Diskussion:Eifersucht

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Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von Moera in Abschnitt Wie erklärt sich Eifersucht?

Wie erklärt sich Eifersucht?

Dieser Punkt fehlt völlig! Die sog. proximate Erkärung von Verhaltensweisen (also biologisch-neuronale Ursachen) sollten herausgesucht werden! Also welche Hormone / Hirnzentren etc spielen eine Rolle?

Auf der Suche nach einer Quelle für die 80% Eifersüchtigen stieß ich auf einen Artikel in der Weltwoche, der über eine Untersuchung zu den biologischen Wurzeln der Eifersucht berichtet. Es findet sich auch in einem Abschnitt der Hinweis auf die Gesellschaft für Rationelle Psychologie in München, aus deren Studie die Zahlen zu stammen scheinen. Demnach sollen 80% aller Deutschen eifersüchtig sein - und der Rest lügen. --Moera 11:17, 31. Dez. 2006 (CET)Beantworten

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Verwundert über den langen Abschnitt über den Zusammenhang von Privateigentum, Matriarchat und Eifersucht bin ich folgendem, auch im Artikeltext genannten Link gefolgt: http://matriarchat.info/index.php?option=com_content&task=view&id=34&Itemid=139 ...und musste feststellen, dass grosse Teile dieses Abschnitts bei Wikipedia quasi 1:1 von Ernest Bornemann abgeschrieben sind. Den Regeln von Wikipedia nach gilt das ja glaube ich nicht als "frei" - daher sollte das mal ein richtier Wikipedianer überprüfen und ggf. den Abschnitt entfernen.

EDIT: Nach weiterem Durchlesen des verlinkten Artikels von Bornemann fällt mir auf, dass fast der gesamte Wikipedia-Artikel dort abgeschrieben ist.


Irgendwie ein komischer Artikel. Es scheint mehr darum zu gehen Privateigentum und Patriarchat als Urheber der Eifersucht darzustellen (eine echte Begründung hierfür bleibt der Artikel jedoch schuldig) als wirklich das eigentliche Thema "Eifersucht" zu erklären. Auch den üblicherweise immer wieder genannten Zusammenhang zwischen Eifersucht und geringem Selbstwertgefühl sucht man vergeblich.

Ausserdem noch ein Gedanke zu Privateigentum und Patriarchat als notwendigen Voraussetzungen für Eifersucht: Da es im Tierreich ja kein Privateigentum gibt, dürfte es auch Eifersucht im Tierreich ja überhaupt nicht geben. Sollte Privateigentum also tatsächlich notwendige Voraussetzung sein, so würde das doch der ebenfalls im Artikel geäusserten Vermutung dass Eifersucht auch bei höheren Tieren anzutreffen ist widersprechen, oder?


Gute Punktelein.

Zu dem Zusammenhang zwischen Eifersucht, Privateigentum und patriachalen Gesellschaften sollten mindestens ein wissenschaftlicher Beleg hinzugefügt werden. Ich zweifele auch, ob man in der Anthopologie tatsächlich einen so starken Zusammenhang herstellen kann (" Kulturen, die kein Privateigentum, [ ... ], sind stets frei von Eifersucht"). Sonst sollte es schwächer formuliert werden, und erst zum Schluß genannt werden.

Der oft angegebene Zusammenhang zwischen Eifersucht und Selbstwertgefühl sollte natürlich erwähnt werden, vielleicht zusammen mit alternativen psychologischen Erklärungsansätzen, und ohne daß eifersüchtige Menschen negativ dargestellt werden.

Daß Tiere eifersüchtig sein können, ist denke ich eine Definitionsfrage, etwa so wie ob sich Tiere verlieben. Einen Einblick in die wirklichen Emotionen der Tiere haben wir nicht.

Praktiker von Mehrfachbeziehungen (Easton und Liszt, zum Beispiel) weisen darauf hin, daß Eifersucht auch auf eine tatsächliche Gefährdung der Beziehung hinweisen kann, oder auf die Vernachlässigung wichtiger Bedürfnisse. Deswegen kann Eifersucht also auch wie Angst oder physischer Schmerz eine wichtige Warnfunktion haben, und es wird davor gewarnt sie kategorisch abzutun oder ihre Existenz ganz zu verleugnen. --Joise 20:37, 6. Jan 2006 (CET)



Sry aber der Artikel beschreibt ja nur die Partnerschaftliche Eifersucht kann da mal jemand was machen? --Ernesto 17:01, 24. Jun 2005 (CEST)


"Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft."

"Lieben heißt, ein 'Wir' zu schaffen, ohne dass ein 'Ich' zerstört wird." MfG Georg Picho--80.134.124.252 12:20, 2. Okt 2005 (CEST)


Die umfangreiche Streichung vom 9. Oktober erscheint mir nicht konstruktiv, ich schlage vor, sie rückgängig zu machen. Allerdings sollten die Passagen zu kulturellen und psychologischen Theorien und Erklärungsansätzen neutraler formuliert werden und mit zusätzlichen Belegen versehen werden. Es soll auch nicht vergessen werden, daß manchmal sehr liebevolle und nicht besitzergreifend denkende Menschen sehr unter Eifersucht leiden. --Joise 23:23, 10. Okt 2005 (CEST)


Das ist das erste mal das ich von einem Beitrag bei wikiedia enttäuscht bin... "Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft." dieser Spruch ist gut, aber das Zitat sollte man mit einbringen... nicht ganz unten, sondern als Beleg bei den Erklärungen! Ich bin erst als ich mit zum 3. (!) mal die Seite durchgelesen habe darauf gekommen... naja ich denke mal ich werde nach ergänzungen suchen

mfg jenny

Kann bitte jemand mal die Urheber der Zitate angeben? "Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft." ist glaube ich von Schleiermacher, aber von wem stammt das letzte unter "Weblinks"? -- Arno


Argumentation "Eifersucht"

Ich habe den Arikel "Eifersucht" auf Wikipedia gelesen. Ich verstehe den Zusammmenhang zwischen Matriarchat und dem Fehlen von Eifersucht nicht. Ich habe mir ebenfalls den Link "Der Zusammenhang zwischen Privatbesitz, Herrschaft und Eifersucht" zu Gemüte geführt (wobei ich zu meinem Bedauern feststellen musste, dass der Wikipedia-Artikel von ihm abgeschrieben ist, was meines Wissens den Wikipedia-Grundsätzen widerspricht), und bin zu der Schlussfolgerung gekommen, dass einige kausale Zusammenhänge völlig offen gelassen wurden, z.B.: Warum bedeutet Freizügigkeit in einem Matriarchat bei "beiden Geschlechtern nicht nur größere sexuelle Befriedigung, sondern auch größere Selbstachtung"? Es wird scheinbar völlig ausser Acht gelassen, dass Frauen ebanfalls zu Eifersucht fähig sind; im selben Maße wie Männer. Solche und weitere Diskrepanzen in der Logik und Argumentationsstruktur dieses Artikels drängen mich zu der Forderung, eine gründliche Überarbeitung zu initiieren, oder im Zweifelsfall gar eine Streichung dieses Artikels aus der Wikipedia-Bibliothek zu veranlassen. MfG L.S.


Auch ich bin schwer enttäuscht von diesem Artikel. Die prominente Platzierung der Ansicht, dass Eifersucht nur in Gesellschaften mit Privatbesitz existieren kann, ist m. E. völlig unangepasst, da ich sehr große Zweifel daran habe. Eine Beziehung zu einem Menschen ist immer auch ein Besitz, auch in Gesellschaften, in den es keinen Privatbesitz gibt. Von Jemanden Aufmerksamkeit zu genießen, geliebt zu werden, dass gibt es überall, wo es Menschen gibt und genauso gibt es die Angst davor diesen Besitz zu verlieren, weil jemand anderes ins das Leben des geliebten Menschen tritt. Möglicherweise ist Eifersucht in Gesellschaften ohne Privatbesitzt seltener, aber einen solch absoluten Zusammenhang zwischen beiden sehe ich nicht.

Eine eifersuchtsfreie Welt wäre nur möglich, wenn alle Menschen den anderen die gleiche Aufmerksamkeit, Zuneigung und Liebe zuwenden und es keine Gefahr gäbe, dass sich dies ändern könnte - oder - wenn der Verlust von diesen nichtmateriellen Besitztümern gleichgültig oder als etwas Positives empfunden wird.

Das erste ist einfach unmöglich. Es gibt zu viele Menschen auf dieser Welt, als dass wir alle gleich stark lieben könnten und wir lernen immer wieder neue kennen und verlieren Bekanntschaften. Der letzte Punkt widerspricht der Natur der meisten Menschen, die Zuneigung, Aufmerksamkeit und/oder Liebe als etwas wertvolles, besitzenswertes sehen. Und dieses Bedürfnis besteht nach meiner Ansicht in allen Gesellschaftsformen und sollte nicht als kapitalistisch negativ belegt werden.

Zudem gibt es Eifersucht auch bei freundschaftlichen, nicht-sexuellen Beziehungen. Diese Tatsache lässt sich mit der Argumentation von Ernest Bornemann nicht vereinen, der Eifersucht scheinbar nur als Angst vor sexueller Untreue versteht.

Ich bin stark dafür, diese Aussagen als Meinung darzustellen, nicht als Tatsache.

Jochen Böttcher 02:36, 30. Jan 2006 (CET)


Jochen meinte oben: "Eine eifersuchtsfreie Welt wäre nur möglich, wenn alle Menschen den anderen die gleiche Aufmerksamkeit, Zuneigung und Liebe zuwenden und es keine Gefahr gäbe, dass sich dies ändern könnte ...."

Ich denke, da gibt es schon andere Möglichkeiten. Um keine Eifersucht haben zu "müssen", müssen einem doch nicht alle Menschen die gleiche Zuwendung geben - es reicht doch die Erfahrung, daß es genug Menschen gibt, die einem Zuwendung und Aufmerksamkeit geben. Zudem gibt es nicht nur Menschen, die eifersüchtig sind, sondern auch einige wenige, denen diese Emotion schlicht abgeht. Und diese bekommen nicht weniger Liebe und Zuwendung als die anderen, sondern eher mehr. Daß es "genug" Liebe gibt, ist zugegebenermaßen eine etwas spirituelle Haltung, aber viele Menschen welche in Offenen (polyamoren) Beziehungen leben, sind über sie hinaus gekommen. Autoren wie Easton und Liszt bezeichnen in ihrem Buch The Ethical Slut den herkömmlichen Umgang mit der Zuwendung anderer als "Starvation Economy", zu deutsch etwa: Nimm, was Du kriegen kannst, weil Du sonst verhungerst.

Im Übrigen stimme ich zu, daß der Artikel stark verbesserungswürdig ist und die einige Aussagen zumindest erheblich vorsichtiger gefaßt werden müssen. Jene über den Zusammenhang mit dem Matriachat gehören dazu ebenso wie die Hypothese, daß Eifersucht angeblich vorrangig in sexuellen Beziehungen auftreten würde. --Joise 00:14, 14. Feb 2006 (CET)

Ich stimme Dir zu, ich hatte ja noch die zweite Möglichhkeit " - oder - wenn der Verlust von diesen nichtmateriellen Besitztümern gleichgültig oder als etwas Positives empfunden wird." genannt, die genau auf die Menschen zutrifft denen dieses Gefühl einfach abgeht. Ich vermute mal, dass nicht alle Menschen in der Lage sind, dieses eher negativ empfundenen Gefühl nicht nur zu unterdrücken sondern wirklich los zu werden.
Eifersucht sollte zumindest nicht nur negativ dargestellt werden, sie hat in ihrer Wirkung mitunter auch Positives. Der schlimmste Abschnitt wurde ja nun freundlicher- und mutigerweise gelöscht.
Trotzdem stellen sich mir Fragen:
Ich liebe meine Freundin aber ich habe kein Besitzanspruch, d.h. sie kann jederzeit gehen wenn Sie es will. Ich habe aber Angst davor denn ich bin gerne mit ihr zusammen und befürchte dass ist vorbei ist, wenn sie z.B. jemand anderen in eine andere Stadt folgt. Die Angst davor ist besonders groß, wenn Sie mit einem anderen unterwegs ist. Wenn dieses Gefühl Eifersucht ist, dann stimmt der Satz "Eifersucht entsteht aus Besitzanspruch an eine andere Person ..." nicht, oder hab ich das Wort Besitzanspruch missverstanden??
Weitere im Beitrag nicht geklärte Frage:
Auf was ist man eigentlich eifersüchtig, auf den Partner oder den "Nebenbuhler"? Die Frage beantworten mir unterschiedliche Leute unterschiedlich und deswegen habe ich eigentlich diesen Beitrag gesucht, aber keine Antwort gefunden. Sollte mit rein.
--Jochen Böttcher 16:47, 21. Feb 2006 (CET)
Eifersucht sollte man (wie jedes andere Gefühl) nicht unterdrücken. Auch nicht sich von diesem Gefühl bestimmen lassen (ich greife ja auch nicht jedesmal zum Messer, wenn ich wütend bin), sondern eher reflektieren, welche Gedanken und Prägungen das Gefühl auslösen. Eifersucht kann ganz klar auch anzeigen, daß in einer Beziehung etwas nicht stimmt und Beachtung und Klärung bedarf.
Manchen Autoren zufolge (ich greife hier auf Deborah Anapol zurück, sowie auf Wendy-o-Matic, genauere Angaben unter Polyamorie#Literatur) sind der Ansicht, daß Eifersucht gar keine eigenständige Emotion ist sondern eine Mischung oder ein Verschnitt aus vielen möglichen, als da z.B. wären besitzergreifendes Denken (Wut), sich Ausgeschlossen fühlen (Traurigkeit), Konkurrenz, Schwaches Selbstwertgefühl, Angst den/die Geliebte zu verlieren.
Der Gedanke, daß Eifersucht antrophologisch aus einer Kombination der Institutionen von Privateigentum und patrilinearen Gesellschaften hervorgegangen ist, findet sich auch bei dem im Artikel angegebenem Buch "Eifersucht" von Körner. Ich würde das im Artikel nicht als Tatsache wiedergeben (ich zweifele, daß es Beweisbar ist) aber doch als eine nicht unübliche Theorie aufführen. Als Beleg hierzu der Artikel über Matrilinearität und Avunkulat. Ist euch mal aufgefallen, daß das Gebot Nummer Neun der Zehn Gebote sowohl wiedergegeben wird mit "Du sollst nicht Begehren deines Nächsten Weibes" als auch mit "Du sollst nicht Begehren deines Nächsten Hauses" ? Starkes Stück, nicht wahr ? In dieser Gesellschaftordnung, aus der auch unsere hervorging, erscheinen Frauen als Besitz. Und gibt es nicht auch in unserer Kultur so dumme Sprüche, daß man Dinge die mit F anfangen, wie Frauen und Fahrräder, nicht mal an Freunde ausleiht ??
--Joise 21:33, 21. Feb 2006 (CET)

Zur Eifersucht:

Zunächst erst mal sollte man, wenn man dieses Problem angeht, klarstellen, dass Eifersucht immer sexuell motiviert bleibt und nicht mit reinem Status- oder Besitzdenken, wie z. b. unter Geschwistern üblich, gleichgesetzt werden darf. Bei Letzterem handelt es sich lediglich um Neid als allgemeinere Kategorie, was oftmals mit der Liebeseifersucht als der spezielleren fehlinteroptiert wird. Zumindest aber sind beide in der Tat auf Besitzstreben zu subsumieren, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven heraus. Daraus folgt jedoch, dass sie in jedem Fall psychologisch und nicht gesellschaftlich determiniert sind! Somit wird sie immer auftreten, sobald der Verstand die Vernunft unterwandert und nicht erst, wenn ein gesellschaftliches Mehrprodukt die Menschen in arm und reich teilt und somit ein rein zivilisatorisches Produkt bliebe. (Anderenfalls hieße das, alle noch in der Gentilordnung lebenden Völker zur Liebesunfähigkeit zu verdammen und mithin auf Tierebene zu reduzieren. Selbst in einer polygamen Gesellschaft gibt es durchaus Favoritinnen, die dem Häuptling nicht gleichgültig sind und sein schweres Unbehagen nach sich zögen, würden sie einem anderen den Vorrang geben. Und wenn ein Eskimo in früheren Zeiten seine Frau einem anderen anbot, dann nicht aus Mangel an Liebe/Abwesenheit von Eifersucht, sondern allein als Folge einer höheren Notwendigkeit, namentlich dem Erhalt der Sippe).

Daraus folgt - Eifersucht entsteht im Moment des Bewusstwerdens/Realisation seiner selbst und dem damit unweigerlich implizierten Widerspruch zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit. Somit ist sie so alt wie die Menschheit, denn in jenem Moment, wo das Individuum aus seiner Spontaneität heraustritt, entwickelt es einen Eigenanspruch (Egoismus), welcher mit der Umwelt kollidiert. Dabei drängt der Wille zum Handeln mit dem Bestreben, diesen Widerspruch zu lösen, was aber letztlich scheitern muss, da sich eine Wunschwelt nicht dauerhaft erzwingen lässt – selbst von den höchsten Monarchen nicht (wäre auch schrecklich, anderenfalls verlöre man seine Ideale). Dieser Missstand bewirkt nun wiederum wesentliche Aspekte der Eifersucht wie Besitzdenken, Kleinmut, Missgunst und Rachegefühle für den Fall einer Nichtrealisation, wovon sich wiederum weitere ableiten, die für die Individuation des gesamten Menschen verantwortlich sind. Demnach erscheinen Normen- und Werteverständnisse a priori als nichts anderes denn Folge von Vergleichen und den daraus gewonnenen Rückschlüssen, welche erst durch solche ’Egoismen’ ermöglicht werden. Ohne sie würde ein Mensch mit seiner repräsentierten Persönlichkeit kaum nach Individualität streben und sich damit durch nichts vom anderen unterscheiden, eine Vermassung wäre die Folge wie einst in Diktaturen angestrebt, um einem verordneten Denken in Form eines ’höheres Bewusstseins’ die Plattform zu ebnen.

Die Eifersucht als besonders intensive Form von Vergleichen, stellt somit den Ausdruck einer übertriebenen Anteilnahme bzw. eines Nichtgleichgültigseins gegenüber einer anderen Person dar und entsteht, sobald diese Vergleiche zu eigenen Ungunsten ausfallen. Solange sich die E. auf ein geregeltes Maß beschränkt, kann sie durchaus als angenehm bzw. sogar schmeichelhaft empfunden werden. Fehlt sie, bedeutet das Teilnahmslosigkeit gegenüber dem anderen, was jeder Form von Liebe als inniges Zuneigungsgefühl widerspricht. Die Frage ist nur, wo bzw. wann das ’normale’ Maß überschritten ist? Sicher nicht erst, wenn sie die Freiheit bzw. das persönliche Würde des anderen beeinträchtigt, sondern bereits, wenn sie seinem Empfinden zuwiderläuft. Das kann von Fall zu Fall sehr differieren, so dass hier die genauen Grenzen nicht zu umreißen sind, abstellen lässt sie sich jedoch nicht, dafür ist sie ein zu tiefer Affekt. Hier schließt sich ein weiterer Gedanke an - Liebe als Eigenschaft der Vernunft. Da im Tierreich keine Vernunft herrscht (nicht zu verwechseln mit Verstand), kann es dort auch keine Liebe geben. Da es keine Liebe gibt, gibt es auch keine Eifersucht. Selbst der Bulle, der sein Weibchen gegen einen Nebenbuhler verteidigt, handelt nicht aus Eifersucht i.d.S., sondern verteidigt lediglich seinen Stand als Leittier. Sein Handeln bleibt instinktiv und nicht auf die Individualität orientiert wie es für ’Liebe’ bezeichnend ist.

Aber was ist es nun, was einen Menschen an einem anderen fasziniert, - wirklich nur äußerliche Attribute, die sich allein auf spätere Fortpflanzung beziehen oder doch etwas mehr, was eben nur einen Menschen, nicht aber ein Tier auszeichnet und schon allein deshalb typisch für seine Spezies ist? Oftmals ist es nicht genau zu bestimmen, man empfindet und das ist nicht immer plausibel. In jedem Falle dominieren auch hier Vergleiche, in deren Folge sowohl Defizite als auch Vorzüge deutlich werden, was unsere Gefühlswelt stark beeinflusst. Wiederum kollidieren Möglichkeit und Wirklichkeit/Traum und Realität und drängen nach Lösungen, wobei die eigene Ohnmacht darüber als schmerzlich empfunden wird und Eifersucht bewirkt.

Somit ist E. ist ein immanenter Bestandteil jeder Liebe und kann niemals völlig überwunden werden, es sei denn, die Liebe erlischt. Es wird immer wieder behauptet, dass es eine dauerhafte Liebe nicht wirklich geben kann, sie verflache, sobald die den Vergleichen entspringenden Reize verbraucht sind. Das ist aber ein Trugschluss, vielmehr wandelt sie sich und dieser Wandel wird als Verflachen fehlinterpretiert. Es ist doch unbestritten, dass ein 20 jähriger anders liebt, denn ein 60 jähriger. Das ist aber nicht allein entscheidend, wäre ja auch schlimm, an der Tiefe der Zuneigung ändert das nichts. Bleibt Liebe jedoch allein sexuell orientiert, also auf der Stufe des 20 jährigen und somit allein auf Äußerlichkeiten beschränkt, würde sie in der Tat erschlaffen, allein schon aus physiologischen Gründen. Doch die Liebe, welche hier gemeint ist, ist umfasst das ganze Insgesamt, wovon die Sexualität nur einen Teil repräsentiert. Und genau das trennt den Menschen vom Tier (zumindest sollte es das). Ein Mensch kann ohne Liebe nicht leben, selbst Nonnen teilen sie mit Gott und ein Single liebt zumindest sich selbst. Ob die betreffende Formen der Liebe gut oder schlecht, d.h. moralisch legitim (hetero) oder verwerflich sind (homo bis hin zu pädophil), steht auf anderem anderen Blatt. In jedem Fall erwartet man eine Erwiderung, woraus man Hoffnung schöpft, die wiederum Selbstbewusstsein und Enthusiasmus bewirkt. Dauerhafter Liebesentzug hingegen führt zur seelischen Verkrüppelung bis hin zu späteren physiologischen Schäden.

Ich denke daher, dass die wahre Natur der Liebe ein Mysterium bleibt, dem man machtlos gegenübersteht. Inwieweit sie einem ’höherem’ teleologischen (evolutionärem) Drang folgt, um evtl. optimale Nachkommen zu schaffen, bleibt umstritten. Sie entsteht wann und wo sie will und vergeht ebenso. Das ist ja unser Problem, worauf sich letztlich alle folgenden reduzieren lassen. Die Liebe und mit ihr die nicht zu trennenden Eifersucht macht uns fehlbar und somit menschlich und es wäre schlimm, wenn es sie nicht gäbe, auch wenn sie zuweilen zu unserem Fluch werden kann.

B.W.


Ich habe gerade den Artikel zur Eifersucht gelesen und verstehe den Abschnitt nicht, der darauf eingeht, dass Eifersucht sich auch gegen Eigenschaften wie Jugend etc. richten kann. Dies steht doch im direkten Widerspruch zum Abschnitt davor, in dem es heißt, Eifersucht beziehe sich immer auf Menschen zu denen man eine Bindung hat (die man zu verlieren fürchtet)! Wenn es um Eigenschaften wie Jugend und Schönheit geht, die man selber besitzen möchte, dann lösen diese Neid aus, darin besteht ja eben der Unterschied. Der Träger dieser Eigenschaften könnte Eifersucht auslösen, aber auch nur, wenn der eigene Partner Interesse an ihm zeigt, nicht aber die Eigenschaften an sich!

Kate

Die Aussage von B.W. "Somit ist E. ist ein immanenter Bestandteil jeder Liebe ..." halte ich für in keiner Weise haltbar. Es gibt Menschen die lieben und Eifersucht spüren, und solche bei denen es nicht so ist.

Auch die Aussage im Artikel "Der gänzliche Verlust des Eifersuchtsgefühls ist aber von der Fähigkeit des einzelnen abhängig, über den Hauptpartner hinaus zu weiteren emotionalen Bindungen fähig zu sein." würde ich so nicht unterschreiben, mir ist allerdings auch nicht ganz klar was für Bindungen damit gemeint sind. --Joise 02:57, 4. Apr 2006 (CEST)

Auch in andere Beziehungen

Warum sollte es nicht auch in andere Arten von Beziehungen Eifersucht geben können? Z.B. Kinder können m.E. einander Eifersüchtig gegenüber stehen für die Liebe der Eltern. Oder? 84.84.73.66 03:36, 21. Apr 2006 (CEST)

Ich habe, analog zum englischen Artikel, eine Navigationsvorlage mit einer Liste der Emotionen erstellt und möchte vorschlagen, diese für den Artikel Emotion und die genannten Emotionen zu benutzen, wie hier am Beispiel für Freude. Ich finde eine solche Navigation für dieses Themengebiet eine hervorragende Lösung, weil Emotionen sich häufig vermischen und gemeinsam auftreten, und weil die verschiedenen Artikel das Thema Emotion in gegenseitig ergänzender Weise beleuchten; Zum Beispiel gibt der Artikel zu Angst sehr gut die biopsychologischen Grundlagen wieder. Eine solche Navigation könnte speziell im Fall des Artikels zu Freude (der tendenziell auch eine Liste der freudigen Emotionen ist) helfen, die Vielzahl der Möglichen Emotionen zu entwirren und Redundanzen zu vermindern.

Wie viele Elemente so eine Liste enthalten sollte, ist natürlich eine Ermessensfrage, die vorgeschlagene Version ist vielleicht zu lang. Ich würde dafür plädieren, vor allem die Extremwerte der emotionalen Skala abzudecken und die "reinen" Emotionen, die wenig gedankliche Wertung beinhalten, aufzunehmen; also nicht unbedingt Genugtuung, Unzufriedenheit, Eiligkeit oder Stolz. Als Grundemotionen werden ja häufig Angst, Freude, Trauer, Wut und Ekel genannt; Einen wissenschaftlichen Nachweis über eine "korrekte" Zahl primärer Emotionen gibt es meines Wissens nicht. Die anderen Emotionen können dann nach diesen Grundemotionen gruppiert werden, unter Freude fielen dann Begeisterung, Geborgenheit, Befriedigung, Erleichterung, Aufregung, Zuneigung, Verliebtheit etc..

Die Benutzung von Navigationsvorlagen wurde in der Vergangenheit in manchen Fällen kritisch beurteilt, und sollen inhaltich begründet sein. Generell werden Navigationsleisten bei gruppierten Artikeln zu einem klar abgegrenztem Themengebiet verwendet. Als gutes Beispiel wird die Navigationsleiste mit der Liste der Monde des Jupiter genannt Bei der Beschreibung der Richtlinien zu guten Artikeln werden sie (in einer stärker strukturierten Form) zur Auflistung der Richtlinien und Konventionen verwendet. --Joise 02:24, 22. Apr 2006 (CEST)


englischprachiger Artikel als Vorbild für einen ausgewogeneren Artikel

Ich habe gerade den englischen Wikipedia Artikel "jealousy" gelesen er scheint mir doch etwas ausgewogener und weniger ideologisch zu sein, was den Ansprüchen eines Wikipedia-Lexikon-Artikels doch mehr gerecht wird.

1. Wer Mead zitiert, sollte auch erwähnen wie kontrovers ihre Annahmen über die samoanische Gesellschaft dikutiert wurden.

2. Der deutsche Artikel behauptet (leider ohne Quellen):

"für ca. 80 % aller Männer und Frauen gehören Liebe und Eifersucht zusammen."

Das passt mit der Aussage aus dem englischen Artikel "Jealousy" zusammen: "In mainstream society, although jealousy still carries connotations of insecurity, there is a greater tendency to accept it as a normal and expected reaction to a relationship threat."

Ich will ja nicht den ganzen Artikel umschmeißen, aber sollte der Schwerpunkt eines Wikipedia-Artikels nicht bei der "Mainstream"-Ansicht liegen? Deshalb sollte Eifersucht zunächst einmal als ein Alltagsphänomen beschrieben werden, das anscheinend 80% der Bevölkerung selbstverständlich und normal erscheint. Eine normale und erwartete Reaktion auf eine Bedrohung der Beziehung. Vielleicht bin ich jetzt naiv, aber ist es wirklich so oft, das Eifersucht in Gewaltübergriffen ausartet, die Personenschutz erfordern??? Ja, Eifersucht kann zweifelsohne krankhaft und für alle Beteiligten schädlich sein - in Einzelfällen unter Umständen auch lebensbedrohlich. Einverstanden. Aber doch sicher nicht bei jedem der 80% Männer und Frauen, die behaupten Liebe und Eifersucht gehören zusammen, oder?

Liebste Grüße, Johanna


Johanna schrieb:
Ich will ja nicht den ganzen Artikel umschmeißen, aber sollte der Schwerpunkt eines Wikipedia-Artikels nicht bei der "Mainstream"-Ansicht liegen?
Warum ? Ich denke, ein Artikel sollte Fakten in interessanter Weise aufbereiten und darstellen. Daß 80 % der Bevölkerung sie normal fände, mag ein Faktum sein (bsiher leider unbelegt). Deswegen Anhaltspunkte und Untersuchungen zu Gründen, kulturellen Wurzeln, und so weiter auszublenden, fände ich ein Armutszeugnis. Schließlich sollte eine Enzyklopädie nicht volkstümliche, und oft genug fragwürdige, Plattheiten bestätigen, sondern Neugierde und Lust am Staunen wecken. Was für Belege gibt es dafür, daß Liebe und Eifersucht "zusammen gehören" ?
Vielleicht bin ich jetzt naiv, aber ist es wirklich so oft, das Eifersucht in Gewaltübergriffen ausartet, die Personenschutz erfordern???
Es wird sogar öfter gesagt, daß es die häufigste Ursache für Gewalttaten ist. Sogenannte "Familiendramen" kommen jährlich zu Tausenden vor, siehe z.B. die ZEIT Nr. 21 2006 (vom 19. Mai), " Sachsen-Anhalt: Mord an der Ehefrau – ein Allerweltsverbrechen vor Gericht".
"Personenschutz" ist aber polemisch formuliert, so steht es im Artikel nicht.
viele Grüße, (Joise) --134.106.240.79 19:56, 4. Jul 2006 (CEST)

Definition schlecht

Der erste Satz (ausgenommen der Klammerausdruck) klingt grausam. Der Ausdruck ist sehr umgangssprachlich und klingt obwohl er korrekt ist wenig wissenschaftlich. Kann das jemand besser ausdrücken? Ich nicht...--84.185.222.83 09:12, 22. Dez. 2006 (CET)Beantworten