Corsia ist eine Gattung aus der Familie der Corsiaceae. Sie wurde 1877 von Odoardo Beccari erstbeschrieben und enthält 24 Arten.
Corsia | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Corsia | ||||||||||||
Becc. 1877 |
Merkmale
Alle Arten der Gattung haben die Photosynthese aufgegeben und bilden dementsprechend kein Chlorophyll mehr, stattdessen leben sie myko-heterotroph.
Corsia sind unverzweigt und aufrecht wachsende, mehrjährige krautige Pflanzen. Aus dem kurzen, kriechenden Rhizom sprießen mehrere Stängel. Das Blattwerk ist auf Schuppenblätter reduziert und wächst wechselständig entlang des gesamten Stängels.
Blüten
Corsia blühen ausgesprochen selten. Die zwittrigen, zygomorphen und dreizähligen Einzelblüten sind endständig, der Fruchtknoten ist unterständig. Von den sechs Blütenblättern (je drei Tepalen in zwei Blütenblattkreisen) sind fünf fadenförmig bis linear, das oberste sechste, das Labellum, ist erheblich vergrößert, herzförmig und farblich hervorgehoben. Es umschließt die Blütenknospe und überdeckt nach ihrer Öffnung schützend die anderen Blütenorgane.
Der kurze Griffel ist mit den Staubblättern in einem Gynostemium verwachsen, die Staubfäden gehen seitlich vom Griffel ab.
Die Kapselfrucht öffnet sich entlang dreier länglicher Spalte und gibt so die staubförmigen Samen frei.
Verbreitungsgebiet
Die Gattung Corsia ist beheimatet in Neuguinea, strahlt jedoch vereinzelt bis auf die Salomonen, den Bismarck-Archipel und Queensland aus. Viele der Arten sind lokal endemisch.
Sie finden sich zumeist in höhergelegenen Auwald-Bereichen oder in Bergregenwäldern und besiedeln unzugängliche, tiefbödige Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit in dichter Vegetation.
Botanische Geschichte
Nach der Erstbeschreibung der Gattung und der Art Corsia ornata 1877 durch Beccari beschrieb erst Friedrich Richard Rudolf Schlechter 1905 in den "Nachträgen zur Flora der deutschen Schutzgebiete in der Südsee" zwei weitere Arten der Gattung (Corsia torricellensis, Corsia unguiculata). 1912 folgten erneut zwei Erstbeschreibungen durch Schlechter und zwei weitere 1946 durch Louis Otho Williams. Der bedeutendste Beitrag zur Kenntnis der Gattung ist jedoch Pieter van Royens monographische Arbeit Corsiaceae of New Guinea and surrounding areas von 1972, in der er zugleich 14 weitere Arten neu beschrieb. Auf van Royen geht auch die Unterteilung der Gattung in die beiden Sektionen Sessilis und Unguiculatis zurück.
Systematik
- Corsia acuminata
- Corsia arfakensis
- Corsia boridiensis
- Corsia brassii
- Corsia clypeata
- Corsia cordata
- Corsia cornuta
- Corsia crenata
- Corsia cyclopensis
- Corsia haianjensis
- Corsia huonensis
- Corsia lamellata
- Corsia merimantaensis
- Corsia ornata
- Corsia papuana
- Corsia purpurata
- Corsia purpurata var. purpurata
- Corsia purpurata var. wiakabui
- Corsia pyramidata
- Corsia resiensis
- Corsia torricellensis
- Corsia triceratops
- Corsia unguiculata
- Corsia viridopurpurea
- Corsia wubungu
Quellen
- Paula J. Rudall, Alison Eastman: The questionable affinities of Corsia (Corsiaceae): evidence from floral anatomy and pollen morphology, in: Botanical Journal of the Linnean Society, 2002, 138, pp. 315–324
- Karl Schumann, Karl Lauterbach: Nachträge zur Flora der deutschen Schutzgebiete in der Südsee mit Ausschluss Samoa's und der Karolinen, Leipzig, 1905, Onlineversion
- Dianxiang Zhang, Richard M. K. Saunders, Chi-Ming Hu: Corsiopsis chinensis gen. et sp. nov. (Corsiaceae): First Record of the Family in Asia, in: Systematic Botany, Vol. 24, No. 3 (Jul. - Sep., 1999), pp. 311-314, (Abstract Online)
- R. Govaerts: World Checklist of Corsiaceae, The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, 2006, http://www.kew.org/wcsp/ Stand 4. Dezember 2006; 11:20
Weiterführende Literatur
- P. Van Royen: Sertulum Papuanum 17. Corsiaceae of New Guinea and surrounding areas in: Webbia 27: 223–255, 1972