Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Creußen ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Bayreuth und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Creußen. Sie liegt in der Fränkischen Schweiz etwa 13 km südlich von Bayreuth an der Bundesstraße 2 nahe der Autobahn A 9.
Geografie
Creußen liegt in einer Mittelgebirgslandschaft, unmittelbar in der Fränkischen Schweiz am Fuße des Fichtelgebirges und direkt am Oberpfälzer Wald. Die Stadt liegt zwischen 426 und 630 Meter hoch. Der Schlossberg ist ein im Osten von Creußen gelegener Berg, der 566 m ü. NN liegt. Auf ihm wird mit Windrädern Strom erzeugt.
Der Preunersfelder Rangen ist mit 630 Metern die höchste Erhebung im Creußener Höhenzug. Er erstreckt sich weiter in den Süden. In Thurndorf, etwa 9,5 km von Creußen entfernt, liegt die höchste Stelle des Schnabelwaider Kitschenrains mit 647,5 Metern (der Kalvarienberg mit Waldkapelle).
Creußen liegt im Obermain-Oberpfälzischen Hügelland. Der Rote Main bietet den Kontrast zu den Hügeln und Terrassen des Creußener Höhenzuges. Westlich von Creußen liegt der Lindenhardter Forst. Das Creußener Land, das den östlichsten Teil der Fränkischen Schweiz bildet, eignet sich im Winter auch zum Skilanglauf. Es ist nach dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald das sicherste Schneegebiet in Oberfranken. In der Umgebung liegen der Kleine Kulm und die Hohenmirsberger Platte. Von Muthmannsreuth und Moritzreuth führen nach Weiglathal Serpentinen hinauf.
Die wichtigsten und bedeutendsten Berge rund um Creußen sind der Kalvarienberg (647 m), der Graubühl (569 m), die Dreiköpfige Tanne (519 m), der Schlossberg (566 m), der Kapf (597 m), der Preunersfelder Rangen (630 m), der Creussener Berg (475 m), der Tannenberg (597 m), der Funkenberg (580 m), der Kleine Kulm (626 m) und die Hohenmirsberger Platte (614 m).
Rund um Creußen liegen Rotmaintal, Creussen-Tal, Püttlachtal und Pegnitz-Tal.
Stadtgliederung
Zur Stadt Creußen gehören die Ortschaften:
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Geschichte
Die Besiedlung erfolgte um das Jahr 1000. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Creußen als urbs crusni im Jahr 1003 im Rahmen der Streitigkeiten zwischen dem späteren Kaiser Heinrich II. und dem Schweinfurter Markgrafen Hezilo. Der Kaiser belagerte die Burg („castrum crusni“), in der sich der Markgraf mit seiner Familie verschanzt hatte. Ob die Burg damals zerstört wurde, geht aus den Quellen nicht hervor. Der Markgraf konnte zwar heimlich durch den Belagerungsring entweichen (der Volksmund berichtet, dass er durch einen Geheimgang entkam), wurde jedoch in der Nähe von Tiefenthal gefasst. 2003 feierte Creußen sein 1000-jähriges Jubiläum). Erst 1358 wurde Creußen, damals unter der Herrschaft des Burggrafen von Nürnberg, von Kaiser Karl IV. zur Stadt erhoben. Nach Verwüstungen in den Hussitenkriegen und im Dreißigjährigen Krieg fiel die Stadt aus der Herrschaft der Markgrafen von Ansbach-Bayreuth zunächst 1792 an Preußen und nach einem kurzen Intermezzo unter französischer Herrschaft 1810 an Bayern. 1893 wurden große Teile der Stadt durch einen Brand völlig zerstört (Vorderes Tor, Marktplatz, Habergasse).
Politik
Stadtrat
Zusammensetzung:
CSU: 9
SPD: 4
Creußener Liste: 2
ÜWG-FW: 1
LUL: 1
Bürgermeister
Am 12. November 2006 war die Bürgermeisterwahl. Harald Mild wurde mit 90,81 % in seinem Amt bestätigt, da er keinen Gegenkandidaten hatte. Die Wahlbeteiligung lag bei 36,14 %.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Pfarrkirche St. Jakobus am Heziloplatz erhielt nach der Zerstörung in den Hussitenkriegen und dem Wiederaufbau 1477 im Jahre 1700 ihre heutige Form und den größten Teil der barocken Innenausstattung. Der Kirchturm steht auf den Fundamenten des Bergfrieds der hier ursprünglich vorhandenen Burg.
- Gegenüber befindet sich die ehemalige Lateinschule, die in ihrer Blütezeit weit über Creußen hinaus großes Ansehen genoss.
- Am Marktplatz steht das Pfarrhaus und davor das ehemalige Kommunbrauhaus, heute evangelisches Gemeindehaus.
- Die Stadtmauer wurde 1358 bis 1361 errichtet mit
- dem Hinterem Tor, in dem sich das Krügemuseum befindet,
- dem Hunger- oder Malefizturm, der als Gefängnis erbaut wurde und dem
- Markusturm, 1477 erbaut.
- Die Habergasse war ursprünglich die Hauptstraße der Stadt und als Straßenmarkt angelegt. Hier wurden die Pferde der Handelsleute mit Hafer versorgt.
- Das Rathaus wurde 1360 erbaut und nach den Zerstörungen im Hussitenkrieg 1477 neu errichtet. Brot- und Fleischbänke an der Längsseite dienten als Verkaufsstände.
- Das Eremitenhäuschen gilt als die einzige erhaltene bürgerliche Eremitage Deutschlands. Es wurde 1760 von dem Theologen Johann Theodor Künneth erbaut.
Museum
Im Krügemuseum sind bedeutende Stücke des Creußener Steinzeugs ausgestellt. Dieses Steinzeug ist aus einem Ton gefertigt, dessen Zusammensetzung heute nicht mehr bekannt ist. Das Krügemuseum ist seit 1950 in der Torwächterstube im nördlichen Stadttor („Hinteres Tor“) untergebracht. 2004 wurde es nach dem Ausbau des angrenzenden Scharfrichterhauses erweitert.
Weblinks
- Krügemuseum
- Wappen von Creußen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte