Georg Braun

deutscher Theologe und Kartograph
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Georg Braun (* 1541 in Köln, † 1622 in Köln) war Theologe, Kanoniker und Dekan am Stift St. Mariengraden in Köln und Initiator des umfangreichsten und schönsten Städteansichtenwerks des 16. Jahrhunderts, der "Civitates orbis terrarum", die von ihm in den Jahren 1572 bis 1618 herausgegeben wurden.

Datei:Muenden Kupferstich.jpg
Ansicht der Stadt Münden um 1570 aus "Civitates orbis terrarum"
Ansicht der Stadt Zürich von 1581

Das sechsbändige Standardwerk wirklichkeitsnaher städtischer Topographie, vermutlich angeregt durch Sebastian Münsters Kosmographie, in Format und Layout deutlich angelehnt an das 1570 erschienene "Theatrum orbis terrarum" von Abraham Ortelius, setzte völlig neue Maßstäbe und wirkte als Vorbild wie als Fundgrube für Vorlagen weit mehr als hundert Jahre. Die Städteansichten sind innen auf Doppelseiten gegeben, während auf den Außenseiten die jeweiligen historischen und topografischen Beschreibungen gedruckt sind. Frans Hogenberg (Bd. I-IV) und sein Landsmann Simon van den Neuwel (Bd. V und VI.) sind im wesentlichen die Schöpfer der Tafeln. Weitere beteiligte Personen sind neben anderen auch der niederländische Miniaturenmaler Georg Hoefnagel, und der Maler und Kartograph Daniel Freese als Lieferant von Vorlagen nach Aufträgen von Heinrich Rantzau, die zumeist von Greve als Stich umgesetzt wurden. Ebenso wurde auf Werke von Jacob van Deventer, Sebastian Münster und Johannes Stumpf zurueckgegriffen.

Georg Braun, der durch seine weitreichenden Beziehungen viele Vorlagen beschaffte, die künstlerischen Mitarbeiter gewann sowie die Texte zu den Tafeln verfasste, ist 1622 achtzigjährig gestorben. Er war der einzige des ursprünglichen Teams, der das Erscheinen des 6. Bandes erlebte.