Vorlage:Infobox (Polen) Cieszyn [ ] (dt. Teschen) ist eine polnische Stadt im Süden Polens, rund 100 km südwestlich von Krakau und etwa 30 km südöstlich von Ostrava (Mährisch-Ostrau) unmittelbar an der tschechischen Grenze gelegen. Die Stadt liegt im Kreis Cieszyn der Woiwodschaft Schlesien und wird durch die Staatsgrenze von der Stadt Český Těšín getrennt, mit der sie einst die Stadt Teschen bildete, die bis 1919 Österreichisch Schlesien angehörte. Cieszyn zählt etwa 35.000 Einwohner.
Geschichte
Rund um Teschen hatte Franz Stephan von Lothringen weitläufige Güter, die über seine Tochter Marie Christine an ihren Ehemann Albert zu Sachsen fielen, der den Titel Herzog von Teschen annahm und als Albert von Sachsen-Teschen bekannt ist. Er ist der Begründer der Albertina in Wien. Nach ihm ging der Titel auf Erzherzog Karl, Erzherzog Albrecht und Erzherzog Friedrich über.
1918 wurde die Stadt entlang der Olsa geteilt, jedoch entstand um den Grenzverlauf im Jahre 1919 der Polnisch-Tschechische Grenzkrieg, der im gleichen Jahr mit einer beiderseitigen Anerkennung der Grenzen abgeschlossen wurde.
Seit 1920 verläuft die Grenze durch die Stadt. Die Stadt verfügt über drei Grenzübergänge. Davon ist einer, mit seiner 760 m langen Brücke, der größte in Südpolen. Die beiden anderen Brücken befinden sich innerhalb der Stadt, und sind jeweils nur in eine Richtung benutzbar. Die östliche Brücke ist nur von Tschechien nach Polen benutzbar, die westliche nur von Polen nach Tschechien. Ursache für diese Lösung dürfte der sprunghaft ansteigende Grenzverkehr nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sein.
1938 besetzte Polen den zur Tschechoslowakei gehörigen Teil des Teschener Landes, der ihm durch das Münchner Abkommen zugesprochen worden war. Damit wurde auch die Teilung der Stadt aufgehoben und die vereinte Stadt gehörte für ein Jahr unter der Bezeichnung Cieszyn gänzlich zu Polen.
Nach der deutschen Besetzung Polens zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde das Gebiet in das Deutsche Reich nach Oberschlesien eingegliedert und Teschen wurde Sitzgemeinde des deutschen Landkreises Teschen.
Zum Ende des Krieges wurde der Grenzverlauf von vor 1938 wiederhergestellt und die Stadt wieder in zwei Städte geteilt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Jiří Třanovský (*1592), Hymnendichter und Komponist
- Carl Friedrich Kotschy (*1789), Botaniker und Theologe
- Friedrich Uhl (*14. Mai 1825), Journalist, Schriftsteller
- Hermann Heller (*1891), Jurist und Staatsrechtslehrer.
- Viktor Ullmann (*1898), Komponist, Dirigent und Pianist
- Max Rostal (*1906), Violinist und Pädagoge
- Herbert Czaja (*1914), deutscher Politiker (CDU), MdB, Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen
- Magdalena Gwizdon (*1979), polnische Biathletin
- Tomisław Tajner (*1983), polnischer Skispringer
- Ireneusz Jeleń (*1981), Fußballspieler der polnischen Nationalmannschaft