Archäologischer Park Cambodunum

Museum in Deutschland
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Der Archäologische Park Cambodunum in Kempten ist ein Ausgrabungsgelände und Museum zur römerzeitlichen Besiedlung Kemptens.

Er ist seit 1983 öffentlich zugänglich; die Ausgrabungsarbeiten hatten jedoch schon etwa ein Jahrhundert vorher begonnen. Neben der Besichtigung der Ausgrabungen werden auch verschiedene Veranstaltungen und Besucherprojekte angeboten.

Geschichte und Gebäude

Cambodunum war im 1. Jahrhundert n. Chr. der Verwaltungssitz des Statthalters der Provinz Rätien. Erst später wurde Augusta Vindelicum Hauptstadt.

Der Statthalter residierte im Praetorium, das später, als die politische Bedeutung des Ortes zurückgegangen war, zu einem Gästehaus umgebaut wurde. Auch die Thermen, die sich an das Gebäude anschließen, waren zunächst für den Gebrauch des Statthalters bestimmt und wurden nachträglich, etwa durch den Einbau von öffentlichen Latrinen, umgerüstet. Die Überreste der Badeanlage sind gut erhalten und didaktisch aufbereitet.

Das umfangreiche Gelände des Forums mit den Überresten einer Basilika, die wahrscheinlich um 70 n. Chr. nach einem Brand neu errichtet wurde, spricht für die Bedeutung des Ortes zu dieser Zeit. Die gegenseitigen Einflüsse der ursprünglichen Bevölkerung und der eingewanderten Römer spiegelt der Tempelbezirk wider. Zwar sind von der früheren anzunehmenden Keltensiedlung, die schon von Strabon erwähnt wird, keine Spuren mehr zu erkennen, doch dreizehn Tempel- oder Kultbauten aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. zeugen von dem Nebeneinander der Religionen der Kelten, Germanen und Römer. Diese Gebäude wurden in Originalgröße rekonstruiert.

Literatur

  • Gerhard Weber: Archäologischer Park Cambodunum (APC).Abschnitt 1: Der gallorömische Tempelbezirk. 4. unveränderte Auflage. Archäologische Abteilung des Kulturamtes der Stadt Kempten, Kempten (Allgäu) 1998.
  • Wolfgang Czysz und Volker Babucke: Kempten und das Allgäu. (Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, 30). Theiss, Stuttgart 1995. ISBN 3-8062-1150-7