Wasserstoffperoxid H2O2 (früher auch Wasserstoffsuperoxyd) ist eine farblose, flüssige Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff (Schmelzpunkt -0.43°C, Siedepunkt 150.2°C).
Physikalische Eigenschaften
Das H2O2-Molekül ist gewinkelt. Wegen der starken Vernetzung durch Wasserstoffbrücken ist reines Wasserstoffperoxid sehr viskos. In den Handel kommt es normalerweise als maximal 35%-Lösung in Wasser.
Herstellung
Früher wurde Wasserstoffperoxid hauptsächlich durch Elektrolyse von Schwefelsäure hergestellt. Dabei bildet sich Peroxodischwefelsäure, die dann wieder zu Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid hydrolisiert wird.
Heute wird Wasserstoffperoxid durch das Anthrachinon-Verfahren hergestellt. Dazu wird Anthrahydrochinon mit Luftsauerstoff unter Druck zu Wasserstoffperoxid und Anthrachinon umgesetzt.
Chemische Eigenschaften
Wasserstoffperoxid neigt dazu, zu Wasser und Sauerstoff zu zerfallen. Wegen der intermediären Bildung von atomarem Sauerstoff ist ein gutes Oxidationsmittel. Da dabei nur Wasser ensteht, ist es auch im Labor beliebt.
Gegenüber anderen Oxidationsmitteln (z.B. Kaliumpermanganat) kann es auch als Reduktionsmittel wirken.
Wasserstoffperoxid ist eine sehr schwache Säure, seine Salze sind die Peroxide.
Verwendung
Wasserstoffperoxid ist ein Bleichmittel. Außerdem wirkt es desinfizierend, daher wird es in Kosmetik und Medizin benutzt.
Es spielt auch eine Rolle in industriellen Prozessen, besonders bei der Herstellung von Epoxidharzen und bei der Reinigung von Abwässern.
Physiologie
Wasserstoffperoxid wirkt stark ätzend, besonders als Dampf.
Es ensteht auch bei zahlreichen biochemischen Prozessen.