Die Otitis externa (lat. „Außenohrentzündung“) ist eine Entzündung des äußeren Ohres, vor allem des äußeren Gehörganges.
Einer Phlegmone des Gehörganges (Otitis externa diffusa) wird der Gehörgangsfurunkel (Otitis externa circumscripta) gegenübergestellt. Eine besonders schwere Form der Gehörgangsentzündung ist die Otitis externa maligna (progredient nekrotisierende Otitis).
Entzündungen der Ohrmuschel wie die Perichondritis der Ohrmuschel oder das Erysipel werden meist nicht als Otitis externa bezeichnet.
Ursachen
Die Ursache für eine Otitis externa sind eingedrungene Fremdkörper oder kleine Verletzungen mit lokaler Infektion mit Bakterien, bei Tieren auch Hefen (z. B. Malassezia) oder Milben (Ohrräude). Der häufigste bakterielle Erreger der diffusen Otitis externa ist Pseudomonas aeruginosa. Pseudomonaden kommen besonders häufig in (auch chloriertem!) warmem Wasser vor, die Otitis externa diffusa ist daher eine häufige Erkrankung während Badeurlauben und wird deshalb auch "Badeotitis" genannt.
Die Otitis externa kann auch eine Manifestation einer generellen Hauterkrankung sein, die sich besonders stark an der sehr empfindlichen Haut des Gehörgangs zeigt. Hierbei können auch Allergien und Autoimmunerkrankungen als Auslöser in Frage kommen.
Symptome
Die Hauptsymptome sind Juckreiz und starke Schmerzen. Je nach Ausprägung ist die Haut gerötet oder es treten weitere Effloreszenzen wie Pusteln, Papeln, Ulzera oder Krusten auf. Häufig kommt es zu einer Ansammlung von entzündlich verändertem Ohrenschmalz bis hin zu einer Eiteransammlung.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Eventuelle Fremdkörper müssen entfernt werden. Eine gründliche Reinigung und Spülung des Gehörgangs ist unumgänglich. Bei bakterieller Infektion werden Antibiotika, bei Milben Akarizide eingesetzt, wobei diese Medikamente zumeist lokal (topisch) angewendet werden. Bei allergischen oder immunbedingten Otitiden werden entzündungshemmende Wirkstoffe (Glukokortikoide) eingesetzt.
Komplikationen
Mögliche Gefahren bei Otitis externa sind die Infektionsausbreitung in das umgebende Weichteilgewebe, Übergreifen auf das Trommelfell (Myringitis) sowie in extremen Fällen eine Knochenmarkentzündung der Schädelbasis mit multiplen Hirnnervenausfällen.