Dieser Artikel setzt sich mit den Bandmitgliedern der amerikanischen Rockband The Beach Boys auseinander. Es werden sowohl die regulären Mitglieder als auch die Mitglieder der Touring Band genannt.
Originale Beach Boys
Brian Wilson, 1961 – heute
Brian Wilson ist bis heute Mitglied der Beach Boys, allerdings geht er mit der Band nicht mehr auf Tournee. Instrumente: Gesang, Bass, Keyboard
Brian Wilson, geboren 1942, war das musikalische Genie in der Band. Er komponierte die meisten Songs der Beach Boys in den 1960er Jahren, dazu produzierte er die Alben. Brian sang die zweite Leadstimme, vor allem sang er die langsamen Balladen und die hohe Falsettstimme. Ende der 1960er Jahre zog er sich mehr und mehr aus dem Musikbusiness zurück und trat nur noch sporadisch in Erscheinung. 1976 gab er ein Comeback, dass allerdings bald vorbei war. 1988 trat er endgültig aus der Band aus und veröffentlichte sein erstes Solo Album. Brian veröffentlichte in den Jahren 1988 bis 2005 neun Soloalben.
Brian ist heute noch Mitglied der Band allerdings geht er seit 1988 nicht mehr auf Tournee und war bei den meisten Neuveröffentlichungen nicht mehr vertreten.
Dennis Wilson, 1961 – 1983
Instrumente: Drums, Keyboards, Gesang
Dennis Wilson, geboren 1944, war es, der die Gründung der Band vorantrieb. Er inspirierte Brian dazu, Songs über das Surfen zu schreiben. Dennis kam selber allerdings nur auf Drängen der Wilson-Mutter in die Band da er kein Instrument spielen konnte und seine Stimme ebenfalls nicht sonderlich ausgeprägt war. Er lernte allerdings sehr bald die Drums zu spielen, dazu Klavier und Gitarre. Dennis spielte auf der Bühne die Drums, im Studio übernahm diesen Part allerdings ein Studiomusiker. Dennis war der einzige, der wirklich surfen konnte und war vor allem beim weiblichen Publikum sehr beliebt.
Als sich Brian Ende der 60er Jahre zurückzog, begann Dennis damit, Songs zu schreiben und steuerte viele Lieder auf Beach-Boys-Platten bei. Er produzierte diese Stücke auch meisterhaft. Dennis war der erste Beach Boy, der eine Solo-Platte heraus brachte. "Pacific Ocean Blue" wurde 1978 veröffentlicht und hatte sogar einen kurzen Aufenthalt in den Charts.
Dennis starb im Dezember 1983, als er im pazifischen Ozean ertrank.
Carl Wilson, 1961 – 1998
Instrumente: Leadgitarre, Gesang
Carl Wilson, geboren 1946, war der jüngste der Wilson-Brüder. Er spielte die Leadgitarre. Ab 1966 sang er des öfteren die Leadstimme zu vielen Songs. In den 1970er und 1980er Jahren tritt Carl als Komponist und Produzent in Erscheinung.
Carl brachte Anfang der 1980er Jahre 2 Solo-Alben heraus. Nach dem Tod seines Bruders legte er seine Solo-Ambitionen allerdings ad acta und konzentrierte sich fortan nur noch auf die Band.
1997 erfuhr Carl, dass er an Lungenkrebs litt. Trotz der Krankheit und der Chemotherapie machte er die gesamte Sommertournee des Jahres 1997 noch mit. Dazu arbeitete er an seinem letzten Soloalbum „Like a brother“, welches im Jahr 2000 veröffentlicht wurde.
Carl starb im Februar 1998 an den Folgen seines Krebsleidens.
Mike Love, seit 1961
Instrumente: Leadgesang, Saxophon
Mike Love, geboren 1941, war der älteste in der Band. Mike schrieb viele Texte zu der Musik von Brian Wilson. Er schrieb gerne über Mädchen, das Leben am Strand, schnelle Autos und Kalifornien. In den 1970er Jahren arbeitete er oft mit Dennis und Alan Jardine. Hier schreibt der reifere Mike Love über Romantik, Liebe und bringt seine Sorge um die Umwelt zu Papier. Ebenso tritt er in diesem Jahrzehnt als Komponist in Erscheinung.
Mike Love ist Anhänger der Transzendentalen Meditation, die er 1967 vom Maharishi persönlich gelernt hatte. Mike tritt heute noch als Prediger auf.
Darauf angesprochen, wie oft er in seinem Leben bereits verheiratet war, muss er selber die Stirn runzeln. 6 Ehen sind bestätigt, 4 weitere scheinen möglich (also insgesamt 10). Zur Zeit ist er mit dem Model Jaqueline Piesen verheiratet. Diese Ehe hält immerhin schon 11 Jahre. Piesen ist 25 Jahre jünger als Love.
Mike Love unterhält zwei riesige Anwesen. Eines davon steht auf Maui, Hawaii, das zweite am Lake Tahoe. Love tourt heute noch gemeinsam mit Bruce Johnston unter den Namen „The Beach Boys“ durch die Welt.
Alan Jardine, 1961, seit 1963
Instrumente: Gitarre, Bass, Gesang Alan Jardine ist bis heute Mitglied der Beach Boys, allerdings geht er mit der Band nicht mehr auf Tournee!
Alan Jardine, geboren 1942, war ein Schulfreund von Brian Wilson. Er trat der Band bei, weil er dachte, die Jungs würden eine Folk-Music-Gruppe gründen. Er verließ die Gruppe nach wenigen Monaten. 1963 bat Brian Wilson ihn darum, ihn bei einer Tournee zu vertreten. David Lee Marks, der Jardine ersetzt hatte, stieg im selber Jahr aus der Band aus, was Alan zu einem regulären Mitglied der Band machte.
Al stieg 1998, nach dem Tod von Carl, aus der Band aus, da für ihn die Beach Boys ohne einen einzigen Wilson nicht mehr existierten. Er unterhält heute ein Aufnahmestudio und lebt auf einer Farm. Außerdem engagiert er sich für die Erhaltung der Strände und hat kleinere politische Ämter. Dazu tritt er mit seiner neuen Band ab und an auf um die alten Beach-Boys-Hits zu spielen.
Alan schrieb in den 1970ern zahlreiche Songs für die Beach Boys. Sein größter Erfolg war der Titel "Lady Linda", der Platz 6 in England erreichte. Der von ihm produzierte Song "Cottonfields" erreichte in 4 Ländern Platz 1. Er war allerdings auch für den größten Flop in der Geschichte der Beach Boys verantwortlich. Das von ihm produzierte M.I.U-Album (1978) ging sang- und klanglos unter, es war nach 4 Wochen wieder aus den Verkaufsregalen verschwunden.
Alan ist heute noch Mitglied der Beach Boys, geht allerdings seit 1997 nicht mehr mit auf Tournee.
Bruce Johnston, 1965 – 1972, seit 1979
Instrumente: Bass, Keyboards, Gesang
Bruce Johnston, geboren 1942 als Billy Baldwin, war bereits in jungen Jahren Mitglied der Richie Valens Band. 1965 fragte ihn Brian, ob er ihn fortan auf den Tourneen ersetzen wolle, da Brian Tourneen hasste. Johnston stimmte sofort zu. 1968 trat er zum ersten Mal als Komponist und Produzent für die Beach Boys in Erscheinung, auch in weiterer Folge steuerte er sporadisch Songs hinzu. 1972 verließ er die Gruppe. 1978 hatte er seinen größten Erfolg. Barry Manilow machte aus dem von Johnston geschriebenen Song „I write the songs“ einen weltweiten Nr. 1 Hit für den Johnston den Grammy gewann. Nach diesem Erfolg war er für die Beach Boys wieder interessant geworden und er produzierte die nächsten beiden Alben der Gruppe. Dazu wurde er wieder ein festes Mitglied der Band und ist es heute noch.
David Lee Marks, 1962 – 1963, 1998 – 2000
Instrumente: Gitarre, Chorgesang
David Lee Marks, geboren 1948, war ein Nachbar der Wilsons. Er kam in die Band um Alan Jardine zu ersetzen. David hatte von seiner kleinen Rolle in der Band allerdings bald genug und wollte selber eine große Karriere machen. Also stieg er 1963 wieder aus der Band aus, ging zurück zur Schule und gründete später die Band Dave & The Marksmen. Im Jahr 1998 gab er ein Comeback, da er von Mike Love für 2 Jahre für die anfallenden Tourneen verpflichtet wurde.
Blondie Chaplin, 1972 – 1973
Instrumente: Gitarre, Gesang
Blondie Chaplin war ein schwarzer Südafrikaner, der vom Apartheidsregime in Südafrika geflohen war. Er kam zeitgleich mit seinem Freund Ricky Fataar zur Band. Dies war nötig geworden, da Bruce Johnston aus der Band ausgestiegen war und Dennis Wilson sich schwer an seiner Hand verletzt hatte.
Chaplin und Fataar steuerten einige Songs auf den Beach-Boys-Alben „So Tough“ und „Holland“ bei und sorgten für einen R&B-lastigeren Sound.
Chaplin wurde 1973 noch während eines Konzertes in New York gefeuert, da er sich mit dem Manager der Beach Boys angelegt hatte. Heute tourt Chaplin mit den Rolling Stones und ist auch als Studiomusiker auf ihren Alben vertreten.
Ricky Fataar, 1972 – 1974
Instrumente: Drums, Moog, Gesang
Ricky Fataar sorgte mit seinem R&B-lastigen Schlagzeugspiel dafür, dass die alten Beach-Boys-Songs plötzlich wieder neu und moderner klangen. Er spielte auf den Aufnahmen zu "So Tough" und "Holland", schrieb hierfür einige Songs und produzierte sie auch. 1974 stieg er allerdings aus der Band aus. Fataar wollte lieber im Studio arbeiten und hatte die ständigen Tourneen der Beach Boys einfach satt. Er besuchte häufig Dennis Wilson, der alleine im Studio arbeitete, und half ihm bei den Aufnahmen. Fataar ist ebenso auf Dennis Solo-Album zu hören. Ebenso ist er als Studiomusiker auf einigen weiteren Beach-Boys-Alben vorzufinden.
Mitglieder der Bühnenband
Die Touring Band wurde installiert, da die Beach Boys einen sehr matten Live-Sound hatten und die meisten Songs, die aufwendig orchestriert waren, von 5 Leuten nicht spielbar waren. Langjährige Mitglieder dieser Band waren:
Billy Hinsche, 1971 – 1997
Instrumente: Gitarre und Keyboards.
Billy Hinsche war der Schwager von Carl Wilson, der mit Annie Hinsche verheiratet war. Er sollte Ende der 1960er Jahre ein reguläres Mitglied der Band werden und den Platz von Bruce Johnston einnehmen. Doch Billy lehnte ab. Erst Anfang der 1970er schloss er sich den Beach Boys als Tournee-Musiker an. Er blieb bis zum Tode von Carl Wilson Teil der Touring Band und schloss sich danach Alan Jardine an. Außerdem ist er Teil des Trios Ricci (Martin), Dion & Billy.
Ed Carter, 1968 – 1997
Instrumente: Bass, Gitarre
Ed Carter wurde 1968 Mitglied der Touring Band. Er wurde als Bassist engagiert, da Brian nicht mehr auf Tournee ging und dessen Ersatz, Bruce Johnson, das Bassspiel nicht gerade zu seinen Stärken zählen konnte. Auf vielen Studioalben der Beach Boys spielte er dazu die Gitarre. Trotzdem wurde er nie offiziell ein Beach Boy. 1978 schloss er sich gemeinsam mit Mike Love und anderen Tour-Musikern der Band „Celebration“ an. Diese Gruppe nahm den Soundtrack zum Film „Almost Summer“ auf. Der von Brian Wilson komponierte Titelsong schaffte es in die Top30 der amerikanischen Charts. Auch Carter stieg im Jahre 1997, nach der letzten Tournee mit Carl Wilson, aus der Band aus und schloss sich Alan Jardines neuer Band an.
Mike Kowalski, seit 1968
Instrument: Drums
Mike Kowalski wurde 1968 als Unterstützung für Dennis Wilson in die Band geholt. Er kümmerte sich anfangs um die Percussions und den Grundtakt der sehr kompliziert gewordenen Stücke. Ebenso wie Dennis hatte auch Mike Kowalski einige Defizite in seinem Schlagzeugspiel. Auch er war ein Mitglied der Band „Celebration“. Kowalski tourt heute noch mit Mike Love und Bruce Johnston.
Charly Munoz, 1970er Jahre
Instrument: Keyboards
Carly Munoz hatte vor allem auf Dennis Wilson einen großen Eindruck gemacht. Er hielt ihn für sehr talentiert. Dennis wollte einige von Carly geschriebene Songs auf seinem zweiten Soloalbum Bamboo verewigen, allerdings kam dieses Album niemals heraus.
Ron Altbach, 1970er Jahre
Instrument: Keyboard
Ron Altbach kam ebenso in den 1970er Jahre in die Touring Band und war auch im Studio vertreten. Altbach schrieb gemeinsam mit Alan Jardine einige Songs in den späten 1970er Jahren und produzierte mit Jardine das M.I.U Album. Auch er war ein Teil der Band Celebraton.
Jeffrey Foskett, 1980er Jahre
Instrument: Gitarre, Gesang
Jeffrey Foskett stieg in den 1980er Jahren in die Touring Band mit ein. Rund ein Jahrzehnt später kam er als Bandleader in die Touring-Band von Brian Wilson.
Matt Jardine, 1980er Jahre – 1997
Instrument: Percussion, Gesang
Matt Jardine ist der älteste Sohn von Alan Jardine. Er tourte beinahe 15 Jahre mit der Band und sang dort vor allem die hohen Falsett-Stimmen. Er hatte auch einige Lead-Einsätze, so zum Beispiel am Song „Don't worry Baby“. Matt stieg allerdings aus der Band aus, als auch sein Vater die Band verließ und schloss sich dessen Gruppe an.
John Stamos, 1984 – 1997
Instrumente: Drums, Percussion, Gitarre, Gesang
John Stamos war kein wirkliches Mitglied der Beach Boys Band, er absolvierte als „Special Guest“ einige Konzerte. Stamos, bekannt geworden durch seine Rolle als Onkel Jessy in der Serie Full House, war ein großer Fan der Beach Boys. 1992 nahm er mit der Band den Song „Forever“ neu auf und produzierte diesen auch. Auch der zweiteilige Fernsehfilm über die Beach Boys – An American Family – geht zum größten Teil auf Stamos zurück.
Sonstige
Weitere wichtige Mitglieder der Vergangenheit waren Adrian Baker, Mike Meros, Bobby Figureoa, Richie Cannata und Charley Lloyed von denen einige heute noch mit Alan Jardine spielen.
Die "Beach Boys" hatten schon mehrere Gastauftritte in amerikanischen Sitcoms, etwa in Full House und in Hör mal wer da Hämmert!.
Heutige Bands
Heute gibt es drei verschiedene Gruppen, welche die Songs der Beach Boys spielen (Ausnahme: Brian Wilson baut neues Material mit ein).
Die heutige Beach Boys Touring Band besteht aus den Mitgliedern
- Mike Love
- Bruce Johnston
- Chris Farmer
- Tim Bonhomme
- Mike Kowalski
- Randell Kirsch
- John Cowsill
- Scott Totten
Die Alan Jardines Endless Summer Band besteht aus
- Alan Jardine
- Matt Jardine
- Adam Jardine
- Carny Wilson
- Wendy Wilson
- Billy Hinsche
- Ed Carter
- Bobby Figueroa
- Tom Jacob
- Richie Cannata
- Mike Meros
- Craig Copeland
Die Brian Wilsons Band besteht aus
- Brian Wilson
- Jeffrey Foskett (Guitar, vocals, banjo, percussion)
- Bob Lizik (Bass, vocals)
- Paul Mertens (Woodwinds, Harmonica, vocals, flute, piccolo, sax)
- Darian Sahanaja (Keyboards, mallets, vocals)
- Nik Walusko (Guitar, vocals)
- Probyn Gregory (Guitar, French horn, trumpet, vocals, Tannerin)
- Taylor Mills (vocals, percussion)
- Scott Bennett (vocals, keyboards, vibraphone, mallets, guitar)
- Jim Hines (drums)
- Nelson Bragg (Vocals, percussion)