Die Burg Merten wurde 1247 erstmals erwähnt. Sie liegt in der Gemeinde Eitorf gegenüber dem Kloster Merten. Sie war seit diesen Zeiten im Besitz der Herren zu Wildenburg-Hatzfeld.
Geschichte
Die alte Burg befand sich ebenso wie das alte Kloster in der Nähe des Eisenbahneinschnittes. Als Gräfin Mechthild von Sayn 1250 Burg Windeck an den Kölner Erzstift verkaufte, war dieses schon belehnt. Seit 1247 war es von Herzog Heinrich von Brabant an Graf Adolf von Berg gegeben. Dieser versagte nun natürlich seine Zustimmung, bot aber seinerseits 1267 die Höfe Musbach und Merten als Entschädigung an, was vom Kölner Erzstift angenommen wurde. Diese fielen dann statt der vorgesehenen Burg Windeck als Lehen an Gerhard von Wildenburg, einen Vasall der Sayner.
1414 schlossen Gotthard und Craft von Hatzfeld mit dem Kölner Erzbischof Dietrich von Köln einen Vertrag, demnächt mit ihm gegen Herzog Adolf von Berg zu ziehen. 1420 wird Gotthard von Hatzfeld, genannt der Raue, dafür mit der Hälfte von Wissen, dem Dorf Merten, dem Weinzehnt zu Blankenberg und den bisherigen Lehen der Herren zu Wildenburg belehnt.
1572 belehnt Erzbischof Salentin Frantz von Hatzfeld unter Erwähnung des Vorgängers Jürgen von Hatzfeld. 1616 belehnt Erzbischof Ferdinand Wilhelm von Hatzfeld und nennt als Vorgänger Sebastian von Hatzfeld zu Croddorf und Franz Wilhelm von Hatzfeld. Erwähnt wird noch der Vormund und Vetter Johann Adrian von Hatzfeld zu Wildenburg.
1575 erstritt Hermann von Hatzfeld gegen den Widerstand der Grafen zu Sayn die Reichsunmittelbarkeit von Wildenburg.
1681 stirbt die Mertener Linie mit Daniel von Hatzfeld aus. Die Burg ging an Scheiffart von Merode und Spies von Büllesheim, aber aufgrund eines Erbvertrages kam es zu Streitigkeiten. 1598 hatten die Vettern Hermann, Franz, Wilhelm, Johann Gerhard, Bernhard und Sebastian, Herren zu Hatzfeld und Herren zu Wildenburg und Schönstein auch für die unmündigen Johann Adrian von Hatzfeld zu Werden und den Sohn des Löwenstein von Hatzfeld zum Fleckenbühl einen Erbvertrag abgeschlossen, der die weibliche Erbfolge ausschloss und das gegenseitige Erbe an den Schlössern Hatzfeld, Wildenburg, Schönstein und Merten, dem Gut Crottdorf und Besitzungen in Kurköln, ehemals Nassau und Amt Freusburg versprach. Beim Erbfall Merten hatte sich die Herrschaft noch um die schlesische Standesherrschaft Trachenberg vermehrt und war alleinig im Besitz des Grafen Hermann von Hatzfeld. Dessen Crottdorfer Linie starb 1794 mit Reichsfürst Friedrich Franz Karl Kajetan ebenfalls aus. Nachdem die Schönsteiner Linie mit Fürst Franz Ludewig 1827 ebenfalls ausstarb, kam Merten an Edmund von Hatzfeld-Wildenburg-Weisweiler, der 1846 als Graf Edmund von Hatzfeld als Besitzer des Rittergutes Merten zur Wahl der Landtagsabgeordneten eingeladen wird. Immer wieder kommt es zu Prozessen um den Besitz.
1859 wird ein Vergleich erzielt, um die Familienstreitigkeiten zu beenden. Es werden drei Erbschaften festgelegt: Die Trachenberger (Werther-Schönstein-Linie), die Mertener und die Wildenburger (Weisweiler). Zum Mertener Besitz gehören Burg Merten, Klosterhof Merten und Besitz in Merten, Halft, Höhe, Dattenfeld, Dehrenbach, Velken, Lauthausen, Blankenberg und Bülgenauel. Nach Graf Edmund von Hatzfeld geht Burg Merten dann doch an Fürst Hermann von Schönstein-Trachenberg. Dieser hat bei Bankier Landau 70.000 Taler Schulden und die Burg geht nach zwei Jahren verloren.
Quellen
- Gabriel Busch: Merten (Sieg). Verlag Reckinger & Co., Siegburg 1978.