Bernhard von Chartres

mittelalterlicher Philosoph(?-nach 1126)
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Bernhard von Chartres († nach 1124) war ein mittelalterlicher Kleriker, Grammatiker und Philosoph.

Bernhard von Chartres war der Bruder von Thierry von Chartres, wie dieser war er ein Vertreter der frühnominalistischen Schule von Chartres.

Im Universalienstreit hielt er die Universalien für ewige Ideen in Gott.

Das biographisch-bibliographische Kirchenlexikon von Traugott Bautz ordnet die Position des Bernhard von Chartres im Universalienstreit jedoch ganz anders ein. Für den Verfasser Friedrich-Wilhelm Bautz vertrat Bernhard von Chartres die dem Nominalismus entgegengesetzte Auffassung des Realismus, der auf die Ideenlehre Platons zurückgeführt werden kann. Zitat:

"BERNHARD von Chartres (Bernardus Carnotensis), Scholastiker, † um 1130. - B. war seit 1119 Kanzler der Schule von Chartres. Im Universalienstreit des Mittelalters vertrat er den extremen Realismus. Seine theologischen und philosophischen Anschauungen zeigen B.s ausgesprochene Neigung zum neuplatonischen Pantheismus des Johannes Eriguena Scotus. Er war Lehrer des Gilbert de la Porrée."

(Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon, Band I (1990), Spalte 530, Autor: Friedrich Wilhelm Bautz) --217.184.195.24 19:39, 10. Jan. 2007 (CET)