Südrhodesien

frühere britische Kolonie
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Südrhodesien ist der Name der früheren britischen Kronkolonie im südlichen Afrika, die 1980 als Simbabwe (Zimbabwe) unabhängig wurde.

Das 390.757 km² große Land (1.1x Deutschland) mit heute 11 Mill. Einwohnern liegt zwischen Sambia (bis 1964 Nordrhodesien, Grenze ist der Sambesi) und der Republik Südafrika. Um 1100 baute ein Bantu-Volk, das sich auf Erz-und Metallgewinnung verstand, in der um 800 gegründeten Stadt Simbabwe die ersten Steinhäuser. Die schnell wachsende Stadt wurde zum Mittelpunkt des Bantu-Großreiches Monomotapa, das weit ins heutige Mosambik reichte und durch Goldbergwerke zu großer Macht gelangte.

Weiße kamen erst nach Livingstone (1855) ins Land. Der König der Ndebele erteilte 1888 Cecil Rhodes eine Land-Konzession zur Ausbeutung der Erzvorkommen, wodurch sich viele Europäer ansiedelten. Gegen deutsche und portugiesische Ansprüche erklärte England 1891 das Land zum Protektorat.

Später kam Süd-Rhodesien in weiße Selbstverwaltung und wurde 1930 in Siedlungsgebiete für Weiße und Schwarze aufgeteilt. 1953-1963 bildete es mit seinem nördlichen Nachbarn und Nyassaland (Malawi) die "Zentralafrikanische Föderation", die sich aber u.a. durch den Widerstand des African National Congress (ANC) 1963 auflöste.

Im Gegensatz zu den zwei Nachbarländern verwehrte Großbritannien (Süd)-Rhodesien 1964 die Unabhängigkeit, da sich die weiße Bevölkerung unter Ian Smith weigerte, die schwarze Majorität an der Regierung zu beteiligen. Die einseitig erklärte Unabhängigkeit (1965) wurde von der Welt mit Embargo und Sanktionen bestraft. Verhandlungen zwischen den Weißen und Schwarzen scheiterten 1976. Um Guerillakämpfe zu beenden, begann 1976 in Genf die "Rhodesien-Konferenz". 1978 erhielten die Schwarzen die Parlamentsmehrheit und den Ministerpräsidenten. Dennoch blieben die Sanktionen, da die schwarzen Widerstandsbewegungen ZANU und ZAPU nicht beteiligt wurden.

Ende 1979 gelang der Konferenz ein Durchbruch, im März 1980 fanden Wahlen unter Beteiligung Aller statt, welche die ZANU-Partei von Robert Mugabe gewann. Am 18. April 1980 wurde das unabhängige Simbabwe proklamiert.

Die Regierung von Mugabe, der 1987 auch Präsident wurde, hatte zunächst volle internationale Anerkennung. Doch seit militärische Strafexpeditionen 1987 nach Nord- und Süd-Matabeleland gegen die konkurrierende ZAPU-Bewegung stattfanden, die viele Zivilopfer forterten, sank sie. Ab 1990 kam es wegen des "Systems Mugabe" (Einparteienstaat) zu internationaler Kapitalflucht und einer Wirtschaftskrisen. 2003 trat das Land im Gefolge britischer Kritik auf die Enteignung weißer Farmer aus dem Commonwealth aus.

Siehe auch: Simbabwe, Nordrhodesien