Freundeskreis Reichsführer SS

Interessengruppe zum Durchsetzen der Arisierungen im Nationalsozialismus
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. September 2004 um 17:02 Uhr durch 217.83.14.162 (Diskussion) (1. Dokument ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Freundeskreis Reichsführer-SS, auch Freundeskreis Himmler, Kepplerkreis, wurde als Freundeskreis der Wirtschaft im Jahre 1932 von Wilhelm Keppler (Mitglied der NSDAP seit 1927) gegründet.

Die Mitglieder spendeten von 1935 bis 1944 jährlich ungefähr 1 Million Reichsmark auf das "Sonderkonto S" der Bank Stein an Heinrich Himmler.

Mitglieder

Alphabetisch nach Nachnamen, ? für Funktion nicht bekannt:

  1. Hermann Behrends, Dr. Jur., Generalleutnant der Polizei und Gruppenführer der Waffen-SS, Höherer SS- und Polizeiführer in Serbien und Montenegro sowie Stabsführer der Volksdeutschen Mittelstelle (1, 2, 3)
  2. Rudolf Bingel, Siemens-Halske (1, 2)
  3. Gottfried Graf von Bismarck-Schönhausen, Regierungspräsident in Stettin und später in Potsdam (1, 2)
  4. Karl Blessing, später Bundesbankchef (1, 2)
  5. Wilhelm Börger, Arbeitsministerium (1, 2)
  6. Heinrich Bütefisch, IG Farben (1, 2)
  7. Kurt Dellmann, ? (2)
  8. Fritz Dermitzel, ? (1, 2)
  9. Hans Fischböck, Reichskommissar im Vierjahresplan (1, 2)
  10. Friedrich Flick, Mitteldeutsche Stahlwerke (1, 2)
  11. Herbert Ludwig Wilhelm Göring, Wirtschaftsministerium, Vetter von Hermann Göring (1, 2)
  12. Karl Ferdinand Ritter van Halt, Deutsche Bank (1, 2)
  13. Franz Hayler, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium (1, 2)
  14. Ewald Hecker, Ilseder Hütte (1)
  15. Emil Helfferich, Aufsichtsratsvorsitzender der Hapag (1, 2)
  16. Georg Paul Erich Hilgenfeldt, ? (1, 2)
  17. Richard Kaselowsky, August Oetker Backpulver, Bielefeld (1, 2)
  18. Wilhelm Keppler, Staatssekretär im Außenministerium (1, 2)
  19. Wilhelm Otto Max Kleinmann, ? (2)
  20. Fritz Kranefuss, Brabag, Himmlers Adjutant (1, 2)
  21. Karl Vincent Krogmann, Oberbürgermeister in Hamburg (1, 2)
  22. Karl Lindemann, Norddeutscher Lloyd, Melchers&Co., Bremen (1, 2)
  23. Emil Meyer, Vorstand der Dresdner Bank (1, 2)
  24. Werner Naumann, Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (1, 2)
  25. Otto Ohlendorf, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium (1, 2)
  26. Alfred Olscher, Reichskreditgesellschaft (1, 2)
  27. Oswald Pohl, Leiter des Wirtschaftsamtes der SS (1, 2)
  28. Karl Rasche, Dresdner Bank (1, 2)
  29. Friedrich Reinhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank (1, 2)
  30. Erwin Roesener, ? (2)
  31. August Rosterg, Wintershall Kali-Konzern (1, 2)
  32. Ernst Schäfer, SS-Standartenführer des SS-Amtes Ahnenerbe (1, 2)
  33. Walter Schieber, ? (2)
  34. Heinrich Schmidt, Wintershall Kali-Konzern (1, 2)
  35. Herrmann Ludwig Kurt Schmitt, früher Wirtschaftsminister, dann Rheinmetall-Borsig (2)
  36. Kurt Freiherr von Schröder, Kölner Bankier (1, 2)
  37. Wolfram Sievers, Leiter des Amtes Ahnenerbe (1, 2)
  38. Kurt Schmitt, (2)
  39. Otto Steinbrinck , Gewerkschaft Preußen (1, 2)
  40. Albert Vögler, Vereinigte Stahlwerke AG (1, 2)
  41. Wilhelm Voss, Hermann-Göring-Werke (1, 2)
  42. Hermann Waldhecker, Direktor der Reichsbank (1, 2)
  43. Hans Walz, Boschwerke (1, 2)
  44. Franz Heinrich Witthoeft, ? (2)
  45. Karl Friedrich Otto Wolff, ?(1, 2)
  46. Walter Wüst, ? (2)

Quellen

  1. Liste nach Aussage von Wilhelm Keppler, Nürnberg Military Tribunal, Volume VI, Page 287
  2. Liste nach Friedemann Bedürftig, Christian Zentner; Das große Lexikon des Dritten Reiches.; 1992; ISBN 3-89350-5636
  3. T. Bütow, F. Bindernagel, Ein KZ in der Nachbarschaft, Köln 2003, ISBN 3-412-09303-3, S. 48, Hinweis: der Schreibfehler im Namen("Behrens") resultiert aus den Angaben der alliierten Dokumente (siehe: [1])

Dokumente

Brief von Otto Steinbrinck und Kurt Baron von Schroeder an das Vorstandsmitglied der Dresdner Bank vom 25. Februar 1936:

                                                Berlin, den 25. Februar 1936
     Herrn
              Prof. Dr. Dr. Emil H.[einrich] M e y e r ,
                     SS-Untersturmführer,
              Vorstandsmitglied der Dresdner Bank,
Persönlich!                       Berlin W.56,
___________             ----------------------------------
                                 Behrenstr. 38


        An den Freundeskreis des Reichsführers SS.
      -----------------------------------------------
   Am Schlusse der zweitätigen Münchner Besichtigungsreise,

zu der uns der Reichsführer SS im Januar eingeladen hatte, war

sich der Freundeskreis darüber einig, dass er - jeder nach seinem

Vermögen- für gewisse ausserhalb der eramässigen Finanzierung

liegende Aufgaben, dem Reichsführer auf einem beim Bankhaus

J.H.Stein in Köln einzurichtenden Konto "Sonder-Konto S" Beträge
zur Verfügung stellen wollte. Dadurch soll der Reichsführer in

die Lage versetzt werden, sich auf seine Freunde insgesamt stützen

zu können. Es wurde in München beschlossen, dass die Unterzeich-

neten sich für die Einrichtung und Betreuung dieses Kontos zur
 
Verfügung stellen sollten. Das Konto ist inzwischen errichtet und
jeder Beteiligte soll wissen, dass, wenn er -sei es aus seiner

Firma oder seinem Freundeskreis- dem Reichsführer Zuwendungen für

seine oben erwähnten Aufgaben machen will, die Einzahlungen an

das Bankhaus J.H. Stein, Köln, (Reichsbankgirokonto der Postscheck-
konto Nr. 1392) für rechnung des Sonder-Kontos S erfolgen können.
                                   Heil Hitler!
 [Unterschriften:] Kurt von Schroder     Steinbrinck


Hinweis: Abschrift des Originals ohne jede Veränderung. [..] steht für ergänzende Hinweise zu der Abschrift.