Prof. Dr. phil. habil. Peter Porsch (*15. Oktober 1944 in Wien), PDS-Politiker in Sachsen, Professor der Germanistik in Leipzig.
Peter Porsch ist Oppositionsführer im Sächsischen Landtag, zumal die PDS dort seit 1999 zweitstärkste Fraktion ist. Bei den Landtagswahlen 2004 kandidiert er als Herausforderer von Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU).
Lebenslauf
- geboren am 15. Oktober 1944 in Wien
- in dritter Ehe verheiratet und Vater von drei Kindern ist
- 1962-1968 Studium der Germanistik in Wien
- 1968-1972 Studium der Germanistik und Politologie in Berlin
- 1972 Promotion an der Freien Universität Berlin
- 1973 Übersiedlung in die DDR, Verzicht auf seinen österreichischen Pass
Assistent, später Oberassistent am Fachbereich Germanistische Linguistik an der Karl-Marx-Universität zu Leipzig
- 1981 Habilitation ebenda
- 1982-1988 Hochschuldozent ebenda
- seit 1988 ordentlicher Professor für Dialektologie und Soziolinguistik ebenda (heutiger Name: Universität Leipzig)
- seit 1982 Mitglied der SED, später PDS
- 1990 bis 1995 und 1997 bis 2001 Vorsitzender der PDS Sachsen
- seit Oktober 1990 Mitglied des sächsischen Landtages
- Vorsitzender der PDS-Fraktion im sächsischen Landtag
- 2000-2003 Stellvertretender Bundesvorsitzender der PDS (während der Amtszeit von Gabi Zimmer)
- Spitzenkandidat der PDS zur Landtagswahl am 19. September 2004 in Sachsen
Peter Porsch ist außerdem Vorsitzender des Kuratoriums der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Vor der Landtagswahl 2004 wurde durch Meldungen des Nachrichtenmagazins Focus bekannt, dass Porsch von 1970 bis in die achtziger Jahre als IM Christoph der Stasi Informationen geliefert haben soll. Porsch selbst bestreitet das und behauptet, unwissentlich abgeschöpft worden zu sein. In den Stasiakten ist jedoch von konspirativen Treffen die Rede, unter anderem hat IM Christoph Informationen über den Schriftsteller Lutz Rathenow geliefert. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe wurde Porsch als Professor an der Universität Leipzig entlassen.
Die Birthler-Behörde äußerte sich in einer Pressemitteilung in Bezug auf die Aktenherausgabe wie folgt:
- "Unterlagen zu Mitarbeitern des MfS werden als solche nur dann herausgegeben, wenn sie zweifelsfrei auf eine IM-Tätigkeit hinweisen und die Identität der mit Decknamen erwähnten Person feststeht. Beides war hier der Fall."