Bolivarianische Allianz für Amerika

wirtschaftliches und politisches Bündnis von derzeit acht Staaten Lateinamerikas und der Karibik
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Die Alternativa Bolivariana para los pueblos de Nuestra América (abgekürt ALBA, deutsch Bolivarianische Alternative für die Völker unseres Amerika) ist eine Anfang 2005 begonnene Kooperation zwischen Venezuela und Kuba zum Aufbau einer Wirtschaftsgemeinschaft. Am 29. April 2006 trat auch Bolivien dem Abkommen mit Unterzeichnung des Handelsvertrags der Völker bei. Vorgestellt wurde das Vorhaben von Hugo Chávez erstmals im Dezember 2001 auf dem III. Gipfeltreffen karibischer Staats- und Regierungschefs, der auf der Isla de Margarita in Venezuela stattfand. Die alternative Wirtschaftsgemeinschaft soll eine Alternative zur von den USA dominierten geplanten gesamtamerikanischen Freihandelszone ALCA darstellen. Ziel ist es, in Lateinamerika einen wirtschaftlichen und ökonomischen Machtblock zu schaffen, der von den USA und Europa unabhängig ist.

Teilnehmerstaaten der ALBA

Zu diesem Zweck werden zwischen den Staaten spezielle Kooperationsabkommen, z.B. im Energiesektor, abgeschlossen. Dabei bemüht man sich um solidarische Handelsbeziehungen. Häufig haben z.B. die Handelspartner Venezuelas die Möglichkeit, Lieferungen von Erdöl mit Waren oder Dienstleistungen zu bezahlen (Barter). Eine eigenständige Freihandelszone ist im Rahmen der ALBA zunächst nicht vorgesehen.

Das erste Abkommen im Rahmen der ALBA wurde zwischen Venezuela und Cuba am 14. Dezember 2004 abgeschlossen und beinhaltete u.a. die Lieferung von Erdöl an Cuba, das durch die Entsendung von cubanischen Ärzten nach Venezuela bezahlt wurde.

Bolivien trat am 29. April 2006 der ALBA bei. Die zwischen Venezuela, Cuba und Bolivien abgeschlossenen Verträge beinhalten u.a. Hilfe bei der Errichtung einer nationalen bolivianischen Fluggesellschaft und Unterstützung für bolivianische Programme zur Alphabetisierung und Gesundheitsversorgung. Venezuela und Cuba verpflichten sich auch, bolivianische Sojabohnen zu kaufen, um dadurch die negativen Folgen der Freihandelsabkommen für Bolivien abzumildern, die Peru und Kolumbien mit den USA geschlossen haben.

Am 15. Dezember 2006 kündigte Hugo Chávez den baldigen Eintritt Nicaraguas an.

Auch die von Venezuelas Präsidenten Hugo Chávez initiierten Projekte wie Telesur, Petrosur und Petrocaribe dienen dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den Ländern Lateinamerikas zu intensivieren. Hier sind neben den ALBA-Mitgliedern auch noch weitere Länder dieses Kontinents involviert, darunter Argentinien, Uruguay und Brasilien.

Der Name des lateinamerikanischen Unabhängigkeitskämpfers gegen die spanische Kolonialherrschaft Simón Bolívar wurde aus symbolischen Gründen gewählt. Auch Bolívar verfolgte Pläne, ein gemeinsames Lateinamerika aufzubauen, das von Europa und den USA unabhängig ist. Alba ist zudem die spanische Bezeichnung für Morgenröte.


Siehe auch: Handelsvertrag der Völker

Literatur