthalle Betriebs- und Produktionsgesellschaft“, welche 1961 von der Stadt Wien gegründet wurde. Nach einer erfolgreichen Erstproduktion - der Musikkomödie „Unsere tollen Tanten“ - und jenem Eisrevuefilm folgten noch zahlreiche weitere Produktionen dieser Art wie „Unsere tollen Nichten“ (1962, u. a. mit Gunther Philipp, Paul Hörbiger; Regie: Rolf Olsen), „Unsere tollen Tanten in der Südsee“ (1963, u. a. mit Udo Jürgens, Gus Backus; Regie: Rolf Olsen), „Rote Lippen soll man küssen“ (1963, u. a. mit Peter Weck, Johanna Matz; Regie: Franz Antel), „Happy-End am Wörthersee“ (1964, u. a. mit Waltraut Haas, Rudolf Prack; Regie: Hans Hollmann) oder auch dem Eisrevuefilm „Die große Kür“ mit dem aktuellen Star-Pärchen des Kunsteislaufes, den Deutschen Hans-Jürgen Bäumler und Marika Kilius.

Mit „Ruf der Wälder“ entstand 1965 zumindest eine Literaturverfilmung und „Das große Liebesspiel“ nach einem Drehbuch Herbert Reineckers verstand sich zumindest als moderne Version von Schnitzlers „Reigen“, war aber tatsächlich eine Sammlung von Skandalgeschichten in Illustrierten-Manier. 1963 versuchte man sich in einem Western-Film. „Der letzte Ritt nach Santa Cruz“ wurde auf den Kanarischen Inseln unter anderem mit Marianne Koch und Klaus Kinski gedreht, hatte aber kaum Erfolg. Die Kritik meinte daraufhin, dass nur die Amerikaner gute Western-Filme herstellen könnten. Doch nur wenig später entstanden mit großem Erfolg die Italo-Western. 1964 und 1967 versuchten sich andere Produktionsgesellschaften nochmals in Western-Produktionen: „Mein Freund Shorty“ von Rolf Olsen und „Frauen, die durch die Hölle gehen“ von Rudolf Zehetgruber.

Nachdem bis auf die erste Produktion alle Filme der Wiener Stadthalle nur geringen Erfolg hatten erfolgte im Jahr 1966 die letzte Produktion: „Der Kongreß amüsiert sich“. Insgesamt ließ sich die Stadt Wien die insgesamt 25 Produktionen rund 100 Millionen Schilling kosten (rund 7,3 Millionen Euro, ohne Berücksichtigung der Inflation). Trotz des bescheidenen Erfolgs der Filme sowohl bei Publikum als auch bei Kritikern nahm die Stadt Wien im Gegensatz zum Bund die Aufgabe, den österreichischen Film anzukurbeln, zumindest wahr - wenn auch bei der Umsetzung auf künstlerisch anspruchsvolle Produktionen verzichtet wurde. Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Glaserer resümierte in einem Interview mit der Zeitschrift „Filmkunst“ (Nr. 47, S. 15): „Wenn wir mit den ‚Tollen Tanten‘ nicht solchen Erfolg gehabt hätten, dann wäre das ganze Geld nicht in den Eimer gegangen.“

1963 entstand die deutsch-österreichische Produktion „Das große Liebesspiel“ nach „Reigen 51“ von Carl Merz, Helmut Qualtinger und Michael Kehlmann, was wiederum auf „Reigen“ von Arthur Schnitzler basierte. Regie führte bei dieser Komödie Alfred Weidenmann. Die Hauptrollen wurden von Lilli Palmer, Hildegard Knef, Nadja Tiller sowie auch französischen und italienischen Schauspielern besetzt. In der Komödie „Das Liebeskarussell“ von der Intercontinental-Film spielten 1965 unter der Regie von Rolf Thiele, Alfred Weidenmann und Axel von Ambesser die Schauspieler Gerd Fröbe, Catherine Deneuve, Curd Jürgens, Nadja Tiller, Heinz Rühmann, Johanna von Koczian, Peter Alexander und die freizügig gekleidete Anita Ekberg - der schwedische Star des italienischen Films - in vier verschiedenen Beziehungsgeschichten.

1965 diente Salzburg als Kulisse für den US-amerikanischen Film The Sound of Music. 1966 entstanden mehrere satirische Filme. So etwa Vojtech Jasnys „Pfeifen, Betten, Turteltauben“ und Michael Pfleghar mit „Bel Ami 2000 oder: Wie verführt man einen Playboy“ mit Renato Salvatori, Antonella Lualdi und Peter Alexander in den Hauptrollen.

Hans Conrad Fischer inszenierte 1967 die dokumentarische Filmbiografie: „Das Leben Mozarts“. Wolfgang Müller-Sehn führte im selben Jahr bei „Verliebt in Österreich“ Regie. 1967 entstanden auch die ersten der so genannten „Wirtinnen-Filme“ mit Terry Torday in der Titelrolle und internationaler Besetzung: „Susanne, die Wirtin an der Lahn“ und „Frau Wirtin hat auch einen Grafen“. Es folgten die inhaltlich nur wenig unterschiedlichen Fortsetzungen „Frau Wirtin hat auch eine Nichte“ (1969), „Frau Wirtin bläst auch gern Trompete“ (1970) und „Frau Wirtins tolle Töchterlein“ (1973). Die Drehbücher stammten jeweils von Kurt Nachmann, Regie führte Franz Antel.

Kriminal- und Agentenfilme

Die ersten Kriminal- und Spionagefilme der Nachkriegszeit erschienen 1960 („Frauen in Teufels Hand“) und 1961 („Mann im Schatten“). Im Spionagefilm „Frauen in Teufels Hand“ von der Schönbrunn-Film spielten Helmut Schmid und Maria Sebaldt die Hauptrollen, und „Mann im Schatten“ war ein Kriminalfilm und zugleich die letzte Produktion der ÖFA. Unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt spielte Helmut Qualtinger mit Liebe zum mimischen Detail einen Kommissar, der mit seinem von Fritz Tillmann gespielten Partner dem von Herbert Fux gespielten Verdächtigen auf den Fersen ist.

1963 drehte Alfred Vohrer für die Sascha-Film „Ein Alibi zerbricht“ mit Ruth Leuwerik und Peter van Eyck. Weiters entstanden Kriminalfilme rund um „Kommissar-X“ und „Tim Frazer“, wo deutsche, englische und amerikanische Schauspieler wie Tony Kendall, Klaus Kinski, Stewart Granger, Rupert Davies und Günther Stroll mitspielten.

Franz Antel versuchte sich 1963 gemeinsam mit einer italienischen Produktionsfirma in einem Agentenfilm. Der von Domenico Paolella inszenierte Film trug den Titel „Maskenball bei Scotland Yard“ und wartete mit den Schauspielern Bill Ramsey, France Anglade, Stelvio Rosi, Trude Herr, Hannelore Auer, Rex Gildo, Peppino di Capri und Rudolf Carl auf. Ebenfalls von Franz Antel stammte der Agentenfilm „00Sex am Wolfgangsee“, dessen Drehbuch Kurt Nachmann verfasste. Die Produktion bestach allerdings mehr durch nackte Haut als durch Höchstleistungen des von Paul Löwinger gespielten Agenten. 1966 entstand die Agentenkomödie „Gern hab' ich die Frauen gekillt“. Unter der Regie von Sheldon Reynolds, Alberto Cardone und Robert Lynn spielten Stewart Granger, Lex Barker und Pierre Brice.

Literaturverfilmungen

Literaturverfilmungen nahmen in den 1950er- und 1960er-Jahren außerhalb des Komödienbereichs ebenso wie avantgardistische Produktionen nur einen kleinen Platz in der heimischen Filmproduktion ein. Zwar erreichten sie an internationalen Filmfestspielen bisweilen Beachtung oder in Einzelfällen auch Auszeichnungen, doch hatten sie auf die Gesamtausrichtung der heimischen Filmwirtschaft keinen Einfluss.

1955 wurde am Rosenhügel eine der interessantesten österreichischen Literaturverfilmungen gedreht: „Herr Puntila und sein Knecht Matti“. Der Film basiert auf einem Werk von Bertolt Brecht und wurde vom brasilianischen Regisseur Alberto Cavalcanti inszeniert. Curt Bois spielte den „Puntila“, konnte aber Bertolt Brecht nicht überzeugen. Auch seine Befürchtungen bezüglich einer „schwächlichen und undeutlichen Figur“ „Matti“, die nach dem Lesen des Drehbuchs aufkamen, bestätigten sich für ihn[5].

1956 erschien die letzte Filmproduktion am Rosenhügel. Bei dieser handelte es sich um „Fidelio“, einer Verfilmung von Beethovens gleichnamiger Oper. Claude Nollier spielte die Hauptrolle unter Regisseur Walter Felsenstein und der Wiener Staatsopernchor sang unter Begleitung der Wiener Symphoniker. Dieser Film repräsentierte den letzten Einfluss der DDR-Kultur auf Österreich unter dem Diktat der mittlerweile abgezogenen sowjetischen Besatzer.

Mit „Fuhrmann Henschel“ erschien 1956 die Verfilmung eines Werkes von Gerhart Hauptmann. Unter der Regie von Josef von Baky spielten die beiden Deutschen Walter Richter und Wolfgang Lukschy neben den Österreichern Nadja Tiller und Richard Romanowsky die Hauptrollen. Nachdem 1956 unter anderem Franz Antel mit „Lumpazivagabundus“ in Deutschland bereits eine Anzengruber-Verfilmung gedreht hatte, entstand im selben Jahr mit „Der Schandfleck“ auch in Österreich solch eine Verfilmung. Hauptdarsteller waren Heinrich Gretler, Hans von Borsody, Armin Dahlen und Gerlinde Locker. Unter dem Titel „Nichts als Ärger mit der Liebe“ wurde ebenfalls 1956 eine Komödie von Hermann Bahr verfilmt. Obwohl es sich hierbei um eine Wiener Komödie der Jahrhundertwende handelte, wurden die Hauptrollen mit den deutschen Publikumslieblingen Viktor de Kowa, Winnie Markus, Walter Giller und Sonja Ziemann sowie den bayrischen Komikern Beppl Brehm und Liesl Karlstadt besetzt.

Die Vienna-Film von Otto Dürer stellte 1957 die interessanteste Literaturverfilmung dieses Jahres her. „Skandal in Ischl“ basierte erneut auf einer Komödie von Hermann Bahr und wartete mit einer österreichischen Besetzung, bestehend aus O. W. Fischer, Elisabeth Müller, Ivan Desny, Nina Sandt, Doris Kirchner, Alma Seidler und Rudolf Forster auf. Basierend auf einem Buch von Johannes Mario Simmel inszenierte 1960 der Sohn von Hubert Marischka, Georg Marischka, den von der Kritik sehr gelobten Film „Mit Himbeergeist geht alles besser“. Vor allem das Drehbuch wurde wegen seiner klugen Dialoge für die Hauptdarsteller O. W. Fischer und Marianne Koch und der Situationskomik gelobt. Im selben Jahr stellte die Mundus-Film mit dem Schweizer Regisseur Conrad Ferdinand Meyer „Gustav Adolfs Page“ her, mit Liselotte Pulver in der Hauptrolle.

Nach Franz Wedekinds Drama „Die Büchse der Pandora“ entstand 1962 unter der Regie von Rolf Thiele der Film „Lulu“ für die „Otto Dürer-Produktion“. Die Hauptrolle spielte Nadja Tiller - in einer Nebenrolle Leon Askin. Basierend aus Somerset MaughamsTheater“ entstand im gleichen Jahr „Julia, du bist so zauberhaft“. Der Film, dessen Hauptrollen von Lilli Palmer, Charles Boyer, Thomas Fritsch und Jean Sorel besetzt waren, wurde an den Filmfestspielen von Cannes gezeigt. Regie führte Alfred Weidenmann. Axel Corti inszenierte 1963 „Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter“ nach Fritz von Herzmanovsky-Orlando. Es war auch jener Film, in dem Hans Moser, der noch im selben Jahr 84-jährig verstarb, zum letzten Mal in Erscheinung trat.

1965 wurde zum wiederholten Male „Lumpazivagabundus“ nach Nestroy verfilmt. Im selben Jahr erschien auch „3. November 1918“ nach Franz Theodor Csokor. Als drei „Gesellen“ waren hierbei Helmut Qualtinger, Kurt Sowinetz und Alfred Böhm zu sehen. Regie führte beide Male der junge deutsche Theater- und Filmregisseur Edwin Zbonek. Marie von Ebner-EschenbachsKrambambuli“ wurde ebenfalls 1965 unter dem Titel „Ruf der Wälder“ verfilmt. Unter der Regie von Franz Antel spielten Johanna Matz und der Italiener Mario Girotti - besser bekannt als Terence Hill. In Otto Dürers „Weibsteufel“ (1966), nach einer Vorlage von Karl Schönherr, spielten Maria Emo, Sieghart Rupp und Hugo Gottschlich. Der Film, eine ernsthafte Variante des ansonsten kitschigen Heimatfilms - lief als österreichischer Beitrag an den Filmfestspielen von Moskau.

Freizügigkeit und Enttabuisierung im Film

Die Zweite Hälfte der 1950er war auch geprägt von einem neuen Umgang mit Sexualthemen, welcher durch das Aufkommen freizügigerer Damenmode gefördert wurde. Hierbei spielte natürlich auch das Massenmedium Film als Transportmedium von modischen Trends eine tragende Rolle. Selbst in Heimatfilmen wie etwa Franz Antels „Vier Mädels aus der Wachau“ (1957) bekam der Zuseher Blondinen in „Hot Pants“ zu sehen. Der Begriff „Sexbombe“ kursierte damals in den Medien und diente als Bezeichnung für die mit Erotik nicht geizenden Schauspielstars Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Jane Mansfield, Gina Lollobrigida und Sophia Loren. So suchte man auch in Österreich nach einer „Sexbombe“ und fand sie in Edith Elmay, die von „Funk und Film“ sogleich als „Die Marilyn aus Ottakring“ bezeichnet wurde.

Auch Tabu- und Reizthemen wie Jugendkriminalität und der Umgang mit der Sexualität unter Jugendlichen wurden für den Film aufbereitet. Nachdem der deutsche Film „Die Halbstarken“ reüssierte, inszenierte Georg Tressler, Sohn von Otto Tressler, 1957 den Jugendfilm „Unter Achtzehn“. Darin wird klischeehaft die Resozialisierung krimineller Jugendlicher thematisiert. Reize sollten auch von den jungen Hauptdarstellerinnen Vera Tschechowa und Edith Elmay ausgehen, die bewusst modern und freizügig gekleidet waren.

Es folgten weitere Produktionen dieser Art, die bewusst mit dem Publikumsinteresse an der „verdorbenen Jugend“ spekulierten. So etwa Hermann Leitners Inszenierungen „Wegen Verführung Minderjähriger“ (1960) und „Morgen beginnt das Leben“ (1961) sowie Georg Tresslers „Endstation Liebe“ (1958), „Geständnis einer Sechzehnjährigen“ (1961). In den obligatorischen Tanzlokalszenen sorgte die Schallplattenindustrie für musikalische Unterstützung durch Jimmy Makulis, Tony Sandler, das „Jochen-Brauer-Sextett“, „Die Bambis“ und den Erfolgsschlager „Mit 17 fängt das Leben erst an“. Durch diese Filme kamen junge, vielfach deutsche, Schauspieler zu Chancen sich zu profilieren. Darunter Cordula Trantow, Marisa Mell, Barbara Frey, Corny Collins, Michael Heltau und Gertraud Jesserer.

1965 entstanden auch erstmals Sexfilme für die Kinos. So etwa Paul Milans „Das Mädchen mit dem Mini“ sowie „Via Eroica 6“ (1967) und „Männer in den besten Jahren erzählen Sexgeschichten“ (1967) von Fritz Fronz. 1968 meldeten die Filmzeitschriften auch eine Flut von Sexfilmen aus dem Ausland. Der Staat war davon nicht gerade begeistert und so kam es 1968 im Wiener Landesgericht zum so genannten „Porno-Prozess“ gegen Hersteller und Verleiher solcher Filme.

Geförderte Filme und Kulturfilme

In der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre und Anfang der 1960er-Jahre wurden vom Unterrichtsministerium zahlreiche Produktionen gefördert, die sich mit aktuellen Begebenheiten auseinandersetzten - so genannten „Realitätsfilmen“. Zur Gänze vom Unterrichtsministerium finanziert, filmte Regisseur Alfred Stöger Theateraufführungen im Burgtheater und im Salzburger Festspielhaus ab. Die Kinoeinsätze dieser Aufnahmen blieben trotz interessanter Besetzungen - Ewald Balser als Wilhelm Tell (1956) mit Albin Skoda als „Gessler“, Josef Meinrad und Inge Konradi in „Einen Jux will er sich machen“ (1957), Judith Holzmeister als Maria Stuart (1959), Walter Reyer als Don Carlos (1960), nochmals Josef Meinrad in „Der Bauer als Millionär“ (1961) und Hans Moser als das „Hohe Alter“ bei den Salzburger Festspielen - relativ erfolglos. Lediglich eine Generation von Schulkindern wurde damit zwangsbeglückt.

Für Aufsehen sorgte dieser Jahre auch eine Produktion Walter Kolm-Veltées. Mit Mitteln des Unterrichtsministeriums gefördert, entstand „Panoptikum 59“, der eine Skizze des Zeitbilds darstellen sollte. Es geht um einen manipulativen und unterdrückenden Kulturmanager, gespielt von Alexander Trojan und dessen träumerischen Gegenspieler, der ihn mit untauglichen Mitteln zu bekämpfen versucht, gespielt von Michael Heltau. Elisabeth Berzobohaty mimte eine von beiden umsorgte Schauspielerin. Gottfried Reinhardt, Sohn von Max Reinhardt, inszenierte 1961 mit der Originalbesetzung der Salzburger Festspiele Jedermann nach.

Abgesehen vom Abfilmen von Theaterstücken hatte die Filmförderung des Unterrichtsministeriums jedoch nicht viel zu bieten. Während Theater- und Opernproduktionen seit je her gefördert oder zur Gänze finanziert wurden, blieben österreichische Filme weiterhin nur mit minimalen Förderungen bedacht, selbst in Zeiten des Niedergangs der heimischen Filmindustrie. Unter Ministerialrat Raimund Warhanek, der sich zum Kulturfilm bekannte, und ab 1955 zuständiger Referent für „Film und Lichtbildwesen“ war, konnte die Förderung zumindest ein wenig erhöht werden. Gefördert wurden vor allem Kurzfilme und Dokumentationen wie etwa „Die ganze Welt ist Bühne“, „Lasset uns blühen“, „Auf Flügeln des Gesangs“ (über die Wiener Sängerknaben) oder auch „Abenteuer einer Zeichenfeder“ über Alfred Kubins Arbeit als Grafiker.

Die Produktion von Naturdokumentationen für das Kino ging in diesen Jahren jedoch stark zurück. Das Fernsehen trat später als Auftraggeber für Naturfilme und Dokumentationen in Erscheinung. Neben Wien spielten bei diesen „Kulturfilme“ genannten Produktionen auch die kleineren Filmproduktionsgesellschaften aus den anderen Bundesländern eine größere Rolle. So stellte der Salzburger Max Zehenthofer 1956 „Winter in den Alpen her“, und „Oh, du mein Österreich“ war eine zeitgeschichtliche Dokumentation von Herbert Heidmann, der für die Produktionsgesellschaft von F. W. Rossack tätig war. 1960 entstand der Naturfilm „Bilderbuch Gottes“ von J. A. Holmann, der bei seiner Premiere in Hamburg äußerst positiv aufgenommen wurde. Weitere Dokumentarfilme dieser Jahre waren „Im Namen Allah's“ (1960), „Südtirol - das Land der Sehnsucht“ (1961) von Harald Zusanek und „Operette aus Wien“ (1961). 1964 kam der offizielle Filmbericht von den Olympischen Spielen von Innsbruck in die Kinos: „In den Bergen von Tirol“, von Theo Hörmann.

Im 1972 hergestellten Fernsehfilm „Filmgeschichten aus Österreich“ meinte Raimund Warhanek zu seiner Zeit als Filmreferent: „Meine Hauptaufgabe habe ich in den ersten fünfziger Jahren darin sehen müssen, den Film in Österreich erst im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern, überhaupt um Verständnis dafür zu werben. Ich habe vielfach feststellen können, dass entweder die Orientierung auf die sogenannten traditionellen Künste vorhanden war, die den Film als Kunst außer Betracht gelassen hat, oder aber, dass man erklärt hat, die Angelegenheit sei eine Frage des privatkommerziellen Interesses, und es bestehe keine Notwendigkeit, für den Film etwas zu unternehmen. Ich habe es immer als eine gewisse Inkonsequenz bezeichnet, dass man den Film einerseits in der Hand der kommerziellen Filmhersteller belässt, auf der anderen Seite an diese Leute den Appell richtet, dass der Film kulturell und künstlerisch wertvoll sein soll. Ich habe daher gemeint, dass neben dieser Popularisierung des wertvollen filmischen Bewusstseins in der Öffentlichkeit eine weitere Aufgabe darin zu bestehen hätte, dass man eine Verpflichtung der öffentlichen Hand statuiert, den Film am Leben zu halten.“ Wenn das Unterrichtsministerium einmal abendfüllende Filme subventionierte, waren dies allerdings keine schöpferischen Filme, sondern Konservierungen von Opern- und Burgtheateraufführungen.

Avantgardefilm und alternatives Filmschaffen

Die ersten Nachkriegsfilme, die aus dem Einheitsbrei der Komödien und Operettenfilme hervorstachen, waren Herbert Veselys „Und die Kinder spielen so gern Soldaten“ (1951) nach Franz Kafka und „An diesen Abenden“ (1952) nach Trakl. Mit einer in Österreich bisher noch nie gesehenen Filmproduktion tauchte 1951 Wolfgang Kudrnofsky auf. Er produzierte eine 15-minütige Demontage von Edgar Allan Poes „Der Rabe“. Diese Produktion wurde von der „Rex-Film“ nie richtig in Umlauf gebracht sondern lief lediglich in Sondervorstellungen und nach einer Auszeichnung in Edinburgh auf Anfrage von Interessenten. 1955 folgte der erste, 16-minütige, Experimentalfilm von Ferry Radax, Peter Kubelka und Konrad Bayer: „Mosaik im Vertrauen“. Beliebtes Treff für die avantgardistische Kunstszene Wiens war in den 1950er-Jahren der „Art Club“, wo sich neben eben genannten auch alternative Filmschaffende wie Kurt Steinwender, Gerhard Rühm, Peppino Wieternik, Paul Kont und Wolfgang Hutter trafen.

Abseits vom Kommerzfilmgeschäft und dem üblichen Verleihsystem versuchten in den 1960er-Jahren auch einige junge Filmneulinge Filme herzustellen. Da aus finanziellen Gründen - die Produktionen wurden aus Eigenmitteln und gelegentlich auch mit Fördermitteln von Gemeinde und Bund finanziert - die meisten Produktionen im 8 mm oder 16 mm-Format hergestellt wurden, hatten diese jedoch kaum Chancen in die Kinos zu kommen. Folglich wurden sie lediglich bei Sondervorstellungen, in Cinematheken sowie in- und ausländischen Filmfestivals gezeigt. Zu diesen unabhängigen Filmern gehörten unter anderem Herbert Holba, Karl Kases, Franz Novotny, Franz Josef Fallenberg und Michael Pilz.

Ferry Radax stellte unter anderem einige Dokumentarfilme für das Fernsehen her, die in der Öffentlichkeit bisher kaum bekannte Künstler und deren Arbeit zum Thema hatten: „Hundertwasser“ (1966), „H. C. Artmann“ (1967), „Forum Dichter Graz“ (1967), „Trigon Graz“ (1967), „NDF-Report“ (1967, über den „Neuen Deutschen Film“), „Konrad Bayer“ (1969), „Wiener Phantastische Realisten“ (1970) und andere. 1968 stellte er im Wiener Metro-Kino seine utopisch-politische Filmsatire „Testament“ vor. Der Film, der von einem größenwahnsinnig gewordenen Diktator handelt, der von der „Gegenrevolte der Litaraten“ und dem unpolitischen Helden „James“ bekämpft und beseitigt wird, stellt einen Beitrag zum Jahr der internationalen Jugendrevolten dar. Weitere Avantgardisten und Undergroundfilmer der 1960er-Jahre waren Kurt Kren, Marc Adrian, Ernst Schmid (Jr.), Otto Muehl, Peter Weibel, Valie Export, Hans Scheugl, Otmar Bauer, Gottfried Schlemmer, Günter Brus, die Gruppe „Rot-Grün-Blau“ und andere.

Größere Bekanntheit von all diesen erlangte Valie Export, die sich 1968 anlässlich der „maraisiade“ des „jungen films“ nur mit einer Holkiste „bekleidet“ als wandelndes Kino präsentierte. Diese Holzkiste verfügte über zwei Löcher für Hände der „Kinobesucher“. Das Projekt nannte sie „Tapp- und Tastkino“. Ihr und Mitinitiator Peter Weibel brachte dies Schwierigkeiten mit den Behörden ein. Im selben Jahre gründete eine Gruppe von Avantgardefilmern die „Austrian Filmmakers Cooperative“. Zweck dieser Vereinigung war die Vermittlung von Filmen ihrer Mitglieder an Veranstalter. Die deutsche Zeitschrift „Film“ zählte in ihrer Sonderausgabe „Film 1968“ Hans Scheugls „ZZZ Hamburg Special“ zu den zehn besten Filmen des Jahres. Dies ist umso bemerkenswerter, da es eigentlich kein Film war. Anstelle eines Filmbandes wurde ein Faden auf der Filmrolle abgespielt - auf der Leinwand erschien ein Strich. Durch Betätigung des Vorführers konnte der Strich bewegt werden, was das Publikum allerdings nicht wissen konnte, und sich daher fragen musste, ob es sich nun um Filmaufnahmen handelt oder ob der Faden tatsächlich durch den Projektor gezogen wurde. So geschehen bei der Vorführung des „Films“ an der Hamburger Filmschau. Abgesehen von dieser einmaligen Aktion experimentierten einige Filmschaffende auch mit der Einbeziehung von Positivfilmen in ihre Produktionen.

Peter Kubelka produzierte in diesen Jahren unter anderem „Adebar“ (1957), „Schwechater“ (1958), „Arnulf Rainer“ (1960) und „Unsere Afrikareise“ (1966). Er erhielt 1981 den „Großen österreichischen Staatspreis für Filmkunst“. Erst 1967 in die Kinos kam der bereits 1964 von Leo Tichat hergestellte Film „Die Verwundbaren“ über die Großstadtjugend.

Als besondere Leistungen des alternativen Kinos feierte man damals „Memento mori“ (1968) und „Reflexion“ (1970) von den bildenden Künstlern Edith Hirsch und Sepp Jahn. Jan Svankmayer und Peter Puluj traten 1965 mit „Spiel mit Steinen“ hervor, das im Linzer „Studio a“ hergestellt wurde. Walter Baumert drehte „Maria Walddorf“ (1967), „Die Wienerin“ (1968) und „Die Landstreicher“ (1968). Mit Unterstützung durch den ORF und das Unterrichtsministerium entstand 1968 „Moos auf den Steinen“ von Georg Lhotsky mit den Schauspielern Erika Pluhar, Heinz Trixner und Wilfried Zeller-Zellenberg. In dieser Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gerhard Fritsch wird abwechseln in Farbe und Schwarzweiß die österreichische Mentalität dargestellt: vor lauter Vergangenheit könne man keine Zukunft finden. Der Film gilt als einer der ersten Ansätze zum „Neuen Österreichischen Film“.

Peter Weibel resümierte 1972 in einem Interview für den Fernsehfilm „Filmgeschichten aus Österreich“ über das bisherige Schaffen der Gruppe „Rot-Grün-Blau“, deren Mitglied er war: „Was uns nicht gelungen ist: ins offizielle Geschäft einzusteigen. Während die Bewegungen des Anderen Kinos in Deutschland in das Fernsehen oder in das Kino und in die Kunst abwandern konnte, gelang uns das hier in Österreich nicht. Weil wir kein Geld und keine Unterstützung, weder vom Staat noch vom Fernsehen, noch von der Filmwirtschaft bekamen, mussten wir einsehen, dass vielleicht unsere Ideen, zumindest aber wir selbst nicht mächtig genug sind, die österreichische Kinosituation zu verändern.“

Der Neue Österreichische Film, seit 1970

Spielfilmproduktion
Jahr Anzahl
1969 3
1970 7
1971 5
1972 9
1973 6
1974 8
1975 6

Das Filmschaffen ab den 1970er-Jahren wird mitunter als Neuer Österreichischer Film bezeichnet. Dieser war ähnlich dem Neuen Deutschen Film von der 68er-Bewegung beeinflusst, häufig Autorenfilm und behandelte gesellschaftliche Themen. Er entfaltete sich neben den Experimental- und Avantgardefilmversuchen der 1960ern jedoch langsamer als das deutsche Pendant und erreichte seinen Höhepunkt erst in den 1980er-Jahren. Neben aktuellen Themen wie Verwahrlosung der Gesellschaft und Jugend, Benachteiligung von Frauen und weiteren avantgardistischen Einzelleistungen beschäftigte sich der Neue Österreichische Film jedoch auch mit dem Alltagsfaschismus und dem Zweiten Weltkrieg. Diesbezüglich waren „Jesus von Ottakring“ (1976), Der Bockerer (1981), „Die Ausgesperrten“ (1982), die Trilogie „Wohin und zurück“ (1983-1986), der Dokumentarfilm „Sterben und Leben im Schloß“ (1988) sowie „Hasenjagd“ (1994) besonders verdiente Arbeiten.

In den 1970er-Jahren begannen die Diskussionen um die Einführung eines Filmförderungsgesetzes, welches 1980 auch zustande kam. Im Vorfeld dazu organisierten sich die Filmschaffenden wieder in Verbänden. 1977 entstand das „Syndikat der Filmschaffenden Österreichs“ und 1979 der „Verband der Filmregisseure Österreichs“. Von 1978 bis 1983 wurden in Kapfenberg jährlich die „Österreichischen Filmtage“ abgehalten. Ab 1984 wurde in Wels vom Österreichischen Filmbüro das „Nationale Filmfest“, das später ebenfalls in „Österreichische Filmtage“ umbenannt wurde, abgehalten.

Entwicklung des Kinos

Die 1970er-Jahre begannen für die österreichischen Kinos mit einem massiven Besucherrückgang, begleitet von der Schließung hunderter Kinos. Besuchten 1962 noch 90,75 Millionen Personen und 1969 noch 39,5 Millionen Personen die österreichischen Kinos, minimierte sich die Zahl bis 1975 auf 20,8 Millionen. Bis 1982 sank die Zahl weiter auf 18,3 Millionen, während die Zahl der Fernsehanschlüsse die Zwei-Millionen-Marke überschritt. Seit Einsetzen des „Kinosterbens“ um 1960 schlossen bis 1977 ganze 700 Kinos ihre Pforten. Besonders drastisch war der Rückgang ab 1965, und dann zwischen 1970 und 1972, die als die schwärzesten Jahre der österreichischen Kinogeschichte gelten. In diesen drei Jahren schloss ein Drittel aller heimischen Kinos.

Kinobesuche
in Millionen
Jahr Besuche
1973 23,89
1978 17,43
1983 17,89
1988 10,02
1990 10,15
1995 11,99
2000 16,30
2005 15,68

Als Hauptgründe werden die steigende Verbreitung von Fernsehgeräten und vielfältigere Freizeitmöglichkeiten genannt. Die zahlreichen geschlossenen kleinen Kinos in Kleinstädten und Landgemeinden wurden später durch Kinocenter ersetzt. Das erste eröffnete 1979 in Braunau, und 1980 folgte Wien mit dem „Multiplex“. Die Verlagerung der noch bestehenden Kinosaalkapazitäten von Landgemeinden und Innenstädten hin zu den Kinocentern an Stadträndern und in den Vorstädten nahm seinen Anlauf.

Besitzer größerer Kinos schlossen sich in diesen Jahren auch dem internationalen Trend an, große Säle in mehrere kleinere Säle aufzuteilen. So konnte der schlechten Auslastung der großen Säle entgegengetreten werden und mehr Filme zugleich gezeigt werden. In den 1970er-Jahren entstanden aufgrund eines jungen, kritischen Publikums auch die ersten Alternativkinos, in denen Filme gezeigt wurden, die sonst nicht in Österreich zu sehen gewesen wären. 1983 gab es in Wien 96 Säle in 69 Kinos. 1984 fand in Wien die „Wiener Kinoausstellung“ in der Wiener Stadthalle statt. 1986 bestanden 536 Kinos in Österreich, davon 97 in Wien.

Seit der ersten öffentlichen Kinovorführung im Jahr 1896 sind an die 400 Kinos in Wien belegt. Hatte es zeitweise in allen Bezirken Kinos gegeben, so gab es 1992 bereits neun Bezirke, in denen es kein Kino mehr gab. In den anderen Bezirken gab es fünf mit nur einem Kino. Bei einer Reihe von Kinos handelte es sich jedoch um einschlägige Sexkinos.

1993 existierten 260 Kinos in Österreich, davon 50 in Wien. Wurden 1994 nur noch 379 Kinosäle verzeichnet, stieg deren Anzahl bis 2001 auf einen neuen Höchststand von 564 an. Allein in Wien wurde mit dem Bau mehrerer großer Kinocenter ein dermaßen hoher Sitzplatzüberschuss und damit verbundene niedrige Auslastung erreicht, dass sich die Zahl der Kinosäle aufgrund wirtschaftlicher Probleme alleine zwischen 2001 und 2002 von 191 auf 166 wieder verringerte. Österreichweit sank die Zahl der Kinos weiter, auf 176 im Jahr 2003. Auch die Saalanzahl ging wieder leicht zurück, auf 553. Diese verfügten über eine Kapazität von rund 100.000 Sitzplätzen. Durchschnittlich kam in diesem Jahr auf ein Kino drei Säle mit je rund 181 Sitzplätzen. Als ältestes Kino der Welt galt bis zu seiner Schließung im Jahr 1999 das Wiener Erika-Kino, welches 1900 gegründet wurde.

Generationenwechsel in den 1970er-Jahren

Die 1970er waren das Jahrzehnt mit der bisher geringsten Spielfilmproduktion. Dieser Trend begann allerdings bereits Anfang der 1960er-Jahre, als Österreich für letztendlich rund 15 Jahre fast komplett von der internationalen Filmbühne verschwand. Erst Mitte der 1970er entstanden wieder Spielfilmproduktionen, die sich auch international sehen lassen konnten, und auch sehen ließen - die Filme des so genannten „Neuen Österreichischen Films“. Doch vorerst entstanden noch letzte Heimatfilme und -komödien wie Franz Antels „Außer Rand und Band am Wolfgangsee“ (1972), sowie daneben einzelne Literaturverfilmungen und auch einschlägige Erotik- und Sexfilme, deren Kinoaufführung nun nicht mehr verboten wurde.

Ab Mitte der 1970er-Jahre erhielt jedoch eine neue Generation von Regisseuren die Möglichkeit ihr Können zu zeigen. Dazu zählte auch Peter Patzak, dessen Erstlingswerk „Parapsycho - Spektrum der Angst“ aus dem Jahr 1975 in ein in Österreich bisher nicht vertretenes Schema, den Horrorfilm, fiel. Ein erfolgreiches Spielfilmdebüt lieferte auch der gebürtige Perser Mansur Madavi 1974 in „Die glücklichen Minuten des Georg Hauser“ ab, und Dieter Berner konnte mit der ORF-Serie Alpensaga erstmals einen kritischen Heimatfilm etablieren, der über die Grenzen hinaus bekannt wurde. Weitere wichtige Regisseure, die in jenen Jahren aufstiegen, waren Fritz Lehner, Mara Mattuschka, Franz Novotny oder Kitty Kino. Der bedeutende Kameramann Christian Berger versuchte sich vorübergehend auch im Regiefach.

Dokumentarfilme über Politik und Natur ergänzten die bescheidene heimische Spielfilmproduktion für die Kinos. Alfons Stummer trug hierzu mit seiner Dokumentation „Europa - Leuchtfeuer der Welt“ (1970) bei, Alfons Benesch mit „Traumreise über die Alpen“ (1971) und Walter J. Zupan mit „Vorarlberg - Land der Alpen“. Zu den erwähnenswerten Dokumentarfilmen dieser Jahre zählen auch die Komponisten-Biografien von Hans Conrad Fischer. So erschienen beispielsweise „Ludwig van Beethoven“ (1970) und „Das Leben Anton Bruckners“ (1974).

Im Bereich der Literaturverfilmungen widmete man sich vermehrt anspruchsvollerer Literatur. Als Nachtrag zu den politischen Ereignissen der letzten Jahre wurde 1970 mit „Alkeste - Die Bedeutung, Protektion zu haben“ des gebürtigen Griechen Antonis Lepeniotis ein antikes Drama für die Neuzeit adaptiert. Der Regisseur fand einen überzeugenden Weg vom Avantgardefilm über den Kunstfilm zum realistischen, spannungsgeladenen Kinofilm[6]. Dies zeigte sich auch in „Das Manifest“ (1974) und „Operation Hydra“ (1980). 1972 erschien die bereits vierte Verfilmung von „Krambambuli“ unter dem Titel „Sie nannten ihn Krambambuli“ (Regie: Franz Antel, mit Michael Schanze, Paul Hörbiger, Rudolf Prack). Wim Wenders inszenierte im selben Jahr Peter Handkes Die Angst des Tormanns beim Elfmeter mit Arthur Braun, Kai Fischer und Erika Pluhar. Peter Beauvais drehte 1973 „Das Weite Land“ nach Arthur Schnitzler mit O. W. Fischer, Walter Reyer, Sabine Sinjen, Michael Heltau und Helmut Qualtinger.

Basierend auf einer wahren Geschichte über einen kriegsdienstverweigernden Bauern entstand 1971 „Der Fall Jägerstätter nach einem Drehbuch von Hellmut Andics und unter der Regie von Axel Corti. Für „Totstellen“, nach einem Buch von Michael Scharang, erhielt dieser Regisseur 1975 den neu geschaffenen Großen Österreichischen Staatspreis für Filmkunst. 1976 erschien von Titus Weber der musik-experimentelle Film „Kindertotenlieder“ nach einer Komposition Gustav Mahlers. Der selben Art waren auch sein 1978 entstandener Film „Freund ich bin eingezogen“.

1976 wurde in Wien nach einem Theaterstück das moderne Passionsspiel „Jesus von Ottakring“ uraufgeführt. Wilhelm Pellert war sowohl Autor des Stücks als auch Regisseur der Verfilmung, die deutlich den österreichischen „Hinterhoffaschismus“ aufdeckt. Für den Auslandsoscar eingereicht wurde Jörg A. Eggers „Ich will leben“, der in Österreich das Prädikat „Wertvoll“ erhielt. Der 1976 uraufgeführte Film beschreibt die Geschichte eines durch einen Unfall schwer behinderten Kindes und den Umgang der Eltern damit. Im selben Jahr erschien auch Mansur Madavis „Notausgang“ in den Kinos - ein Film der die Möglichkeiten der Freiheit in der westlichen Gesellschaft behandelt.

Der Sachbuchautor und Undergroundfilmer Ernst Schmid Jr. brachte 1977 seine erste abendfüllende Produktion hervor. Es war der Experimentalfilm „Wienfilm 1896–1976“, der mit Collagen dem Publikum ein differenziertes Wien-Bild vermitteln wollte. Eine außergewöhnliche Produktion jenes Jahres war Götz Hagmüllers und Dietmar Grafs „Die denkwürdige Wallfahrt des Kaisers Kanga Musa von Mali nach Mekka“. Der Film wurde in Afrika gedreht und erhält durch eine poetische Kameraführung und eine sanfte Schnittfolge eine sonderbare Wirkung. Als Erzähler fungierte Attila Hörbiger. Franz Antel wartete im selben Jahr mit Tony Curtis als Hauptdarsteller in seiner Produktion „Casanova & Co“ auf.

John Cook und Susanne Schett stellten 1977 „Langsamer Sommer“ vor, einen Film der finanziell schwache Filmemacher, ihre Fantasien und ihre Umwelt darstellte - eine Art Selbstreflexion also. Peter Patzaks zeichnete für den gesellschaftskritischen Spielfilm „Kassbach“ aus dem Jahr 1979 verantwortlich, der sich mit Faschismus und Neonazismus auseinandersetzt. Die Hauptrolle spielte Walter Kohut.

Ende der 1970er entstanden noch mehrere Filme, die eine gewisse Vorreiterrolle für die Produktionen der 1980er- und 1990er-Jahre einnahmen. So etwa Mansur Madavis „Die blinde Eule“ (1978), worin die Geschichte eines Mädchens, das aus einem Erziehungsheim flieht, erzählt wird. Es ist einer der ersten österreichischen Filme, der sich mit dem Leben weggesperrter Personen beschäftigt - sei es nun in geschlossenen Anstalten oder Gefängnissen. Eine Reihe von Spielfilmen, die sich mit der österreichischen Geschichte vor dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzen, löste Maximilian Schells sensible Verfilmung von von Ödon von Horvath Theaterstück „Geschichten aus dem Wienerwald“ (1979) aus. Und Valie Exports Inszenierungen „Menschenfrauen“ (1979) sowie „Unsichtbare Gegner“ (1979) waren der Auftakt zu den so genannten „Frauenfilmen“, in denen meist benachteiligte Frauen porträtiert wurden. Mit zweiterem Werk, welches von der ungleichen Behandlung von Mann und Frau in der Gesellschaft handelte, beschäftigten sich viele Filmkritiker der Tageszeitungen, was dem Film zu größerem Erfolg verhalf.

Aufschwung der Filmszene in den 1980er-Jahren

Nach dem historischen Tiefstand der heimischen Filmproduktion in den 1970er-Jahren erfuhren die 1980er-Jahre aufgrund zahlreicher Erstlingswerke junger Regisseure sowie vermehrter Produktion innovativer und gesellschaftskritischer Amateur- und Spielfilme einen Aufschwung. Die bedeutendsten Vertreter des österreichischen Avantgarde- und Experimentalfilms hatten mittlerweile jedoch unterschiedliche Wege eingeschlagen. Während Valie Export im Jahr 1980 den Österreich bei der Kunstbiennale in Venedig vertrat, lehrte Peter Weibel an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und Peter Kubelka verfolgte eine Professur an der Kunstakademie von Frankfurt am Main. Gemeinsam mit den anderen österreichischen Avantgarde- und Underground-Filmern trugen sie jedoch bereits wesentlich dazu bei, dass die Österreichische Filmgeschichte nach 1945 international überhaupt zur Kenntnis genommen wird.

Der erste Publikumserfolg der 1980er war jedoch eine Komödie der anderen Art. Franz Novotnys Exit - nur keine Panik handelt von zwei Wiener Raufbolden die von Paulus Manker und Hanno Pöschl gespielt wurden. Der Film kam als einer der ersten auch in Genuss des neuen österreichischen Filmförderungsgesetzes. Dieses trat, nachdem viele Filmschaffende und Filmwissenschafter es jahrzehntelang gefordert hatten, 1981 in Kraft. Einer der interessantesten Versuche des Neuen Österreichischen Films war Niki Lists „Malaria“ - ebenfalls eine ungewöhnliche Komödie, die 1983 mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet wurde. Der von spätpubertären Jugendlichen handelnde Film bestach durch hohe Farbqualität, bizarre Kameraführung und entlarvenden Humor. Zugleich stellte er das Filmdebüt des am Beginn seiner Karriere stehenden Kabarettisten Andreas Vitasek dar. Niki Lists zweiter, sehr erfolgreicher, Versuch, ein zeitgenössisches Unterhaltungskino zu etablieren, war der Film Müllers Büro aus dem Jahr 1986. Diese gesangsuntermalte Detektivkomödie gilt mit 441.000 Besuchern in Österreich als erfolgreichste Produktion des Neuen Österreichischen Films vor der Jahrtausendwende. Den Auftakt zu einer einzigartigen satirischen Filmreihe rund um den Wiener Kriminalkommissar Kottan machte Peter Patzak 1981 mit „Den Tüchtigen gehört die Welt“. Gemeinsam mit Helmut Zenker schrieb er die kongenialen Vorlagen sowohl für diesen Film, als auch für die Fülle seiner Fortsetzungen, die ab 1984 als Teile der Serie „Kottan ermittelt“ für den ORF hergestellt wurden.

Die deutsch-österreichisch-ungarische Gemeinschaftsproduktion Mephisto brachte sogar einen Auslandsoscar ein. Der von István Szabó inszenierte Film basierte auf einem Roman von Klaus Mann. Zum internationalen Erfolg trug die schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers Klaus Maria Brandauer wesentlich bei. Mit dem Prädikat „Besonders Wertvoll“ wurde Titus Lebers musik-experimenteller Film „Anima - Symphonie Fantastique“ versehen. Dieser Höhepunkt des kalligraphischen Films wartete mit Charo Lopez und Matthieu Carrière als Hauptdarsteller auf und wurde an den Filmfestspielen von Cannes gezeigt.

Ein außergewöhnliche Produktion war auch Margareta Heinrichs Dokumentarfilm „Der Traum des Sandino“ (1980). Darin ließ sie sieben Wochen lang die Bevölkerung Nicaraguas über die sandinistische Befreiung befragen. Das zweistündige Ergebnis erschien 1981 in den Kinos. Eine weitere antiimperialistische Expedition unternahm 1982 Werner Grusch mit „Bonjour Capitaliste“. Nach dem gleichnamigen Roman von Friedrich Torberg inszenierte Wolfgang Glück im Jahr 1981 Der Schüler Gerber. Den Lehrer stellte Werner Kreindl dar, der Schüler Gerber wurde von Gabriel Barylli gespielt. Der Film setzte nach „Jesus von Ottakring“ und „Kassbach“ erneut starke gesellschaftskritische und künstlerische Akzente. 1982 stellte Edwin Zbonek seinen Film über die Wohlstandsgesellschaft, „Gehversuche“, vor. Kritiker verglichen den Film mit Federico Fellinis „I Vitelloni“ und in „Ein wenig Sterben“ erzählt Mansur Madavi den Kampf eines alten Menschen, gespielt von Alfred Solm, gegen die Vertreibung aus seiner Wohnung.

Als Beitrag zum gesellschaftskritischen Filmschaffen entstanden in den 1980er-Jahren auch mehrere Filme über jugendliche Außenseiter. Diese Produktionen sorgten meist für mediales Aufsehen und heftige Diskussionen. So auch Walter Bannerts Die Erben aus dem Jahr 1981. Dieser Film handelt von zwei Sechzehnjährigen, die eher zufällig als absichtlich zu Mitgliedern der „Neuen Rechten“ werden. Im selben Jahr stellte Dieter Berner mit „Der richtige Mann“ einen Film über die Orientierungslosigkeit junger Großstadtmenschen. 1982 folgte mit Die Ausgesperrten die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Elfriede Jelinek. Regie bei diesem von einem jugendlichen Mörder handelnden Film führte Franz Novotny. Auch das Ehepaar Ruth und Alfred Ninaus thematisierte in ihrer Zweitproduktion „Ich wollte leben“ mit Drogen- und Alkoholabhängigen im Jahr 1983 abermals jugendliche Härtefälle. Die ästhetisch außergewöhnlichsten und auch irritierendsten Werke der 1980er-Jahre waren allerdings Paulus Mankers Regiedebüt „Schmutz“ (1986) und Michael Syneks „Die toten Fische“ (1989). Die beiden, surrealistische Elemente aufweisenden, Filme handeln von Außenseitern im Konflikt mit der Umwelt.

Mit einer weiteren Schattenseite der Gesellschaft beschäftigten sich Filme über Insaßen von Gefangenen- oder Irrenanstalten. Einer der ersten solcher Filme war Houchang Allahyaris „Fleischwolff“ (1980), der vom Leben in einem Gefängnis erzählt. Regisseur Josef Lauscher hob die düstere Stimmung in einer Irrenanstalt dadurch hervor, indem er seinen ersten abendfüllenden Film „Kopfstand“ zur Gänze in Schwarzweiß drehte. Inhalt ist die Geschichte eines Mannes, der wegen einer Bagatelle in einer psychiatrischen Anstalt fest gehalten wird. Die Hauptrollen wurden von Christoph Waltz und Elisabeth Epp besetzt. Andreas Gruber debütierte 1983 mit einem ähnlichen Film. In „Drinnen und Draußen“ hofft sein Hauptdarsteller auf die Entlassung aus der Psychiatrie.

1981 sorgte Franz Antel mit einer für ihn ungewöhnlichen Produktion für Aufsehen. Sie erzählt das Schicksal des Fleischhauers Karl Bockerer während der NS-Zeit, der mit Humor und Menschlichkeit alle auftretenden Probleme meistert. Der Bockerer wurde 1980 vorab an den Filmfestspielen von Moskau mit dem Schauspielerpreis für „den Bockerer“ Karl Merkatz ausgezeichnet. Die Spätwirkungen des Nationalsozialismus hingegen werden in der ungewöhnlichen Liebesgeschichte „Kieselsteine“ (1983) thematisiert. In diesem Erstlingswerk von Lukas Stepanik sind die zwei Hauptcharaktere eine Jüdin und ein Deutscher, dreißig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Gespielt werden die beiden von Brigitta Furgler und Jörg Gillner. An die nationalsozialistische Vergangenheit erinnerte 1988 auch Egon Humer. In seinem Dokumentarfilm über die nationalsozialistische Tötungsanstalt Schloss Hartheim „Sterben und Leben im Schloß“ deckte er den bisher von der Öffentlichkeit kaum wahr genommenen Umstand der Existenz solcher Anstalten auf, und machte zugleich die grauenvollen Vorgänge in solch einer erahnbar.

1982 trat Peter Hajek mit seiner ersten Filminszenierung hervor. Der 41-jährige Filmkritiker präsentierte mit Sei zärtlich Pinguin einen Kinofilm, deren Botschaft die Forderung zur Gleichberechtigung von Mann und Frau ist. Die Hauptrolle in dieser mit über 210.000 Personen höchst erfolgreiche Beziehungskomödie spielte Marie Colbin. Mit „Karambolage“ gestaltete Kitty Kino 1983 einen teils selbstironischen Frauenfilm. In „eine der letzten Domänen der Männerwelt“ - das „Wettkampf-Billard“ - stießen darin Marie Colbin, Renee Felden, Gerhard Rühmkopf und Wilfried Baasner vor. Ebenfalls mit der Situation von Frauen in der Gesellschaft beschäftigte sich Susanne Zanke, die 1989 mit „Die Skorpionfrau“ ein beachtetes Frauenporträt hervorbrachte.

Xaver Schwarzenbergers Romanverfilmung „Der stille Ozean“, die von einem gescheiterten Arzt, der Zuflucht in einem Dorf sucht, erzählt, erhielt 1983 an der Berlinale unter anderem den Silbernen Bären. Als Kameramann bei diesem Film erhielt Schwarzenberger ein Jahr später den Deutschen Kamerapreis. Ebenfalls zu einer neuen Art von Heimatfilmen, die abseits von Kitsch und naiver Heiterkeit das mitunter schwierige Leben auf dem Land darstellen, zählen Fritz Lehners Epos „Schöne Tage“ (1981) über das Bergbauerntum sowie Christian Bergers Bergbauerndrama „Raffl“ (1983), welches zur Zeit der napoleonischen Besetzung spielt. Wolfram Paulus Heimatfilm „Heidenlöcher“ (1985) über Treue und Verrat war hingegen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges angesiedelt und Angela Summereder gestaltete 1981 in „Zechmeister“ das stilistisch eigenwillige Porträt einer zu Unrecht des Mordes beschuldigten armen Bäuerin. Auch eines der sehenswerten Debüts des Jahres 1983 dreier junger Regisseure ist zu der modernen Heimatfilmgattung zu zählen. So schildert Leopold Huber in „Hirnbrennen“ menschliche Abgründe in einem von Säufern geprägten ländlichen Dorf.

Michael Haneke inszenierte 1989 mit „Der Siebente Kontinent“ seinen ersten Film fürs Kino. Das Drehbuch für dieses Drama, das an den Filmfestivals von Locarno und Flanders ausgezeichnet wurde, schrieb er wie in allen folgenden Filmen selbst. An einem Thriller versuchte sich in diesem Jahr Michael Schottenberg: Caracas (1989). Der Versuch glückte zumindest bei der Kritik, erhielt der Film mit dem Jugendpreis der Filmfestspiele von Cannes sowie dem Max-Ophüls-Preis doch zwei Auszeichnungen. In heimische Kinos lockte der Film aber nur wenige Tausend Besucher. Weitere Versuche im Thriller-Genre, die sich sowohl an ausländischen Produktionen als auch an der äußert erfolgreichen TV-Krimiserie „Kottan ermittelt“ orientierten, konnten in den 1990ern meist ebenso wenig reüssieren.

Wiederbelebung des Komödiengenres in den 1990er-Jahren

In den 1990er-Jahren fand der gesellschaftskritische Neue Österreichische Film seine Fortsetzung. Die Komödienproduktion wurde mit den so genannten „Kabarettfilmen“ wiederbelebt. Diese greifen ein Prinzip auf, welches bereits zur Stummfilmzeit begründet wurde - das Einsetzen beliebter Kabarettisten als Filmschauspieler. Eine Neuerung war jedoch, dass nun auch typische negative Charaktereigenschaften von Österreichern dargestellt und karikiert werden konnten, ohne beim Publikum auf Ablehnung zu stoßen. Diese Facette verdankt das Kabarett und der Kabarettfilm vor allem Helmut Qualtinger, der mit der unbeschönigenden Darstellung von Österreichern bereits in den 1960ern Aufsehen erregte.

Typische Beispiele für solche Filme sind Paul Harathers Indien (1993) mit Josef Hader und Alfred Dorfer, Harald Sicheritz' Muttertag (1993) mit Roland Düringer und Alfred Dorfer in jeweils einem halben Dutzend Rollen sowie fast der gesamten restlichen österreichischen Kabarettszene in den weiteren Rollen, oder auch Freispiel (1995), ebenfalls von Harald Sicheritz. Diese Filme lockten bis zu 230.000 Besucher in die Kinos, sind aber auch im Fernsehen Jahr für Jahr erneut Publikumsmagnete.

Eine andere Variante der Komödien der 1990er-Jahre sind satirische Grotesken wie „Die Ameisenstraße“ (1990) oder leicht unterhaltsame Gesellschaftslustspiele wie „I love Vienna“ (1991) oder „Tafelspitz“ (1992). Während Michael Glawogger in „Die Ameisenstraße“ die Tradition der grotesken Farce weiterschreibt, indem er ein Wiener Mietshaus als einen Mikrokosmos gegensätzlicher Charaktere darstellt, handelt Houchang Allahyaris „I love Vienna“ auf komödiantische Weise vom Zusammenprall zweier Kulturen, Orient und Okzident, in Wien. Eine Westernkomödie, die fast 190.000 Besucher erreichte, präsentierte 1999 Harald Sicheritz. Wanted wurde in der niederösterreichischen „Wild-West-Erlebnistadt“ „No Name City“ mit Alfred Dorfer, Michael Niavarani, Simon Schwarz u.a. gedreht.

Eine Ausnahme in den Filmproduktionen der 1990er-Jahre stellte Andreas Grubers historisches Drama Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen aus dem Jahre 1994 dar. Der Film stellt die als Mühlviertler Hasenjagd bekannt gewordene gnadenlose Menschenjagd auf geflohene Insassen des KZ Mauthausen nach, in deren Verlauf trotz der Riskierung des eigenen Lebens einzelne Bauernfamilien Flüchtlinge versteckt hielten. Eine Ausnahme stellt der Film nicht aufgrund seines schwierigen Themas dar, sondern auch deshalb, da der Film im Gegensatz zu vergleichbaren Produktionen früherer Jahre auch ein breites Kinopublikum erreichte.

In den 1990er-Jahren kamen in stärkerem Ausmaß als bisher auch Dokumentarfilme über gesellschaftspolitische Themen und Randgruppen hinzu. Abseits vom oft monoton belehrenden Stil von Fernsehdokumentationen wurde beispielsweise 1990 der Niedergang einer provinziellen Industrieregion in „Postadresse Schlöglmühl“ von Egon Humer, sowie der Alltag ausländischer Zeitungsverkäufer in Wien in „Good News“ von Ulrich Seidl dokumentiert.

Starke autobiographische Züge und surrealistische Vorbilder sind in den frühen Werken „Himmel oder Hölle“ (1990) und „Ich gelobe“ (1994) von Wolfgang Murnberger erkennbar. Ersterer erzählt einfühlsam das Leben auf dem Land aus der Sicht Jugendlicher, Zweiterer vom tristen Soldatenalltag in einer Provinzkaserne. Ebenfalls von Jugendlichen handelt Barbara Alberts sozialkritisches Drama Nordrand (1999). Aufgrund der zahlreichen internationalen Auszeichnungen erreichte die Produktion, und mit ihr die junge Hauptdarstellerin Nina Proll, in Österreich größere Beachtung.

Im Kinder- und Jugendfilmbereich, der sich in Österreich nie etablieren konnte, waren in den 1990er-Jahren Bernd Neuburger („Ferien mit Silvester“, 1990, „Lisa und die Säbelzahntiger“, 1995) und Wolfram Paulus die aktivsten Regisseure. Zweiterer ließ an „Ein Rucksack voller Lügen“ (1996) 150 Kinder mitgestalten und war mit diesem Film auch am deutschen Markt erfolgreich, wo er mit 100 Kopien anlief.

Michael Haneke inszenierte 1991 mit Benny's Video seinen zweiten Kinofilm - abermals ein Drama, das mit gefühlskalten Charakteren aufwartet und ein Krankheitsbild der Gesellschaft zeichnet. Ein utopisches Szenario der besonderen Art bot Florian Flicker 1993 in seinem Science Fiction-Film „Halbe Welt“. Nach „Müllers Büro“ der zweitmeistbesuchte Neue Österreichische Film war Joseph Vilsmaiers Verfilmung von Robert Schneiders Novelle Schlafes Bruder (1995).

Peter Tscherkassky setzte mit seinen Arbeiten, die sich der kinematografischen Kinetik widmen, die Tradition des österreichischen Avantgardefilms fort und sorgt für zahlreiche Festivalerfolge. Ebenso Michael Kreihsl, der an Titus Lebers kalligrafische Filmexperimente anschloss, und 1996 für „Charms Zwischenfälle“ mit dem Caligari Film Award der Internationalen Filmfestspiele Berlin ausgezeichnet wurde.

Auch Virgil Widrich konnte mit seinen Kurzfilmen internationale Aufmerksamkeit erregen. Weitere erwähnenswerte Filmemacher sind Antonin Svoboda, Jörg Kalt, Jessica Hausner, Barbara Gräftner, Ruth Mader, Anja Salomonowitz und Mirjam Unger.

Filmschaffen ab 2000

Kinofilmproduktion
Jahr Anzahl
2000 17
2001 12
2002 26
2003 20
2004 24
2005 24

Das Filmschaffen zu Beginn des 21. Jahrhunderts knüpfte teils an Trends der 1990er-Jahre an, etwa im Bereich der Komödienproduktion, die in den 2000er-Jahren zu neuen Besucherrekorden ansetzten. Es wurden aber auch neue Schwerpunkte im Bereich gesellschaftskritischer Filme und Dokumentationen gesetzt, die auch im Ausland vielfach für Aufsehen und Auszeichnungen sorgten.

Bei den Komödien wurde der Trend, Kabarettisten einzusetzen, mit Produktionen wie Hinterholz 8, Poppitz und MA 2412 - Der Film höchst erfolgreich fortgesetzt. Der Kabarettist Roland Düringer spielte in allen drei Filmen, die zwischen 230.000 („MA 2412 - Der Film“) und 620.000 („Hinterholz 8“) Besucher anlockten, eine der Hauptrollen. Während die beiden von Harald Sicheritz inszenierten Filme „Hinterholz 8“ und Poppitz von der Schwierigkeit des Hausbaus und einem katastrophalen Cluburlaub erzählen, handelt es sich bei „MA 2412 - Der Film“ um eine filmische Abhandlung der erfolgreichen TV-SitcomMA 2412“, die zuvor jahrelang höchst erfolgreich das österreichische Beamtentum karikiert hatte.

Auch im Bereich satirischer Grotesken konnten zwei Publikumserfolge verzeichnet werden. Regie bei Komm, süßer Tod (2000) sowie dessen Fortsetzung Silentium (2004) führte Wolfgang Murnberger. Beides sind Verfilmungen von Romanen von Wolf Haas, mit Josef Hader in der Hauptrolle.

Den Auftakt bei den international beachteten gesellschaftskritischen Filmen des neuen Jahrtausends machte Ulrich Seidl im Jahr 2001 mit Hundstage. Der Film, der unter anderem in Venedig den Großen Preis der Jury erhielt, erzählt auf schockierende Art und Weise Geschichten von abstoßenden österreichischen Charakteren. Einen unterhaltsameren gesellschaftskritischen Spielfilm stellte hingegen Hans Weingartners Low-Budget-Produktion Die fetten Jahre sind vorbei dar, eine deutsch-österreichische Koproduktion welche auch im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes vertreten war.

 
Michael Glawogger

Michael Glawogger trat in den 2000er-Jahren mit den international beachteten Spielfilmen Nacktschnecken (2004) und Slumming (2006), sowie dem Dokumentarfilm Workingman's Death (2005) hervor. Und der seit mehreren Jahren in Frankreich lebende und arbeitende Regisseur Hubert Sauper erreichte mit seinem Dokumentarfilm Darwins Alptraum einen César, eine Auszeichnung bei den Filmfestspielen von Venedig und sogar eine Oscar-Nominierung als „Bester Dokumentarfilm“. Seit 1989 sorgt Michael Haneke mit menschliche Befindlichkeiten sezierenden Dramen für Aufsehen. Zu Weltgeltung kam er spätestens seit seinen weltweit vielfach ausgezeichneten Inszenierungen Die Klavierspielerin (2001) und Caché (2005). Die österreichisch-französische Ko-Produktion „Die Klavierspielerin“ ist mit über 2,5 Millionen Kinobesuchen, 700.000 davon alleine in Frankreich, die international erfolgreichste österreichische Produktion der letzten Jahre. „Caché“ konnte fast eine Million Besuche verzeichnen - die Zahlen sind jedoch sehr unvollständig.

Nicht zuletzt aufgrund tendenziell geringer Werbe- und Marketingaufwände waren auch im neuen Jahrtausend bereits mehrere Flops an den Kinokassen zu verzeichnen. Die größten davon hatten die beiden größten österreichischen Filmproduktionsgesellschaften zu verzeichnen: Die Allegro Film hatte im Jahr 2005 mit We Feed the World nicht nur den größten Erfolg der letzten Jahre zu verbuchen, sondern mit dem Historienfilm „Der Henker“ auch den größten Flop. Die vier Millionen Euro Produktionskosten konnten trotz 40 Kopien im Umlauf mit 30.000 Besuchern in Österreich nicht einmal ansatzweise hereingespielt werden. Die Dor Film-Großproduktion über den Zweiten Weltkrieg, „All the Queen's Men“ (2001), musste sich sogar mit 5.000 Besuchern in Österreich zufrieden geben. Der Film konnte zwar im Ausland deutlich mehr Besuche verzeichen, floppte aber nicht zuletzt aufgrund schlechter Kritiken über Drehbuch und Schauspieler auch dort deutlich.

Eine Besonderheit stellte der Film „Am anderen Ende der Brücke“ (2003) dar, da es sich bei diesem von Hu Mei inszenierten und von der Salzburger SK-Film mitproduzierten Film um die erste österreichisch-chinesische Koproduktion seit 1941 handelt, als Luise und Jakob Fleck im Exil in Shanghai mit Fei Mu „Söhne und Töchter der Welt“ inszenierten.

Die erfolgreichste Produktion des Jahres 2006 war Erwin Wagenhofers Dokumentarfilm „We Feed the World“, der rund 200.000 Besucher in die österreichischen und weitere mehrere hunderttausend in ausländische Kinos gelockt hat. Eine ähnliche Produktion war Nikolaus Geyrhalters Unser täglich Brot. Eine ebenfalls viel beachtete Produktion ist das im März in den Kinos angelaufene Drama Esmas Geheimnis – Grbavica, welches sich mit der wahren Lebensgeschichte einer Frau im Nachkriegsbosnien auseinandersetzt.

Eine für Österreich ungewöhnliche Produktion war der von Andreas Prochaska inszenierte Horrorfilm In 3 Tagen bist du tot. Mit nur zwei Millionen Euro Budget - durchschnittlich für einen heutigen österreichischen Film - ausgestattet sollte der komplett in österreichischem Dialekt gehaltene Film den Vergleich mit etablierten US-Teenie-Horrorfilmen Stand halten, was als zweiterfolgreichste österreichische Produktion mit rund 83.000 Besuchern auch geglückt sein dürfte. Eine Fortsetzung ist geplant.

Im Frühjahr 2006 kam es zu einer Abspaltung der größten Vertreter wie Allegro-, Dor- und Epo-Film- vom österreichischen Filmproduzentenverband AAFP. Ursache waren Meinungsverschiedenheiten über die Aufteilung der Fördermittel, die seit 2003 nicht mehr erhöht wurden, was zu Spannungen zwischen den künstlerisch ambitionierten und den kommerziell ausgerichteten Produzenten führte. Die kommerziell ausgerichteten und größeren Produktionsgesellschaften planen nun die Gründung eines neuen Verbandes, der Film Austria heißen soll.[7]

Literatur

Deutschsprachige Literatur

  • Christa Blümlinger, Gottfried Schlemmer: Der neue österreichische Film. Wespennest, Wien 1996, ISBN 3854585101.
  • Francesco Bono: Austria (in)felix: Zum österreichischen Film der 80er Jahre. Edition Blimp, Graz 1992. ISBN 3901272003.
  • Gustav Ernst, Gerhard Schedl: Nahaufnahmen: Zur Situation des österreichischen Kinofilms. Europaverlag, Wien 1992, ISBN 3203511487.
  • Alexander Horwath: Avantgardefilm - Österreich. 1950 bis heute. Wespennest, Wien 1995, ISBN 385458508X.

Fremdsprachige Literatur

  • L'avant-garde autrichienne au cinéma: 1955-1993. Centre Georges Pompidou, Paris 1996, ISBN 2858508852. (frz.)
  • Steve Anker: Austrian avant-garde cinema, 1955-1993: a film series. San Francisco : San Francisco Cinematheque ; [Vienna] : Sixpack Film 1994. (engl.)
  • Robert von Dassanowsky: Austrian cinema - a history. McFarland, Jefferson (North Carolina) und London 2005, ISBN 0786420782. (engl.)
  • Sven Joeckel: Contemporary Austrian and Irish cinema: A comparative approach to national cinema and film industry in small European countries. Edition 451, Stuttgart 2003, ISBN 3931938247. (engl.)
  • Margarete Lamb-Faffelberger: Literature, film and the culture industry in contemporary Austria. P. Lang, New York 2002, ISBN 0820449040. (engl.)
  • Margarete Lamb-Faffelberger, Pamela S Saur: Visions and visionaries in contemporary Austrian literature and film. P. Lang, New York 2004, ISBN 0820461563. (engl.)

Zitatquellen

  1. Österreichische Film- und Kinozeitung. Nr. 495, 21.1.1956, S. 1
  2. aus W. Höfig: Der deutsche Heimatfilm 1947 - 1960. Stuttgart, 1973. S. 73
  3. Die Furche. Nr. 17, 29.4.1981, S. 15, Nachruf von Walter Fritz
  4. Walter Fritz: Im Kino erlebe ich die Welt - 100 Jahre Kino und Film in Österreich. Wien, 1996, S. 244
  5. Wolfgang Gersch: Film bei Brecht. München, 1975, S. 295 f.
  6. Walter Fritz: Im Kino erlebe ich die Welt. Wien 1996, S. 272
  7. Die Furche, 4. Mai 2006 (digitalisiert)

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