Krieg

mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt
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Krieg ist ein Konflikt zwischen Staaten, Völkern sowie anderen Gruppen mittels organisiertem Einsatz von Waffengewalt.

Der Kriegstheoretiker Clausewitz beschreibt den Krieg: "... Jeder sucht den anderen durch physische Gewalt zur Erfüllung seines Willens zu zwingen; sein nächster Zweck ist, den Gegner niederzuwerfen und dadurch zu jedem ferneren Widerstand unfähig zu machen".
Seine Definition des Krieges als "ein wahres politisches Instrument ist, eine Fortsetzung des politischen Verkehrs, ein Durchführen desselben mit anderen Mitteln" wird bei genauerem Hinsehen den Gegebenheiten der realen Kriegführung in Geschichte und Gegenwart nicht gerecht. Krieg ist nicht nur ein Mittel je staatlich organisierter und gelenkter Politik. Neben den mit dem Heer gerüsteten Staaten als kriegführende Seiten spielten offenbar zu allen Zeiten die ‚nicht regulären' Gruppen eine erhebliche Rolle: Kosaken, Jäger, Husaren, Samurai, Partisanen. In der neueren Zeit die Guerilla, Freischärler und Milizen.
Somit scheitert auch der Versuch, zwischen einem Konflikt und einem formal erklärten Krieg zu unterscheiden und die Bezeichnung "Krieg" auf jene Konflikte einzuschränken, die mit einer formalen Kriegserklärung einhergehen.

Zu diesen kleinen Kriegen zählen Krawalle, Aufstände, der Staatsstreich, Bürgerkriege usw. In ihnen zeigt sich die eigentliche, ungehemmte Art eines Krieges. Sie bilden die überwältigende Mehrzahl aller Kriege; die "regulären" Kriege zwischen Staaten und regulären Truppen bilden demgegenüber die Ausnahme.

Kriege werden geführt

um Rohstoffquellen,

aus religiösen oder kulturellen Gründen,

um die Vormachtstellung,

um bestimmten Gesetzen Gültigkeit zu verschaffen,

aus ökonomischen und territorialen Interessen etc.

In der Neuzeit wurde versucht, die Kriege zu limitieren. Nach dem Dreißigjährigen Krieg sollte nach Regeln kodifizierten Kriegsrechts und Kriegsvölkerrechts vorgegangen werden. So sollten nur die feindlichen Streitkräfte, nicht die Zivilisten, als Ziel militärischer Angriffe gelten. Dieses galt bemerkenswerterweise nur in Europa, nicht aber für die Kolonien oder gegen nichteuropäische Völker. Am bedeutsamsten wurden die Genfer Konvention 1864, die Ende des 19. Jh.s wirksam wurde, sowie das Genfer Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen 1949.

Der Krieg scheint ein Bestandteil der gesamten menschlichen Kulturgeschichte. Dennoch wird er als das besondere, nicht normale, empfunden, wohingegen der Frieden als der wünschenswerte Normalzustand angesehen wird.

Beim Umgang mit dem Begriff Krieg zeigen heutige kriegführende Staaten eine gewisse verbale Verunsicherung. Zuweilen gibt ein Land vor, seine Truppen in das andere zu schicken, um die gestörte Ordnung wiederherzustellen, oder um Völkermord, Verbrechen gegen Menschlichkeit oder den Sturz einer legitimen Regierung durch einen Aufstand zu verhindern. Dann bezeichnet es diesen Einsatz als Polizeiaktion oder Friedensmission, andere nennen ihn Angriff und Intervention.


Im übertragenen Sinn unterscheidet man auch bewaffneten "heißen" Krieg vom Kalten Krieg.