Janus Djurhuus

färöischer Dichter
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. September 2004 um 20:42 Uhr durch Arne List (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Jens Hendrik Oliver Djurhuus, kurz: Janus Djurhuus (*1881 in Tórshavn/Färöer, †1948 ebdena), war der erste färöische Dichter, der moderne und lyrische Gedichte schrieb.

Datei:Djurhuus.jpg
Janus Djurhuus, Nationaldichter der Färöer

Janus Djurhuus empfing seine linguistische Taufe, wie er es zu nennen pflegte, in der Realschule, als er das Gedicht Nú er tann stundin komin til handa ("Nun ist die Stunde zum Handeln gekommen") von Jóannes Patursson hörte, wie es ein Mitschüler (der später bekannte Landdekan, Dichter und Bibelübersetzer Jákup Dahl) vortrug.

Als Student der Altphilologie wurde Janus Djurhuus mit der altgriechischen und lateinischen Literatur vertraut, die seine eigene Dichtung durchdrang. Linguistisch ist er hingegen fest in der altnordischen Literatur und der traditionellen Balladendichtung verwurzelt.

Janus Djurhuus war ein romantischer Poet. Durch ihn hören wir das Echo einiger der größten europäischen Dichter, deren Werke er kongenial ins Färöische übersetzt hat. Viele seiner Gedichte sind von heroischer Macht und enormen Naturerzählungen geprägt. In anderen Gedichten ist er gleichwohl besorgt und enttäuscht über seine Landsleute und die Heimat, die er geißelt, aber damit nie fertig zu sein scheint.

Janus' Debüt war 1901, und 1904 veröffentlichte er seine erste Gedichtsammlung, die erste ihrer Art auf den Färöern. Vier weitere solcher Kollektionen sollten folgen. Eine seiner herausragendsten Arbeiten war die Übersetzung von Homers Ilias ins Färöische.

Die Dichtung und Übersetzungstätigkeit des Janus Djurhuus haben die färöische Literatur nachhaltig geprägt. Er ist ein bedeutender Klassiker, und ein Großteil dessen, was seitdem auf Färöisch geschrieben wurde, kann auf sein Vorbild zurück geführt werden.