Als Makro-Objektiv bezeichnet man ein spezielles Wechselobjektiv, das mit einem besonders geringem Objektabstand eingesetzt werden kann und es dadurch ermöglicht, einen besonders großen Abbildungsmaßstab wie beispielsweise 1:2 (Abbildung ist halb so groß wie das Objekt) oder 1:1 (Objekt wird in Originalgröße auf dem Film abgebildet) zu erzielen.
Häufig versäumen es die Hersteller von Wechselobjektiven, den mit einem bestimmten Objektiv erzielbaren Abbildungsmaßstab anzugeben; stattdessen wird nur der kürzestmögliche Objektabstand angegeben. Diese Angabe lässt jedoch keinen direkten Rückschluss über den effektiv erzielbaren Abbildungsmaßstab zu; mit Testaufnahmen lässt sich der effektive Abbildungsmaßstab jedoch bestimmen.
Ein Objektiv wird ab einem Abbildungsmaßstab von etwa 1:4 als makrofähig bezeichnet. Normale Objektive erzielen maximale Abbildungsmaßstäbe im Bereich von 1:7 bis 1:9, unabhängig davon, ob es sich um eine Festbrennweite oder ein Zoomobjektiv handelt.
Spezielle Makro-Objektive
Ein Anfang der 90er Jahre vorgestelltes Spezialobjektiv von Minolta, das Minolta AF Macro Zoom 3x-1x (1:1,7-1:2,8), ermöglicht sogar einen Abbildungsmaßstab von 3:1; es bildet also ein Objekt in natürlicher Größe auf dem Film ab, oder vergrößert es maximal um den Faktor 3. Das Canon MP-E 2,8/65 ermöglicht sogar einen Abbildungsmaßstab von 5:1.
Alternativen
Statt eines kostspieligen Makro-Objektivs kann man auch eine Nahlinse verwenden, dabei sind jedoch Abstriche in der Bildqualität in Kauf zu nehmen.
Eine weitere Alternative besteht darin, Objektive in der so genannten Retrostellung einzusetzen; die Bildqualität ist hier meistens sehr gut, auch sind hohe Abbildungsmaßstäbe erzielbar, es wird jedoch ein Zwischenringen oder ein Balgengerät benötigt.