Die Partei der Arbeit der Schweiz (PdA) / Parti suisse du Travail (PST) / Partito svizzero del Lavoro (PSL) / Partida svizra da la Lavur (PSdL) ist eine politische Partei in der Schweiz. In den Kantonen Jura, Neuenburg und Waadt trägt sie den Namen Parti Ouvrier Populaire (POP). Die Partei ist auf Bundesebene im Nationalrat sowie in verschiedenen Kantons-, Stadt- und Gemeindeparlamenten vertreten und gilt als äusserst links. Die PdA sieht sich als solidarisch mit den sozial Schwachen und setzt sich für Umverteilung und gegen Privatisierungen ein.
Die PdA wurde 1944 als Nachfolgeorganisation der zwischen 1939 und 1941 verbotenen Parteien KPS (Kommunistische Partei der Schweiz) und FSS (Fédération socialiste suisse) gegründet. Am bedeutendsten ist sie in den industriell geprägten Regionen der französischsprachigen Schweiz, wo sie auch in einzelnen Städten Regierungsmitglieder stellt. Sie ist im Schweizer Nationalrat mit zwei waadtländischen Abgeordneten vertreten.
Die Partei der Arbeit bezeichnet sich selbst immer noch als kommunistisch und möchte Alternativen zum Kapitalismus anbieten. In ihrem Umfeld entstanden Kleinstparteien, die sich ab den späten 60er-Jahren von der PdA abspalteten, so z.B. die POCH oder die 1969 gegründete Revolutionäre Marxistische Liga, 1980 in Sozialistische Arbeiterpartei umbenannt. Manche schlossen sich in den 90er-Jahren wieder mit der PdA zusammen, um Wählerstimmen zu bündeln (z.B. das Wahlbündnis Alliance de Gauche in Genf), andere gingen in der Grünen Partei der Schweiz auf.
In den 50er-Jahren war die PdA auch in den deutschschweizerischen Kantonen stark. Dort geriet sie aber wegen des Kalten Krieges in die Isolation und wurde zu einer Splittergruppe. Einzig im Kanton Basel Stadt, der (auch politisch) eine eigene Mentalität hat, hielt sie etwas mehr als 5 Prozent. In den 90er-Jahren fiel sie schliesslich auch in Basel in eine Krise. In jüngster Zeit stoßen wieder junge Kräfte zur Partei, so dass es in der Deutschschweiz zu Neu- bzw. Wiedergründungen von Parteisektionen gekommen ist, so geschehen 2003 in St. Gallen und Bern.
Geschichte
1918, 6. Oktober – Erste Gründung einer Kommunistischen Partei der Schweiz (sogenannte «Altkommunisten»)
1921, 6. März – Nachdem die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) in einer Urabstimmung den Beitritt zur III. Internationale abgelehnt hat, verlässt die Zimmerwalder Linke (Zimmerwalder Manifest) die Partei und gründet zusammen mit den Altkommunisten die eigentliche Kommunistische Partei der Schweiz.
1930 – Abspaltung der Kommunistischen Partei / Opposition um Walther Bringolf, die im Kanton Schaffhausen die KP als stärkste Linkspartei verdrängt und deren Organ "Arbeiterzeitung" übernimmt.
1937 – Verbot der KP in den Kantonen Neuenburg und Genf, 1939 Gründung der Nachfolgeorganisation FSS (Fédération Socialiste Suisse) in den betroffenen welschen Kantonen.
1939 – Verbot der Tageszeitung der KP, "Freiheit"
1940, 26. November - Verbot der KPS, mit teilweiser Zustimmung der SP
1941, 27. Mai – Verbot der FSS und Ausschluss der FSS-Nationalräte aus dem Parlament
1944, 21. Mai – Gründung der PdA in Basel
1947 – Bei den Nationalratswahlen kommt sie auf 5.1 Prozent der Stimmen und gewinnt sieben Sitze.
1969 – Auflösung der PdA-Jugend nach den Jugendunruhen 1968 und Gründung der POCH (später Fusion mit den Grünen), RML und PSA (Partito Socialista Autonomo)
1971 – Einführung des Frauenstimmrechts: Erste PdA-Nationalrätin wird Nelly Wicki.
2003 – Wiederwahl von zwei Vertretern im Nationalrat.
Weblinks
Literatur
- André Rauber: Formierter Widerstand: Geschichte der kommunistischen Bewegung in der Schweiz, ISBN 3-85990-033-1
- Pierre Jeanneret: Popistes, Histoire du Parti ouvrier et populaire vaudois (1943-2001). Lausanne 2002 ISBN 2-8290-0272-5
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