Eine Periradikuläre Therapie ist die perkutane Applikation von Medikmenten lokal an eine Nervenwurzel (Radix) im Rahmen der Schmerztherapie von radikulären (austrahlenden) Schmerzen bei nachgewiesenen Verschleißerscheinung der Wirbelsäule.
Zu Grunde liegende Theorie
1. Die ursächliche Pathologie ist umschrieben peripher gelegen: Radikulitis DD über Afferenzen von peripher.
2. Das injizierte Medikament wirkt nur auf die Ziel-Nervenwurzel.
3. Das injizierte Medikament wirkt auf den afferenten Part der Radix.
Indikation
- therapeutisch
- diagnostisch: z.B. bei atypischen topographischen Verhältnissen und/oder mehrsegmentalen Pathologien und Monoradikulopathie (ggf. Oligoradikulopathie) zur Feststellung der betroffen Nervenwurzel(n) und ggf. OP-Planung (z.B. Foraminotomie)
Technik
Dabei wird das zu behandelnde Segment der Wirbelsäule mittels Röntgendurchleuchtung oder Computertomographie eingestellt und abgebildet. Anhand dessen plant und steuert der Arzt die Stichrichtung und der Stichtiefe für die Platzierung der PRT-Nadel. Nach Hautdesinfektion und – fakultativ – lokaler Betäubung des Stichkanals wir die PRT-Nadel platziert. Nach Lagekontrolle mittels der Gabe von etwas Kontrastmittel werden die Medikamente (in der Regel Lokalanästhetikum und Kortison) appliziert.
Die Behandlung erfolgt in Bauchlage und dauert etwa zehn Minuten. Nach der Behandlung tritt häufig eine Lähmung im betroffenen Körperteil auf (z. B. eines Beines), so dass der Patient in der Regel bis zu zwei Stunden nicht alleine gehen kann.
Komplikationen und Nebenwirkungen
- Kontrastmittelunverträglichkeit
- Blutung
- Infektion
- Nervenverletzung
- Zunahme der Beschwerden nach der 1. oder 2. Therapiesitzung
- Lähmungen
- vorübergehende Lähmungen (häufig)
- vorübergehende ausgeprägte Lähmung bei unbeabsichtigter Applikation in den Duralsack
- bleibende Lähmungen bis hin zu einer Querschnittslähmung, z. B. nach Infektion oder Hämatombildung (extrem selten)
- Keine Fahrtauglichkeit
Weblinks
Literatur
J Hildebrandt " Relevanz von Nervenblockaden bei der Diagnose und Therapie von Rückenschmerzen Ist die Qualität entscheidend?" Der Schmerz 15(6):474-483,(2001).