Die Rurtalbahn GmbH ist eine Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Düren. Sie gehört zu 25 % der Dürener Kreisbahn und zu 75 % der R.A.T.H. GmbH.

Im Juni 1992 kauft sie als erste Eisenbahngesellschaft in Nordrhein-Westfalen von der Deutschen Bahn eine Eisenbahnstrecke. Sie wurde zuerst als Abteilung Schiene der Dürener Kreisbahn gegründet und zum 1. Januar 2003 als eigenständige Gesellschaft Rurtalbahn GmbH ausgegliedert.
Die Rurtalbahn gilt als Vorzeige-Unternehmen für gelungenen, regionalisierten Bahnverkehr und ist durch ihre hohe Pünktlichkeitsrate (positiv) bekannt geworden.
Personenverkehr
Am 25. März 1993 beginnt der Zugbetrieb auf der Strecke Jülich-Düren-Heimbach. 1995 werden die alten Schienenbusse der DB durch moderne RegioSprinter der Firma Siemens/Duewag ersetzt. Am 7. Juni 2002 kommt die Strecke Jülich-Linnich hinzu. Zum Preis von 860.000 Euro kauft die Rurtalbahn am 19. Dezember 2002 von der Deutschen Bahn die Strecke Düren-Zülpich. Auf dieser Strecke nimmt die Rurtalbahn einen begrenzten Güterverkehr und auch wieder einen Personenverkehr am Wochenende auf.
Darüber hinaus werden Triebwagen der Rurtalbahn manchmal bei Fahrzeugknappheit an andere Unternehmen ausgeliehen, so dass diese auch woanders zu sehen sind. Außerdem betrieb sie bis zum 16. Oktober 2005 den sonntäglichen Tourismusverkehr von Kall nach Schleiden in der Eifel.
Die Rurtalbahn GmbH ist zu 50 % – neben der Verkehrsgesellschaft Frankfurt – an der neuen Bahngesellschaft VIAS GmbH beteiligt, die seit dem 11. Dezember 2005 das 210 km lange Netz der Odenwaldbahn in Südhessen befährt. Auf fünf Linien werden drei Landkreise und die Städte Frankfurt am Main und Darmstadt berührt.
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Bahnhof Heimbach, Endpunkt der Rurtalbahn
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Endhaltepunkt Linnich der Rurtalbahn
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Bördebahn im Bahnhof Euskirchen
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Bördebahn im Bahnhof Euskirchen
Güterverkehr
Im Güterverkehr fährt die Rurtalbahn Waren bis zum Nordseehafen Rotterdam und im Rahmen der Fahrzeugüberstellungen für die Wiener Lokalbahnen Fahrzeuge zwischen den Bombadierwerken in Aachen nach Wien, sowie Güterwagenüberstellungen von Bremen nach Wien. Seit Ende 2004 beliefert die Rurtalbahn die Zuckerfabrik Jülich AG mit bis zu 400 t Braunkohle pro Tag für die neu errichtete KWK-Anlage der Zuckerfabrik. Hinzu kommen lokale Transporte für diverse Papierfabriken, das Heeresinstandsetzungwerk in Jülich, das Forschungszentrum Jülich und sporadische Transporte für die örtliche Industrie.
Triebfahrzeuge
Nahverkehr:
* Uerdinger Schienenbus (bis 1995) * RVT / RegioSprinter (ab 1995) * hist. Talbot-Triebwagen (Bördebahn)
Güter- und Rangierdienst:
* MaK-Regioloks * V 35 * Kö * Köf 3
Streckennetz
Das eigene Netz der Rurtalbahn gehört der Dürener Kreisbahn und somit zu 100 % dem Kreis Düren. Jedoch wird es von der Rurtalbahn befahren.
Zu diesem Netz gehören folgende Strecken:
- nördliche Rurtalbahn: Düren - Jülich - Linnich (vergleiche: stillgelegte Strecke Rurtalbahn / Strecke Jülich - Dalheim)
- ehemalige Jülicher Kreisbahn: Jülich - Puffendorf
Die Strecke Jülich - Puffendorf ist zurzeit nicht in Betrieb. Eine Reaktivierung ist in näherer Zukunft nicht geplant. Die Strecke Düren - Zülpich wird derzeit im Personenverkehr nur für Gelegenheitsfahrten genutzt.
Ausbaupläne
- Vermutlich 2007, mit dem Bau der Anschlussstrecke Langerwehe - Eschweiler-Weisweiler wird die Rurtalbahn über den Bahnhof Düren mit der Euregiobahn (Düren –Eschweiler-Talbahnhof – Aachen Hbf – Herzogenrath – Heerlen / Alsdorf) verknüpft werden. In Kooperation mit der benachbarten Euregiobahn soll eine Strecke von Langerwehe bis nach Eschweiler-Weisweiler errichtet werden. Von Langerwehe bis Düren soll neben die bestehenden Gleise der Strecke Köln - Düren - Aachen ein drittes Gleis gebaut werden.
- Nördlich von Linnich soll die Strecke bis zur DB-Strecke Aachen - Mönchengladbach verlängert werden. Dabei ist noch strittig, ob die Verlängerung nach Hückelhoven-Baal, was de facto ein Wiederaufbau wäre, oder nach dem benachbarten Brachelen geschehen soll.
- Die Bördebahn Düren - Zülpich - Euskirchen soll für den Personenverkehr reaktiviert werden. Im Gespräch sind durchgehende Personenzüge von Bonn über Euskirchen und Düren nach Aachen.
Wegen der weitgehend gestrichenen Infrastrukturmittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen sind alle Pläne außer der Verbindung Weisweiler - Langerwehe vorerst zurückgestellt.