Gartenkürbis

Art der Gattung Kürbisse (Cucurbita)
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Der Gartenkürbis (Cucurbita pepo) ist eine der vier im Gartenbau verwendeten Kürbisarten und wird in vielen Sorten, wie z. B. Squash, Spaghettikürbis oder Zucchini, angebaut.

Gartenkürbis
Kürbispflanze
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Rosenähnliche (Rosidae)
Vorlage:Ordo: Kürbisartige (Cucurbitales)
Vorlage:Familia: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Vorlage:Subfamilia: Cucurbitoideae
Vorlage:Genus: Kürbisse (Cucurbita)
Vorlage:Species: Gartenkürbis
Wissenschaftlicher Name
Cucurbita pepo
L.

Beschreibung

Blattspreite sehr groß, herzförmig, etwas gelappt; Blütenkrone 7–10 cm breit, goldgelb Kronröhre der männlichen Blüten becherförmig, etwas eingeschnürt mit pfriemförmigen bis lanzettlichen Zipfeln; Frucht gelb bis orange, rundlich oder länglich, 15–40 cm im Durchmesser. Fruchtfleisch faserig

Zahlreiche Sorten angepflanzt.

Herkunft und Verbreitung

Als Stammform des Gartenkürbisses gilt der Texanische Wildkürbis (Cucurbita texana). Die Stammheimat der verschiedenen Kürbis-Arten, von denen unser Gartenkürbis die größte Bedeutung hat, liegt zwischen Peru und den südlichen USA.

Der Kürbis gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Archäologische Funde aus Mexico weisen auf eine Kultivierung kleinsamiger Formen um 7000–5000 v. Chr. hin. Ausgrabungen auf einem Indianerfreidhof bei Lima haben gezeigt ,dass die Wertschätzung des Kürbisses bei den damaligen Indianern so groß war, dass man den Verstorbenen Kürbiskerne, als Grabbeigaben, mit ins Grab legte. Kolumbus berichtet, dass er die Pflanze 1442 in Kuba kennen- und schätzen gelernt habe. Anfang des 16. Jahrhunderts gelangten dann die ersten Kürbissamen nach Europa.

Heue wird das Sommergemüse besonders im Mittelmeergebiet bis Kleinasien und in den USA angebaut.

Ökologie

Der Gartenkürbis ist eine einjährige Kletterpflanze mit einer maximalen Ausbreitung von 10m. Die Pflanze erfriert schon bei länger anhaltender kühler Sommerwitterung (unter 10 Grad). Es ist eine Tropenpflanze d.h. Keim- und optimale Wachstumstemperaturen liegen höher als bei unseren einheimischen Pflanzen. Der Sprosszuwachs pro Tag kann bis 14cm betragen. Die Keimblätter legen sich abends zusammen (Schlafbewegung). In den Haarzellen der Pflanze ist mit dem Mikroskop gut die Plasmaströmung sichtbar.

Die ästigen Blattranken sind wahrscheinlich aus Mittelrippen abzuleiten. Sie reagieren in wenigen Sekunden auf eine Belastung von weniger als 1 Millionstel Gramm. Bei feuchtem Wetter erfolgt die Reaktion so schnell, dass man die Einkrümmung verfolgen kann.

Die Pflanze blüht von Juni bis August. Sie ist einhäusig und bildet „Große Trichterblumen“ aus, die vormittags geöffnet sind. Die Zuckerproduktion im Nektar ist mit 28mg pro Tag und Blüte sehr hoch. Die Blüten werden reichlich von Bienen besucht. Die Pollenkörner sind die größten der bei uns wachsenden Pflanzen.


Die Früchte sind Beeren (Panzerbeeren), sie werden über 30 kg schwer und gehören damit zu den größten Früchten überhaupt. Es findet Tierausbreitung (Mundwanderer) statt. Die viel kleineren Beeren der Wildform werden auch als Rollfrucht ausgebreitet. Weitere Ausbreitung der flachen und schleimigen Samen erfolgt als Klebhafter. Die Art ist ein Wärmekeimer und frostempfindlich.

Die Früchte sind reich an Kalium Calcium Magnesium und Vitamin C.

Verwendung als Gemüse- Zier,- und Ölpflanze.

Die Nutzpflanze wird in verschiedenen Sorten gezogen zu denen auch die vielfältigen „Zierkürbisse“ gehören. Das zerkleinerte und süßsauer eingemachte Fruchtfleisch ist als Kompott oder Fleischbelag schmackhaft.

Die Samen enthalten bis etwa 35% fettes Öl (z.B. beim „Ölkürbis“), das in manchen Ländern als Speiseöl genutzt wird.

Inhaltsstoffe und arzneiliche Verwendung

Der Gartenkürbis wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2005 gewählt. Verwendet werden die reifen getrockneten Samen oder das Samenöl vorwiegend des Steirischen Ölkürbis.

Angewendet werden Kürbissamen oder das Samenöl zur symptomatischen Erleichterung bei der gutartigen Prostata- Vergrößerung (Prostatahyperplasie) und den damit verbundenen Miktionsbeschwerden.

Die günstige Wirkung bei der Prostatahyperplasie hängt mit den delta-7-Sterolen zusammen. Nach klinischen Studien vermutet man, dass diese die Bindung von Dihydrotestosteron innerhalb der Prostata verhindern oder eventuell über eine Hemmung der 5alpha-Reduktase und Aromatase wirken. Die Wirkung gegen Bandwürmer wird auf Cucurbitin zurückgeführt.

Zur Therapie stehen Zahlreiche Fertigarzneimittel als Mono-Präparate zu Verfügung. Es handelt sich dabei um Kürbissamen, Kürbiskernöl oder Extrakte.

Warnung: Die Behandlung einer Prostatahyperplasie sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da Kürbissamen und andere Kürbis-Produkte nur symptomatisch wirken.

Brauchtum

Heute hat auch der US-amerikanische Brauch, an Halloween Kürbisse auszuhöhlen, Gesichter hineinzuschnitzen und von innen zu beleuchten in Europa Fuß gefasst.