Valsalva-Versuch
Der Valsalva-Versuch, auch Valsalva Pressdruck-Versuch oder Valsalva-Methode (nach Antonio Maria Valsalva (1666-1723)) wird zur Überprüfung des Pressorezeptorenreflexes durchgeführt.
Der Proband versucht kräftig auszuatmen, während er sich die Nase zuhält und den Mund verschließt. Dabei spannt er die Atemmuskulatur und Bauchmuskulatur an. Der Druck im Thoraxraum erhöht sich dabei und bewirkt ein Erliegen oder deutlichen Rückgang des venösen Rückstromes ins rechte Herz. Das Schlagvolumen der rechten Herzkammer wird geringer. Durch den erhöhten Druck im gesamten Thorax geben jedoch die Lungenarterien mehr Blut in die linke Herzkammer, wodurch dort so lange ein erhöhtes Schlagvolumen abgegeben wird, bis der „Vorrat“ in den Lungenarterien verbraucht ist. Löst man die Situation nicht auf, so entsteht ein Kollaps.
Ein positiver Effekt der Valsava-Methode ergibt sich beim Druckausgeich. Dabei erhöht sich der Luftdruck durch Verschließen der Atemwege und Anspannung der Atemmuskulatur (durch versuchtes Ausatmen) in den Luftwegen. Über die Eustachi-Röhre kommt es zum Druckausgleich zwischen Mittelohr und dem Nasen-Rachen-Raum. Bei intaktem Trommelfell wölbt sich dieses nach außen, was mittels eines Spekulums beobachtet werden kann. Der Valsalva-Versuch kann hilfreich sein bei Unterdruckerscheinungen im Mittelohr, z. B. bei Flügen, Fahrstuhl- oder Seilbahn-Fahrten, oder auch bei beginnender Mittelohrentzündung. Taucher wenden ihn regelmäßig an, um den Mittelohrdruck an den Wasserdruck in größeren Tiefen anzupassen, um damit ein Barotrauma zu vermeiden.