Die Lokalbahn Korneuburg - Hohenau von Korneuburg über Mistelbach nach Hohenau im niederösterreichischen Weinviertel ist eine eingleisige, nicht-elektrifizierte Bahnstrecke der ÖBB.
Der Personenverkehr ist seit 1988 eingestellt, der Abschnitt von Ernstbrunn nach Mistelbach ist nicht befahrbar.
Geschichte
Die Strecke, die das Weinviertel in Ost-West-Richtung durchquert, wurde 1906 eröffnet, am 18. Juni 1914 wurde der Betrieb von den Niederösterreichischen Landesbahnen übernommen. Neben der verkehrsmäßigen Erschließung des Weinviertels erlangte die Bahn auch militärische Bedeutung, da über sie der Anschluss der k.u.k.-Eisenbahnpionier-Kaserne nächst Korneuburg an das Bahnnetz erfolgte.
Nach Auflösung der Landesbahnen gingen deren Strecken in den Besitz der Bundesbahnen (damals BBÖ) über, die die Bahn auch heute noch betreibt. 1988 erfolgte die Einstellung des Personenverkehrs auf weiten Teilen des Weinviertler Streckennetzes, so auch zwischen Korneuburg und Hohenau. Weiter betrieben wurde der Güterverkehr zwischen Korneuburg und Ernstbrunn, der vor allem wegen des Zementwerkes in Ernstbrunn als gesichert gilt, sowie zwischen Mistelbach und Hohenau. Bis 1999 wurden noch gelegentliche Nostalgie-Sonderfahrten über die Gesamtstrecke durchgeführt, dann musste der Abschnitt Ernstbrunn - Mistelbach wegen Oberbaumängeln gesperrt werden. Durch den regen Güterverkehr zum Werk in Ernstbrunn wurden jedoch Langsamfahrstellen im weiter befahrenen Abschnitt beseitigt.
Zukunft der Lokalbahn
Zur Wiederbelebung und Reaktivierung der Strecke im Pendler- und Ausflugsverkehr wurde der Verein "Neue Landesbahn" gegründet. Ein vom Verein vorgeschlagenes, rasch realisierbares Zukunftsprojekt sieht einen leicht merkbaren Taktfahrplan im Personenverkehr für die Relation Korneuburg - Würnitz-Hetzmannsdorf vor.
Ab dem Jahr 2007 wird zwischen Ernstbrunn und Mistelbach ein Draisinenverkehr zur Tourismusförderung eingerichtet, auch soll durch diese Nutzung ein weiterer Verfall und die Abtragung der Gleise verhindert werden.
Strecke
Die Landesbahn hatte an drei Stellen eine Verbindung mit anderen Bahnstrecken.
Folgende Ortschaften wurden bis zur Stilllegung des Personenverkehrs 1988 bedient, nicht alle Haltestellen sind auch Ladestellen für den Güterverkehr:
Kilo- meter |
Höhe m |
Haltestelle | Bemerkung |
---|---|---|---|
0,0 | 170 | Korneuburg | Anschluss von der Nordwestbahn |
5,5 | Stetten | ||
8,6 | 178 | Rückersdorf-Harmannsdorf | |
11,5 | 209 | Mollmannsdorf | |
15,1 | 260 | Würnitz-Hetzmannsdorf | |
17,1 | Weinsteig-Großrußbach | ||
19,8 | Karnabrunn | ||
22,0 | 250 | Wetzleinsdorf | |
25,2 | Naglern-Simonsfeld | ||
29,9 | 256 | Ernstbrunn | |
33,9 | Niederleis | ||
38,0 | 290 | Grafensulz | |
41,4 | Schletz | ||
43,6 | 223 | Asparn an der Zaya | |
49,8 | Mistelbach Lokalbahnhof | Anschlussgleis zur Ostbahn | |
56,1 | Wilfersdorf-Hobersdorf | ||
58,3 | Bullendorf | ||
60,7 | Ebersdorf | ||
62,0 | Prinzendorf-Rannersdorf | ||
66,3 | Hauskirchen | ||
69,5 | Neusiedl-Sankt Ulrich | ||
71,8 | 168 | Dobermannsdorf | |
79,4 | 151 | Hohenau | Anschluss an die Nordbahn |
Literatur
- Wolfdieter Hufnagl: Die Niederösterreichischen Landesbahnen. Transpress Verlag, 2003, ISBN 3-613-71214-8