Harry Goldschmidt (*17. Juni 1910 in Basel, †19. November 1986 in Dresden) war ein Schweizer Musikwissenschaftler.
Leben
1910–1949: Basel, Weimarer Republik, Frankreich, Westfrika, Schweiz
Harry Goldschmidt wurde am 17. Juni 1910 in Basel als zweites Kind von Siegfried Goldschmidt, Bankkaufmann aus Frankfurt am Main, und Vally Goldschmidt-Peiser, Lehrerin aus Breslau, geboren. Der Knabe erhielt die Vornamen von Heinrich Heine: Heinrich (Harry) Leopold. Die klassisch gebildeten Eltern kamen aus nicht-praktizierenden, vollständig assimilierten deutsch-jüdischen Familien und erwarben am 8. August 1919 in der Stadt Basel, wo Vater Siegfried 1905 der jüngste Bankdirektor der Schweiz bei der Schweizerischen Kreditanstalt geworden war, das Schweizer Bürgerrecht.
Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums seiner Heimatstadt begann G. 1928 ein Studium an der Universität Basel in Musikwissenschaft (K. Nef, J. Handschin), Ethnologie (F. Speiser) und Psychologie. Eine Doktorarbeit in Musikethnologie wurde während der dreissiger Jahre (nach 1936) in Angriff genommen, blieb jedoch wegen des Aktivdienstes in der Schweizer Armee (1939–1945) während des Zweiten Weltkrieges unvollendet. Ein Jugendroman «Ellen und Ott» (Zürich 1937), unter dem Pseudonym Konrad Illi veröffentlicht, wurde von G. mit verschmitztem Lächeln stets standhaft verleugnet.
Gleichzeitig bildete sich G. am Basler Konservatorium, das er schon seit 1926 neben der Schule besucht hatte, zum Musiker aus (Klavier, Komposition, Dirigieren) und erwarb bereits nach einem Jahr bei Felix Weingartner, der seinerzeit in Basel weilte, das Dirigentendiplom. Zur weiteren Ausbildung ging er 1929 zu Hermann Scherchen nach Königsberg (Ostmarkenrundfunk Preussen). 1930–31 vervollständigte G. seine Musikstudien an der Staatlichen Musikhochschule in Berlin. In die Schweiz zurückgekehrt, ging er Anfang der dreissiger Jahre nach Frankreich (Paris) und England (London) als Schriftsteller und Musikberichterstatter für einige Schweizer Blätter und ständiger Mitarbeiter verschiedener internationaler Musikzeitschriften. 1933 wurde G. Musikkritiker an der Basler «National-Zeitung» (heute «Basler Zeitung»), was er – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – bis 1948 blieb.
G. war in den dreissiger Jahren, u.a. durch den Einfluss Hermann Scherchens und Felix Speisers, besonders an der Musik der «Naturvölker» interessiert. So war er, von Paris aus, 1939 gemeinsam mit Mythen- und Sprachforschern Teilnehmer einer musikethnologischen Expedition in Westafrika (v.a. Senegal), die als eine der ersten auch das neue technische Mittel der Tonbandaufnahmen nutzte. Die Expedition musste allerdings nach vier Monaten wegen des Kriegsausbruchs im September 1939 abgebrochen werden. Dennoch blieben die Erlebnisse und Erfahrungen mit der Musik aussereuropäischer Völker für G. auch im weiteren prägend.
Nach der Demobilisierung aus dem Militärdienst 1945 war G. weiter Musikkritiker für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, unter anderem auch für den Schweizer «Vorwärts», die Tageszeitung der neugegründeten, linkssozialistischen Partei der Arbeit (einer Fusion der SP-Linken mit der KPS), deren Kulturarbeit er im weiteren leitete. Im Rahmen dieser Tätigkeit gründete und leitete er einen gemischten Chor, die «Singgruppe Basel», und beteiligte sich massgeblich an der Organisation der «Volkssinfoniekonzerte». Dies war ein Auftrag des Basler Gewerkschaftsbundes, in dem die PdA damals eine bedeutende Rolle spielte. Die Konzerte wurden von G. nicht nur nach musikhistorischen Gesichtspunkten konzipiert, sondern auch durch Einführungsabende, die den Zusammenhang von Musik und Gesellschaft verdeutlichten, populärwissenschaftlich vorbereitet und fanden auf höchstem Niveau statt, nach dem Motto: «Für die werktätige Hörerschaft – das Beste!» So kam es zu denkwürdigen Begegnungen einfacher Arbeiter mit Künstlern wie Yehudi Menuhin, Clara Haskil, Dinu Lipati, Pablo Casals u.a.
In dieser Zeit, d.h. von 1945–47, war G. auch Sekretär der Basler Studienkommission für Radiofragen und ab 1947 Sekretär des Schweizerischen Filmarchivs. Dessen Konzept hatte G. zusammen mit Georg Schmidt, der seit 1939 Leiter des Kunstmuseums Basel war, und anderen an den neuen Medien wissenschaftlich Interessierten entwickelt.
G., der während der Nazizeit rege Kontakte mit der antifaschistischen deutschen Emigration in der Schweiz hatte, erhielt in der Nachkriegszeit verschiedene Anfragen aus Deutschland, sich am Aufbau eines neuen, demokratischen Kulturlebens zu beteiligen. Durch sein öffentliches Auftreten für die PdA, deren Mitglied er schon bei der Gründung 1944 geworden war, im Zuge des beginnenden Kalten Krieges zunehmend brotlos geworden, entschloss er sich, dem Ruf nach Berlin zu folgen, wo man ihm eine Stelle am neugegründeten Berliner Rundfunk angetragen hatte.
1949–1986: Tätigkeit in Berlin, DDR
Im Februar 1949 siedelte G. mit seiner Frau, der Choreografin Aenne Goldschmidt-Michel, nach Berlin über. Dort, im sowjetischen Sektor lebend, übernahm er die Leitung der Hauptabteilung Musik am Berliner Rundfunk, der damals als bizonales britisch-sowjetisches Projekt der Besatzungsmächte im britischen Sektor an der Masurenallee geführt wurde (heute: SFB).
Doch der eigenwillige G., der es gewohnt war, selbständig und kritisch zu denken sowie seine Meinung offen zu äussern, geriet schnell in Konflikt mit den sowjetischen Besatzungsbehörden: seine Musiklinie sei zu «kosmopolitisch», zu «westlich», zu «elitär» und berücksichtige zu wenig «die Musik der Völker der Sowjetunion». Doch das waren nur Vorwände, G. loszuwerden wie auch viele andere nonkonforme «Westemigranten» – insbesondere nach der Field-Affäre, deren stalinistische Schauprozesse und «Säuberungen» den gesamten sowjetischen Machtbereich erschütterten. Hinzu kam noch, dass Noël Field während des Krieges von der Schweiz aus gewirkt hatte und auch G. durchaus kannte.
So verlor G. bereits im Februar 1950 aufgrund stalinistischer Intrigen seine Stelle am Berliner Rundfunk. Doch bei wichtigen kulturpolitischen Kräften der am 7. Oktober 1949 gegründeten DDR war man durchaus nicht sowjetischer Meinung: Dort wusste man die antifaschistische Haltung, das profunde musikologische Wissen, die Erfahrungen in der Musikvermittlung und die marxistischen Auffassungen G.s sehr wohl zu schätzen. Paul Wandel, Minister für Volksbildung der DDR, berief ihn bereits im August 1950 zum Professor für Musikgeschichte an der neugegründeten Deutschen Hochschule für Musik (ab 1964 Hochschule für Musik Hanns Eisler).
Dies verdankte G. in bedeutendem Masse dem entschlossenen Eintreten von Freunden wie Georg Knepler, Hanns Eisler, Bertolt Brecht, Helene Weigel, Erich Weinert, Johannes R. Becher, Samuel Rapaport, Ernst Hermann Meyer, Paul Dessau, Stephan Hermlin u.a.
So gelang es G., noch in der ersten Hälfte der fünfziger Jahre trotz widriger Umstände eine breite musikwissenschaftliche Tätigkeit zu entfalten: Neben seiner Berufung als Dozent erhielt er den Auftrag für die Bach-Jubiläumsausstellung der DDR 1950 und die Beethoven-Jubiläumsausstellung 1952 in Berlin und Leipzig.
Die wichtigste Arbeit G.s aus dieser Zeit ist seine Schubert-Biografie «Schubert – ein Lebensbild», das 1954 im Henschelverlag Berlin erschien und sechs weitere Auflagen erlebte. Dieses Standardwerk der Schubert-Biografik war derart erfolgreich, dass die Berliner Humboldt-Universität das Buch als Dissertation akzeptierte und G. am 29. April 1959 zum Dr. phil. promovierte.
1950–55 Dozent für Musikgeschichte an der Ostberliner Musikhochschule, ging G. 1955–56 im Auftrag des Kulturministeriums der DDR für ein halbes Jahr nach China. In der am 1. Oktober 1949 gegründeten Volksrepublik galt Mao Tse-dongs Devise: «Lasst hundert Blumen blühen!» Dementsprechend war man aufgeschlossen gegenüber europäischer Musik und G. hielt an verschiedenen chinesischen Universitäten vor wissbegierigem Massenpublikum Vorlesungen über deutsche und europäische Musikgeschichte.
Nach seiner Rückkehr aus China 1956 wirkt G. als freiberuflicher Musikwissenschaftler mit Gastvorlesungen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1960–1965 leitet er das Zentralinstitut für Musikforschung in Ostberlin.
Ab der zweiten Hälfte der sechziger Jahre wendet sich G. mehr und mehr der Musik und der Biografie L. v. Beethovens zu, einschliesslich grundlegender Probleme wie dem Verhältnis von Kunstwerk, Biografie und Zeitgeschichte oder dem Verhältnis von Sprache, Vokal- und Instrumentalmusik. Eine ganze Reihe von Schriften entsteht (Aufsätze, Kongressreferate, Beethoven-Werkeinführungen, Beethoven-Studien). G. organisiert im Auftrag der DDR-Regierung den Internationalen Beethovenkongress 1977 in Berlin. Die Regierung stellt dazu den neuerbauten Plenarsaal der Volkskammer im Palast der Republik zur Verfügung. So hält Kulturminister W. Rackwitz am Rednerpult der Volkskammer das Eröffnungsreferat und G. das Referat «Kunstwerk und Biographie».
Dabei kommt auch die populärwissenschaftliche Vermittlung von gewonnenen Erkenntnissen nicht zu kurz: So konzipiert G. die Beethoven-Gesamtausgabe der Deutschen Schallplatte und schreibt dazu eine Vielzahl von Cover-Texten. Die populären Werkeinführungen werden später zum Reclam-Sammelband zusammengefasst (1975). Hinzu kommen Auftritte in Radio und Fernsehen der DDR sowie populärwissenschaftliche Referate vor Gewerkschaftern und anderen Nichtfachleuten.
Zu Beethoven erscheinen neben einer Reihe von umfangreichen Büchern eine Vielzahl von Publikationen: s.u. Werke, Beethoven. Aber auch Schubert bleibt weiterhin im Zentrum seiner Forschungen: s.u. Werke, Schubert.
In den Jahren 1976–86 beschäftigten G., wie schon seit Mitte der sechziger Jahre, vor allem die Problemkreise Biografik und Musikästhetik sowie das Verhältnis von Wort und Instrumentalmusik. So war er Organisator und Mitherausgeber der Diskussionsreihe «Musikästhetik in der Diskussion» (Leipzig 1981) sowie des Internationalen Kolloquiums Grosskochberg 1981 «Komponisten auf Werk und Leben befragt» (Leipzig 1985).
Musikästhetik: Gedanken zu einer nicht-aristotelischen Musikästhetik – Referat auf dem II. Internationalen Seminar marxistischer Musikwissenschaftler (Berlin 1965), Musikverstehen als Postulat (Köln 1974), Cantando–Sonando. Einige Ansätze zu einer systematischen Musikästhetik (Berlin 1977/78)
Wort und Instrumentalmusik: Über die Einheit der vokalen und instrumentalen Sphäre in der klassischen Musik – Referat auf dem Internationalen musikwissenschaftlichen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung (Leipzig 1966), Vers und Strophe in Beethovens Instrumentalmusik – Referat auf dem Beethoven-Symposium (Wien 1970), Das Wort in instrumentaler Musik: Die Ritornelle in Schuberts «Winterreise» (1986; 1996 posthum publiziert), Das Wort in Beethovens Instrumentalbegleitung (Beethoven-Studien III, 1986; 1999 posthum publiziert)
1986 hält G. ein Referat auf dem Carl-Maria-von-Weber-Kongress in Dresden zum Thema «Die Wolfsschlucht – eine Schwarze Messe?» und erleidet infolge heftigster Kontroversen noch während des Kongresses einen Herzinfarkt, an dem er am 19. November 1986 verstirbt.
Werke (nach Themenkreisen)
Bücher
Franz Schubert – ein Lebensbild, Deutscher Verlag für Musik, 7. Auflage, Leipzig 1980
Um die Sache der Musik, Reclam-Verlag, 2. erweiterte Auflage, Leipzig 1976
Beethoven – Werkeinführungen, Reclam-Verlag, Leipzig 1975
Die Erscheinung Beethoven (Beethoven-Studien I), Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1985
Um die Unsterbliche Geliebte. Eine Bestandsaufnahme (Beethoven-Studien II), Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1977; Rogner und Bernhard, München/Berlin 1980
Das Wort in instrumentaler Musik: Die Ritornelle in Schuberts «Winterreise» (1986), hrsg. von Hanns-Werner Heister, von Bockel Verlag, Hamburg 1996
Das Wort in Beethovens Instrumentalbegleitung (Beethoven-Studien III), 1986 – posthum hrsg. von Hanns-Werner Heister, Böhlau Verlag, Köln 1999
Bücher unter Pseudonym:
Konrad Illi: Ellen und Ott, Humanitas Verlag, Zürich 1937
Titus Oliva: Es muss sein. Ein Lesebuch zu einem imaginären Beethoven-Film, Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1982
Zu verschiedenen Komponisten
Johann Sebastian Bach in seiner Zeit, Bach-Ausstellung, Leipzig/Berlin 1950/51
Das Vermächtnis von Johannes Brahms. Zu seinem 120. Geburtstag, in: Musik und Gesellschaft 1953/3
Edvard Grieg – Einige Betrachtungen zu seinem 50. Todestag, in: Musik und Gesellschaft 1957/9
Gedanken über Hanns Eisler. Zum 60. Geburtstag, in: Musik und Gesellschaft 1958/6
Janáček und Strawinsky. Diskussionsbeitrag auf dem Janáček-Kongress Brno, Oktober 1958, in: Musik und Gesellschaft 1958/6
Georges Bizet, in: Aus dem Leben und Schaffen grosser Musiker, Berlin 1961
Claude Debussy, Gedenkansprache in der Deutschen Staastsoper Berlin, Berlin 1962
Ernst Hermann Meyer: Die konzertante Sinfonie für Klavier und Orchester 1961 , Eterna Schallplatten-Einführung, Berlin 1963
Hermann Scherchen – Zum Tode des Musikers, in: Musik und Gesellschaft 1966/8
Claudio Monteverdi, Gedenkansprache in der Deutschen Staatsoper Berlin, Berlin 1967
Mozart: Die Cavatina des Figaro – eine semantische Analyse, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1973/3
Das Violinkonzert von Ernst Hermann Meyer, in: Festschrift für Ernst Hermann Meyer zum 60. Geburtstag, Leipzig 1973
Johannes-Passion: «Es ist vollbracht» – zu Bachs obligatem Begleitverfahren, in: Bericht über die musikwissenschaftliche Konferenz zum III. Internationalen Bach-Fest der DDR 1975, Leipzig 1977
«Den Gesang fortsetzend» – Eine Mahler-Studie (1979/80), in: Studien zur Musikwissenschaft, Berlin 1984
Das prosodisch-rhetorische Regulativ bei J. S. Bach, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1985/1
Musik und Gesellschaft: Musikgeschichte, Musikästhetik, Populärwissenschaft
Die Aufgaben der Musikwissenschaft, Diskussionsbeitrag auf der Gründungskonferenz des Verbandes deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler 1951, in: Musik und Gesellschaft 1951/3
Über die musikalische Gestalt. Referat auf dem II. Kongress des Verbandes deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler, Leipzig 1954
Musikgeschichte im Überblick. Teil I – Von der Urgesellschaft zur Renaissance, gemeinsam mit Georg Knepler und Ernst H. Meyer, Studienmaterial für die künstlerischen Lehranstalten, Heft 4/1956
Vierzehn Vorlesungen über deutsche Musikgeschichte (Veröffentlichung in chinesischer Sprache, als Ergebnis der Lehrtätigkeit in der Volksrepublik China 1955/56), 1957
Konzertbuch – Orchestermusik. Erster Teil 17. bis 19. Jahrhundert, hrsg. von K. Schönewolf, darin: Einleitung zur Periode 1789–1830, Sinfonische Musik der Französischen Revolution, Franz Schubert. Berlin 1958
Musik und Fortschritt – Zur Problematik des musikalischen Avantgardismus, in: Periodikum für Wissenschaftlichen Sozialismus 1959, X
Zur Methodologie der musikalischen Analyse, Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung 1961, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1961/4
Verantwortung und Perspektive. Aus dem Schlusswort der populärwissenschaftlichen Tagung «Wort und Schrift im Dienste des Musikverständnisses» 1961, in: Musik und Gesellschaft 1962/1
Musikalische Gestalt und Intonation, Referat auf dem 1. Internationalen Seminar marxistischer Musikwissenschaftler, Prag 1963, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1963/4
Es ging um die Heitere Muse – die Poesie des Alltags, Diskussionsbeitrag auf der Berliner Konferenz zu Fragen der Tanz- und Unterhaltungsmusik, in: Musik und Gesellschaft 1964/3
Zu einigen Fragen der Populärwissenschaft in der Musik, in: Musik und Gesellschaft 1964/6
Interpret und Wissenschaft, Referat auf dem I. Musikkongress, Berlin 1964, in: Musik und Gesellschaft 1964/11
Gedanken zu einer nicht-aristotelischen Musikästhetik – Referat auf dem II. Internationalen Seminar marxistischer Musikwissenschaftler, Berlin 1965, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1965/4
Über die Einheit der vokalen und instrumentalen Sphäre in der klassischen Musik – Referat auf dem Internationalen musikwissenschaftlichen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung, Leipzig 1966, in: Deutsches Jahrbuch für Musikwissenschaft für 1966
Musikverstehen als Postulat, in: Sammelband Musik und Verstehen, Köln 1974
Cantando–Sonando. Einige Ansätze zu einer systematischen Musikästhetik, Berlin 1977/78, in: Musikästhetik in der Diskussion, Leipzig 1981
Zu Schubert (Auswahl)
Notwendige Bemerkungen zu einem Schubert-Film, in: Musik und Gesellschaft 1954/3
Die Frage der Periodisierung im Schaffen Schuberts, Vorlesung an der Universität Paris 1958, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1959/2
Zu einer Neubewertung von Schuberts letzter Schaffenszeit (1828), Referat auf dem 7. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung, Kongressbericht Köln 1958
Schuberts Winterreise, Einführungsheft zur Eterna-Schallplattenkassette, Berlin 1962
Welches war die ursprüngliche Reihenfolge in Schuberts Heine-Liedern?, in: Deutsches Jahrbuch der Musikwissenschaft für 1972, Leipzig 1974
Eine weitere E-Dur-Sinfonie? Zur Kontroverse um die Gmunden-Gastein-Sinfonie, Referat auf dem Schubert-Kongress in Wien 1978, in: Kongressbericht Wien 1979
Franz Schubert zum 150. Todestag. Gedenkrede in der Deutschen Staatsoper Berlin, 1978
Unser Schubertverständnis heute, Grundreferat auf der Schubert-Konferenz des Kulturbundes der DDR 1979, in: Musik und Gesellschaft 1978/11
Der erste Satz der grossen C-Dur-Sinfonie – eine prosodische Studie, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1980/1
Franz Schubert: «Die Allmacht», Erstveröffentlichung für gemischten Chor und Klavier, Leipzig 1983
Eine gefälschte Schubert-Sinfonie?, in: Musica 1984, Beilage zu Heft 4
Das Wort in instrumentaler Musik: Die Ritornelle in Schuberts «Winterreise» (1986), hrsg. von Hanns-Werner Heister, Hamburg 1996
Zu Beethoven (Auswahl)
Ludwig van Beethoven und seine Zeit, illustrierter Führer durch die Beethovenausstellung, Leipzig 1952
Motivvariation und Gestaltmetamorphose – Zur musikalischen Entstehungsgeschichte von Beethovens Violinkonzert, in: Festschrift Heinrich Besseler, Leipzig 1961
Vers und Strophe in Beethovens Instrumentalmusik, Referat auf dem Beethoven-Symposium, Wien 1970
Der späte Beethoven – Versuch einer Standortbestimmung, Referat auf dem Internationalen Beethoven-Kongress, Berlin 1970, Kongressbericht Berlin 1971, auch in: Musik und Gesellschaft 1971/2
Beethovens Anweisungen zum Spiel der Cramer-Etüden, Referat auf dem Internationalen Beethoven-Kongress, Berlin 1970, Kongressbericht Berlin 1971
Zitat oder Parodie?, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1970/3 und 4
Un lieto brindisi – cantata campestre, in: Beethoven-Jahrbuch 8, 1971/74, Bonn 1975
Aspekte gegenwärtiger Beethoven-Forschung, in: Beiträge zur Musikwissenschaft 1976/11 und Sonderheft zu Beethoven Aufsätze und Annotationen 1979
Beethovens Leonore, L.v.Beethoven-Gesamtausgabe, Eterna-Katalog, Berlin 1977
Beethoven in neuen Brunsvik-Briefen, in: Beethoven-Jahrbuch Jg. 73/77, Bonn 1977
Kunstwerk und Biographie, Referat auf dem Internationalen Beethoven-Kongress, Berlin 1977, in: Musik und Gesellschaft 1977/3
Das Wort in Beethovens Instrumentalbegleitung (Beethoven-Studien III), 1986 – posthum hrsg. von Hanns-Werner Heister, Böhlau Verlag, Köln 1999
Literatur
Günter Mayer: Un Brindisi Contrappuntato. Eine imaginäre Vorlesung zum 70. Geburtstag von Harry Goldschmidt, Beiträge zur Musikwissenschaft 4/1980; zum 90. Geburtstag erweitert auch in Kunstwerk und Biografie, Berlin 2002
Musik, Deutung, Bedeutung. Festschrift für Harry Goldschmidt zum 75. Geburtstag, Hrsg. Hanns-Werner Heister/Hartmut Lück, Pläne-Verlag, Dortmund 1986
Kunstwerk und Biografie. Gedenkschrift Harry Goldschmidt, Hrsg. Hanns-Werner Heister, Weidler Buchverlag, Berlin 2002; mit Lebenserinnerungen seiner Freunde, Kollegen und Schüler sowie ausführlichem Schriftenverzeichnis
Personendaten | |
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NAME | Goldschmidt, Harry |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Musikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 17. Juni 1910 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 19. November 1986 |
STERBEORT | Dresden |