National Museum of the American Indian
Das National Museum of the American Indian (NMAI - Nationales Mueseum der Indianer), ist ein Museum in den USA. Es wurde 1989 durch einen Beschluss des US-Kongresses lanciert, mit dem Mandat, das Leben, die Sprache, Literatur, Geschichte und Kunst der Indianer zu schützen, studieren und zur Schau zur stellen. Das Museum wird unter der Federführung des Smithsonian Institute betrieben.
Geschichte
Im Oktober 1994 wurde das George Gustav Heye Center des NMAI im historischen Alexander Hamilton U.S. Custom House in Manhattan, New York City eröffnet. Es dient als Austellungs- und Bildungsstätte über die indianische Kultur. Nebst permanenten und sich wechselnden Ausstellungen bietet es Raum für Musik- und Tanzdarbietungen, Filmvorstellungen und Symposien.
1999 folgte die Eröffnung des Cultural Resources Center in Suitland, Maryland. Er verfügt über die Einrichtung für die Aufbewahrung und den Schutz von Museumsgegenständen, sowie für die Katalogisierung und Forschung. Weiter befindet sich die Bibliothek und das Foto- und Papierarchiv im Center.
Am 21. September 2004 öffnet das eigentliche National Museum of the American Indian in Washington D.C. seine Tore. Es wird das grösste Museum der Welt sein.
Seit 1990 ist der Rechtsanwalt Richard West, ein Cheyenne- und Arapaho-Indianer von Oklahoma Direktor des NMAI.
Architektur
Das NMAI in Washington befindet sich in der Nähe des Capitols an der National Mall. Indianische Planer nahmen Einfluss auf die Architektur des Gebäudes. So entstand ein aussergewöhnlicher Museumsbau mit einer Fassade aus Natursandstein. Es weist weder Ecken noch Kanten auf. Stattdessen betonen kurvenreiche Linien den Einklang mit der Natur. Der Eingang ist gegen Osten ausgerichtet, in Richtung der aufgehenden Sonne. Eine Willkommens-Wand begrüsst die Besucher in 150 indianischen Sprachen.
Die Freifläche vor dem Museum stimmen mit 33.000 Bäumen und Büschen, 30 unbehauenen Felsen (Grandfather Rocks), Wiesen, Maisfeldern, Bächen und Teichen auf den naturverbundenen Charakter des Museuma ein. Ergänzt wird dies mit einem Freiland-Theater.
Das fünfstöckige Museum bietet viel Raum für Versammlungsplätze, indianische Darbietungen, Theater, mystische Feuerstellen, Orte zum Geschichtenerzählen und Kunstwerken verschiedener Stämme. Ein Café bietet traditionelle Speisen an.
Sammlung
Die Sammlung des NMAI umfasst rund 800.000 Gegenstände, die 10.000 Jahre Geschichte von 1.000 indianischen Kulturen von Nord-, Mittel- und Südamerika repräsentieren. Der Grundstock der Ausstellungsgegenstände stellt die Sammlung von George Gustav Heye (1874–1957) dar.
Das NMAI zeigt auch die grosse Vielfalt der zeitgenössichen indianischen Kunst. So bietet es einen 6 Meter hohen geschnitzten Totempfahl der Tlingit, eine Bronzeskulptur der Pueblo und Webarbeiten der Diné.