LVB-Typ 36
Die Straßenbahn Leipzig wird von den Leipziger Verkehrsbetrieben betrieben. Das Streckennetz, auf dem 14 Straßenbahnlinien fahren, ist mit 148,1 km Streckenlänge und 512 Haltestellen[1] das zweitgrößte in Deutschland hinter dem Netz der Straßenbahn Berlin[2]. Die Verkehrsleistung der Straßenbahn Leipzig lag im Jahr 2007 bei 12,9 Mio. Nutz-Zug-Kilometern.[3] Der Straßenbahnbetrieb in Leipzig begann 1872.




Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte des Straßenbahnnetzes Leipzig
Der Straßenbahnbetrieb in Leipzig begann am 18. Mai 1872 mit der Eröffnung des Linienbetriebs der Leipziger Pferde-Eisenbahn (LPE). Diese hatte in Reudnitz ihren ersten Straßenbahnhof, der gleichzeitig Sitz der Direktion war. Ende 1895 verfügte die LPE über 46 km Streckennetz, 1.013 Pferde, 172 Wagen und fünf Depots.[4]
Im April 1896 ging die LPE in die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) über, die bis 1897 komplett von Pferde- auf elektrischen Betrieb umstellte. Im selben Jahr wie die GLSt eröffnete die Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt) den Betrieb und im Jahre 1900 folgte die Leipziger Außenbahn AG (LAAG).[4]
Während des ersten Weltkriegs fusionierten die Große Leipziger Straßenbahn und die Leipziger Elektrische Straßenbahn unter dem Dach der GLSt. Die Gesellschaft verfügte zu diesem Zeitpunkt über 685 Triebwagen, 546 Beiwagen und ein Streckennetz von 127,4 km Länge.[4]
Im Juli 1938 bekam die GLSt ihren heutigen Namen und wurde in Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) umbenannt. Ab Dezember 1943 musste der Straßenbahnbetrieb aufgrund von Schäden durch Bombenangriffe immer wieder unterbrochen werden und wurde im April 1945 nach dem Einmarsch der Amerikaner für neun Tage komplett eingestellt.[4]
1951 ging die Leipziger Außenbahn in den LVB auf, die damals VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig hießen. Im selben Jahr wurden erstmals seit 20 Jahren wieder neue Straßenbahnfahrzeuge beschafft. 1965 wurden die Schaffner in den Straßenbahnen abgeschafft. 1969 wurde das erste von über 700 Tatra-Straßenbahnfahrzeugen geliefert.[4]
Liniennetz
Das Leipziger Liniennetz wurde zum 26. Mai 2001 grundlegend umstrukturiert und besitzt seitdem eine radiale Struktur.
Linie | Verlauf | Haltestellen | Fahrzeit | Takt |
---|---|---|---|---|
1 | Lausen – Grünau Süd – Adler – Schleußig – Westplatz – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Eisenbahnstraße – Schönefeld, Vollbedingstraße (1E aus Lausen) – Mockau – Thekla und zurück | 34 | 50 min | 10/20 min |
2 | Lausen – Grünau Süd – Adler – Schleußig – Westplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Bayrischer Platz – Deutsche Nationalbibliothek – Naunhofer Straße (– Meusdorf) und zurück | 25 | 38 min | 10 min |
3 | Knautkleeberg – Großzschocher (3E aus Sommerfeld) – Adler – Felsenkeller – Angerbrücke, Strbf. – Waldplatz – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Eisenbahnstraße – Heiterblick – Paunsdorf Nord – Sommerfeld und zurück | 38 | 56 min | 20 min |
4 | Gohlis, Landsberger Straße – S-Bf. Coppiplatz – Waldplatz – Goerdelerring – Hauptbahnhof (4E) – Augustusplatz – Reudnitz (4E) – S-Bf. Stötteritz - Stötteritz, Holzhäuser Straße und zurück | 27 | 42 min | 10/5 min |
7 | Böhlitz-Ehrenberg, Burghausener Straße – Leutzsch – Angerbrücke, Strbf. - Waldplatz – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Reudnitz – S-Bf. Sellerhausen – Paunsdorf, Strbf. – Paunsdorf Nord – Sommerfeld und zurück | 38 | 58 min | 10 min |
8 | Miltitz – Grünau Nord – Lindenau – Angerbrücke, Strbf. - Waldplatz - Westplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Augustusplatz – Wintergartenstraße/Hauptbahnhof - Eisenbahnstraße – S-Bf. Sellerhausen – Paunsdorf, Strbf. - Paunsdorf Nord und zurück | 38 | 59 min | 10 min |
9 | Thekla – Mockau – Berliner Straße - Hauptbahnhof/Westseite – Goerdelerring – Wilhelm-Leuschner-Platz – Bayrischer Platz – Südvorstadt – Connewitz, Kreuz – Markkleeberg, Bahnhof - Markkleeberg West und zurück | 30 | 47 min | 10 min |
10 | Wahren – Möckern – Gohlis – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Südvorstadt – Connewitz, Kreuz – Lößnig und zurück | 24–25 | 41 min | 10 min |
11 | Schkeuditz, Rathausplatz - Lützschena – Stahmeln – Wahren (11E) – Möckern – Gohlis – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Südvorstadt – Connewitz, Kreuz – Klemmstraße, S-Bf. Connewitz - Dölitz, Strbf. (11E) – Markkleeberg Ost und zurück | 38–39 | 61 min | 10/20 min |
12 | Gohlis Nord, Virchowstraße – S-Bf. Gohlis - Zoo – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Johannisplatz (– Technisches Rathaus) und zurück | 13 | 18 min | 10 min |
13 | Knautkleeberg – Großzschocher – Adler – Felsenkeller – Angerbrücke, Strbf. – Waldplatz – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Eisenbahnstraße – Heiterblick – Taucha, An der Bürgerruhe und zurück | 36 | 55 min | 20 min |
14 | Hauptbahnhof/Westseite – Goerdelerring – Westplatz – Felsenkeller – S-Bf. Plagwitz und zurück | 10 | 16 min | 20 min |
15 | Miltitz – Grünau Nord – Lindenau – Angerbrücke, Strbf. - Waldplatz – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Ostplatz - Altes Messegelände – Probstheida – Meusdorf und zurück | 36 | 52 min | 10 min |
16 | Messegelände - Bf. Messe – Wiederitzsch – Eutritzsch – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Bayrischer Platz – Deutsche Nationalbibliothek – Lößnig und zurück | 26 | 38 min | 10 min |
Alle Taktangaben beziehen sich auf den Tagverkehr an Wochentagen. Neben einigen weiteren Änderungen wird abends und am Wochenende anstatt eines 10-Minuten-Grundtaktes ein 15-Minuten-Grundtakt gefahren, aus dem 20-Minuten-Takt wird dementsprechend ein 30-Minuten-Takt.
An den Farben der Linien ist erkennbar, an welchen der zentralen Haltestellen auf dem Innenstadtring die Bahnen halten:
Farbe | Haltestellen |
---|---|
rot | Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz und Augustusplatz, nicht Goerdelerring |
grün | Goerdelerring und Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz, nicht Augustusplatz und Wilhelm-Leuschner-Platz |
dunkelblau | Goerdelerring, Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz und Augustusplatz/Goethestraße, nicht Wilhelm-Leuschner-Platz |
gelb | Wilhelm-Leuschner-Platz, nicht Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz |
hellblau | weder Wilhelm-Leuschner-Platz noch Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz |
Linie 1
Die Linie 1 verläuft von Lausen im Südwesten über Mockau nach Thekla; dabei endet montags bis freitags jeder zweite Zug als Linie 1E bereits in Schönefeld. Montags bis freitags, an Schultagen, wird die Linie 1 mit T4D-Großzügen betrieben. In den Schulferien wird sie grundsätzlich mit T4D-Traktionen und T4D-Kurzzügen (T4D+B4D/B4D-N/NB-4) betrieben. Im Spät- u. Wochenendverkehr fahren NGT8 auf der Linie 1.
Bis zum 12. Dezember 2009 verkehrte die Linie 1 bis nach Mockau. Sie wurde aufgrund der Sperrung einer Brücke, die von zahlreichen Buslinien (unter anderem die Stadtbuslinien 70 und 80) benutzt wird, bis nach Thekla verlängert, um den Ausfall der Busse auf diesem Abschnitt zumindest teilweise auszugleichen.[5]
Linie 2
Die Linie 2 ist eine Ergänzungslinie und die einzige Linie im Leipziger Netz, die weder über die zentrale Haltestelle „Hauptbahnhof“ noch über weitere Haltestellen in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs verläuft. Sie beginnt im Westen in Lausen und führt in Richtung Osten zur Naunhofer Straße. Montags bis freitags fährt in der Hauptverkehrszeit jeder zweite Zug bis nach Meusdorf.
Die Linie 2 verkehrt abends nur bis circa 20 Uhr und Sonntags auf voller Länge erst ab 12 Uhr. Sonntags vormittags findet auf dem östlichen Ast in Richtung Wilhelm-Leuschner-Platz Wagendurchlaufbetrieb zur Linie 8E in Richtung Sportforum statt. Die Züge der 8E wechseln in Gegenrichtung am Wilhelm-Leuschner-Platz wieder zur Linie 2.
Montags bis freitags wird die Linie 2 fast ausschließlich mit NGT8 bedient, an Samstagen, Sonn- u. Feiertagen mit NGTW6 (Leoliner).
Linie 3
Die Linie 3 ist neben den Linien 11 und 15 eine von drei Linien im Leipziger Netz, die bereits vor der Netzumstellung im Mai 2001 in heutiger Form verkehrten.[6] Sie teilt sich den größten Teil der von Knautkleeberg im Südwesten nach Nordosten durchs Stadtgebiet laufenden Strecke mit der Linie 13. Sie trennt sich in Heiterblick von der Linie 13 und endet in Sommerfeld. Da die Linien 3 und 13 zu einem großen Teil auf derselben Strecke verlaufen und zwischen Großzschocher und Heiterblick einen 10-Minuten-Takt bilden, werden sie im Liniennetzplan und in den (Aushang-)Fahrplänen als eine Linie (3/13) dargestellt. Im Wochenendverkehr ist die Linie 3 mit der Linie 13 in Knautkleeberg verknüpft.
Montags bis freitags verkehrt sie zwischen 8 und 12 Uhr nicht bis Knautkleeberg sondern nur als Linie 3E bis nach Großzschocher, G.-Ellrodt-Straße.
Montags bis freitags, an Schultagen, wird die Linie 3 mit T4D-Großzügen betrieben. In den Schulferien wird sie grundsätzlich mit T4D-Traktionen und T4D-Kurzzügen betrieben. Im Wochenendverkehr fahren NGT8 auf der Linie 3.
Linie 4
Die Linie 4 verläuft zwischen Gohlis, Landsberger Straße im Norden und Stötteritz im Südosten.
Täglich wird die Linie 4, durch die kombinierte Linie 12/4E, zwischen Riebeck-/Stötteritzer Straße und Goerdelerring verstärkt. Montags bis freitags (von 6 bis 10 Uhr), samstags (von 8 bis 14:30 Uhr) sowie sonn- u. feiertags (von 12 bis 14:30 Uhr) fahren Züge von der Linie 12 kommend ab Technisches Rathaus als Linie 4E zum Johannisplatz und wechseln wieder zur Linie 12 Richtung Gohlis Nord.
Montags bis samstags (von 14 bis 20:30 Uhr) sowie sonn- u. feiertags (von 14 bis 18:30 Uhr) verkehren die Züge der Linie 12 ab Hauptbahnhof als Linie 4E bis Technisches Rathaus und wechseln dort wieder zur Linie 12 Richtung Gohlis Nord.
Auf der Linie 4 werden grundsätzlich NGT8 eingesetzt.
Linie 7
Die Linie 7 verläuft von Westen nach Osten durch das Leipziger Stadtgebiet und verbindet Böhlitz-Ehrenberg und Sommerfeld.
Sie wird grundsätzlich mit NGTW6-Traktionen bzw. T4D-Großzügen betrieben. Im Abend- u. Wochenendfrühverkehr verkehrt sie auch mit NGTW6-Solo und NGT8.
Linie 8
Die Linie 8 ist eine Ergänzungslinie und verläuft von Miltitz im Westen nach Paunsdorf Nord im Osten von Leipzig. Dabei fährt sie nicht über die Zentralhaltestelle am Hauptbahnhof, sondern passiert den Innenstadtring südlich und hält am Hauptbahnhof lediglich an der Haltestelle Wintergartenstraße/Hauptbahnhof.
Die Linie 8 verkehrt abends nur bis circa 20 Uhr und Sonntags auf voller Länge erst ab 12 Uhr. Sonntags vormittags findet Wagendurchlaufbetrieb zwischen den Linien 8E und 2E statt. Dabei verkehren Züge der Linie 2E in Richtung Westen ab Wilhelm-Leuschner-Platz als Linie 8E zum Sportforum. In Gegenrichtung wechseln Züge der Linie 8E vom Sportforum kommend am Wilhelm-Leuschner-Platz zur Linie 2.
Montags bis freitags bedienen T4D-Traktionen bzw. T4D-Kurzzüge die Linie 8, am Wochenende fast ausschließlich NGT8.
Linie 9
Die Linie 9 durchquert Leipzig von Thekla im Norden und endet im Süden in der Stadt Markkleeberg in Markkleeberg West. Sie verläuft wie die Linien 2, 8 und 14 nicht über die Zentralhaltestelle am Hauptbahnhof, sondern hält lediglich an dessen Westseite. Außerdem ist sie die einzige Linie, die vom Goerdelerring bis zum Wilhelm-Leuschner-Platz über die komplette westliche Seite des Innenstadtrings verkehrt. Sie wird grundsätzlich mit NGT8 bedient; an Schultagen verkehrt auch ein T4D-Großzug.
An der Haltestelle Markkleeberg, Bahnhof gibt es eine Besonderheit: Die Linie 9 verkehrt über die einzige Gleiskreuzung mit der Deutschen Bahn.
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Linie 9 am Bayrischen Platz
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Kreuzung DB mit Straßenbahnlinie 9, Gleisbett
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Kreuzung DB mit Straßenbahnlinie 9, Oberleitung
Linie 10
Die Linie 10 ist größtenteils eine Verstärkerlinie für die Linie 11 und verläuft daher beginnend in Wahren weitgehend parallel zu dieser. Sie knickt südlich des Connewitzer Kreuzes ab und endet in Lößnig. Die Linie 10 verkehrt als Tageslinie täglich bis 22 Uhr. Im nördlichen Streckenabschnitt (Wahren - Hauptbahnhof) verkehrt sie täglich nur bis 21 Uhr, an Sonn- u. Feiertagen erst ab 12 Uhr. Im südlichen Streckenabschnitt (Hauptbahnhof - Lößnig) ist sie täglich bis 22 Uhr im Einsatz. Im Spätverkehr verkehrt die Buslinie 70 ab Connewitz, Kreuz als Buslinie 10 nach Marienbrunn, Triftweg und zurück. Somit besteht bis ca. 23:30 Uhr eine Direktverbindung zwischen Marienbrunn und Connewitz.
Die Haltestelle Arno-Nitzsche-/Arthur-Hoffmann-Straße wird nur in stadteinwärtiger Richtung bedient.
Linie 10 und 11 ergänzen sich auf ihrer Hauptachse (Wahren - Connewitzer Kreuz) werktags zu einem 5-Minuten-Takt, am Wochenende zu einem 7-/8-Minuten-Takt.
Auf der Linie 10 werden täglich NGT8 eingesetzt.
Linie 11
Die Linie 11 verläuft von der Stadt Schkeuditz in die Stadt Markkleeberg (Markkleeberg Ost) und durchquert das Leipziger Stadtgebiet von Nord nach Süd; sie ist eine von drei heutigen Linien, die bereits vor der Netzumstellung im Jahr 2001 unverändert verkehrten[6]. Mit 22,1 km ist sie die längste Linie[1] des Leipziger Netzes. Außerdem ist sie die einzige Straßenbahnlinie die durch drei Städte und damit durch drei MDV-Zonen verkehrt. Mittelfristig ist für die Linie 11 ein stadtbahnmäßiger Ausbau geplant, wie dies für die Linien 15 und 16 bereits in großen Teilen erfolgte.
Nur alle 20 Minuten fährt ein Zug bis nach Schkeuditz beziehungsweise Markkleeberg Ost. Jede zweite Bahn verkehrt verkürzt als 11E zwischen den Endstellen Wahren und Dölitz, Straßenbahnhof. Die Haltestelle Am Eichwinkel wird nur in stadteinwärtiger Richtung bedient.
Montags bis freitags werden Tatra-Großzüge eingesetzt, nach Möglichkeit mit Niederflur-Beiwagen. Außerdem befindet sich der Leoliner-Prototyp (Traktion aus 1301 und 1302) im Einsatz auf der Linie 11/11E. In den Schulferien verkehrt die Linie 11E lediglich mit T4D-Traktionen bzw. T4D-Kurzzügen. An den Wochenenden werden auch NGT12 (classic XXL) eingesetzt.
Linie 10 und 11 ergänzen sich auf ihrer Hauptachse (Wahren - Connewitzer Kreuz) werktags zu einem 5-Minuten-Takt, am Wochenende zu einem 7-/8-Minuten-Takt.
Eine Linie mit der Nummer 11 gibt es im Leipziger Netz seit 1925. Damals verkehrte sie zwischen Connewitz und Möckern, Huygensstraße. Ab 1932 wurde Wahren bedient und ab 1951 verkehrte die Linie 11 zwischen Wahren und Markkleeberg-Ost. 1984 folgte der Ausbau bis nach Schkeuditz.[7]
Linie 12
Die Linie 12 verläuft von Gohlis Nord vorbei am Zoo sowie Hauptbahnhof und endet am Johannisplatz, fast direkt in der Innenstadt.
Täglich verstärkt die Linie 12 die Linie 4, als kombinierte Linie 12/4E, zwischen Riebeck-/Stötteritzer Straße und Goerdelerring/Hauptbahnhof. Montags bis freitags (von 6 bis 10 Uhr), samstags (von 8 bis 14:30 Uhr) sowie sonn- u. feiertags (von 12 bis 14:30 Uhr) fahren Züge von der Linie 12 kommend ab Technisches Rathaus als Linie 4E zum Johannisplatz und wechseln wieder zur Linie 12 Richtung Gohlis Nord.
Montags bis samstags (von 14 bis 20:30 Uhr) sowie sonn- u. feiertags (von 14 bis 18:30 Uhr) verkehren die Züge der Linie 12 ab Hauptbahnhof als Linie 4E bis Riebeck-/Stötteritzer Straße und wechseln dort wieder zur Linie 12 Richtung Gohlis Nord.
Im Streckenabschnitt Goerdelerring - Hauptbahnhof - Augustusplatz - Ostplatz - Technisches Rathaus verstärkt die Linie 12 auch die Linie 15.
Auf der Linie 12 werden grundsätzlich NGT8 eingesetzt.
Linie 13
Die Linie 13 wurde am 2. April 2006[8] wiedereingerichtet und verläuft zu großen Teilen gemeinsam mit der Linie 3 von Knautkleeberg im Südwesten in Richtung Nordosten durch die Stadt. In Heiterblick trennt sie sich von der Linie 3 und endet in der Stadt Taucha. Da die Linien 3 und 13 zu einem großen Teil auf derselben Strecke verlaufen und zwischen Knautkleeberg und Heiterblick einen 10-Minuten-Takt bilden, werden sie im Liniennetzplan und in den (Aushang-)Fahrplänen als eine Linie (3/13) dargestellt. Im Wochenendverkehr ist die Linie 13 mit der Linie 3 in Knautkleeberg verknüpft.
Montags bis freitags, an Schultagen, wird die Linie 13 mit T4D-Großzügen betrieben. In den Schulferien wird sie grundsätzlich mit T4D-Traktionen und T4D-Kurzzügen betrieben. Im Spät- u. Wochenendverkehr fahren NGT8 auf der Linie 13; im Spätverkehr kommen täglich auch zwei NGTW6 zum Einsatz.
Linie 14
Mit derzeit 5,1 km ist die Linie 14 die kürzeste Straßenbahnlinie in Leipzig. Die Linie verläuft von Hauptbahnhof, Westseite nach Plagwitz und hält wie die Linie 9 nicht direkt an der Zentralhaltestelle am Hauptbahnhof, sondern an dessen Westseite. Aufgrund der geringen Nachfrage verkehrt die Linie 14 nicht im üblichen 10-Minuten-Takt, sondern nur alle 20 Minuten, im Spät- u. Wochenendverkehr alle 30 Minuten.
Bis 14. Dezember 2008 verkehrte die Linie 14 zwischen Eutritzsch, Krankenhaus und Plagwitz und war wegen geringer Nachfrage komplett von der Einstellung bedroht. Dies konnte jedoch durch die Stadt abgewendet werden, da man die Karl-Heine-Straße im aufstrebenden Stadtteil Plagwitz nicht vom schienengebundenen ÖPNV abkoppeln wollte. Um dennoch Kosten einzusparen, hat die LVB mit Zustimmung der Stadt beschlossen, den Nordabschnitt der Linie 14 am 14. Dezember 2008 einzustellen und sie nur noch von Hauptbahnhof, Westseite bis Plagwitz verkehren zu lassen. Die Haltestellen Theresienstraße und Dessauer Straße werden daher nicht mehr von der Straßenbahn bedient. Dafür scheint der Erhalt des Restabschnitts zunächst gesichert zu sein. Zur Zeit verkehrt die Linie 14 aufgrund der Sanierung der König-Albert-Brücke ab Felsenkeller bis zur Ersatzendstelle Angerbrücke, Straßenbahnhof.
Auf der Linie 14 verkehren täglich T4D-Solowagen; montags bis freitags früh, mittags und abends verkehrt jeweils ein NGT8 pro Richtung.
Linie 15
Die Linie 15 verläuft von Miltitz im Westen nach Meusdorf im Osten durch das Leipziger Stadtgebiet und ist eine von drei Linien, die vor der Netzreform im Jahr 2001 bereits in der heutigen Form existierten[6]. Die Linie ist zu großen Teilen stadtbahnmäßig ausgebaut und wird überwiegend mit NGT12 bedient.
Im Jahr 2006 zur WM wurden umfangreiche Baustellenmaßnahmen durchgeführt, wie zum Beispiel Jahnallee, Hauptbahnhof, Johannisplatz und Prager Straße
Linie 16
Die Linie 16 bindet das neue Messegelände im Norden der Stadt an und endet in Lößnig am Silbersee. Sie ist nach der Linie 15 die zweite Linie, die (außer zu Messezeiten) tagsüber hauptsächlich mit NGT12 bedient wird, im Früh- und Abendverkehr werden vorrangig Straßenbahnen des Types NGT8 eingesetzt. Außerdem ist sie zu großen Teilen stadtbahnmäßig ausgebaut und fährt im eigenen Gleisbett. Die "16" ist die erste und bis jetzt einzige Linie in Leipzig, deren Haltestellen alle behindertengerecht ausgebaut sind.
Zu Messezeiten verkehren je nach Bedarf zusätzliche Züge als Linie 16E auf dem nördlichen Ast und wenden am Wilhelm-Leuschner-Platz/Windmühlenstraße durch die so genannte Messekehre.
Streckennetz
Das Leipziger Streckennetz hat 148,1 Streckenkilometer und insgesamt 319,0 km Gleise mit einer Spurweite von 1.458 mm. 8,9 km der Strecken sind eingleisig ausgeführt. Im Netz gibt es 21 Gleiskreuzungen, 44 Gleisschleifen und fünf Gleisdreiecke.[1]
Haltestellen
Das Netz verfügt über 512 Haltestellen. Der durchschnittliche Haltestellenabstand beträgt 535 m.[1] Die vier Haltestellen Augustusplatz, Goerdelerring, Hauptbahnhof und Wilhelm-Leuschner-Platz auf dem Innenstadtring stellen zentrale Umsteigepunkte im Netz dar. Jede Straßenbahnlinie hält an mindestens einer dieser Haltestellen.
Augustusplatz
Die Haltestelle Augustusplatz liegt direkt auf dem Augustusplatz zwischen Georgiring und Roßplatz. Sie ist als Kreuzungshaltestelle ausgeführt, wobei zwei Gleise in Nord-Süd-Richtung auf dem Innenstadtring (Ostseite des Augustusplatzes) verlaufen und zwei weitere in Ost-West-Richtung auf der sog. Mittelfahrbahn mit Weiterführung Richtung Goethestraße bzw. Grimmaischer Steinweg. Im Haltestellenbereich befindet sich eine Verbindungskurve zwischen den Gleisen auf dem nördlichen Innenstadtring und denen auf dem Grimmaischen Steinweg. So ist der Verkehr auch dann gewährleistet, wenn die Goethestraße blockiert oder gesperrt ist.
Die Züge der Linien 8, 10, 11 und 16 halten am Ostrand (jeweils vor der Kreuzung) und die Züge der Linien 4, 7, 12 und 15 halten auf der Mittelfahrbahn. Beide Haltstellen sind Doppelhaltestellen, d. h. je Richtung können zwei Züge gleichzeitig halten.
Goerdelerring
Die Haltestelle Goerdelerring liegt am Nordende des Goerdelerrings auf dem Tröndlinring. Sie ist viergleisig ausgeführt, dabei ist jedes Gleis eine Doppelhaltestelle. Am westlichen Ende sind sowohl der Goerdelerring als auch der Ranstädter Steinweg und die Pfaffendorfer Straße angebunden.
Im Sommer 1997 wurde die Haltestelle modernisiert, dabei wurden sämtliche Gleise ausgetauscht und Hochbahnsteige errichtet.[9]
Am Goerdelerring halten die Züge der Linien 1, 3, 4, 7, 9, 12, 13, 14 und 15.
Hauptbahnhof
Die Haltestelle Hauptbahnhof liegt direkt südlich des Leipziger Hauptbahnhofs auf dem Willy-Brandt-Platz. Sie ist viergleisig ausgeführt, dabei ist jedes Gleis eine Doppelhaltestelle – bei den abendlichen Sammelanschlüssen halten aber auch durchaus drei Bahnen in jedem Gleis. Am westlichen Ende sind die Kurt-Schumacher-Straße und der Tröndlinring angebunden. In östlicher Richtung verlaufen zwei Strecken zum Augustusplatz (eine über den Georgiring und eine weitere Strecke durch die Goethestraße) und eine Strecke zur Wintergartenstraße.
Die Haltestelle wurde bis 2006 umfassend modernisiert. Seitdem werden Flächen unmittelbar neben der Haltestelle für einen Zugang zum unterirdischen S-Bahnhof im City-Tunnel freigehalten.
Am Hauptbahnhof halten Züge der Linien 1, 3, 4, 7, 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16 sowie diverse Buslinien. Die Linien 9 und 14 halten an der Haltestelle Hauptbahnhof/Westseite und die Linie 8 an der Haltestelle Wintergartenstraße/Hauptbahnhof östlich des Hauptbahnhofs. Einzig die Linie 2 verläuft nicht in der Nähe des Hauptbahnhofs.
Wilhelm-Leuschner-Platz
Die Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz liegt südlich der Innenstadt auf dem Innenstadtring zwischen den Abzweigungen Peterssteinweg und Grünewaldstraße. Die Haltestelle ist eine zweigleisige Doppelhaltestelle und westlich an den Martin-Luther-Ring und den Peterssteinweg (im weiteren Verlauf Karl-Liebknecht-Straße) sowie östlich an den Roßplatz und die Grünewaldstraße angebunden.
Südlich der Haltestelle befindet sich eine Wendeschleife durch die Windmühlenstraße, die sogenannte Messekehre.
Im Zuge des Baus des City-Tunnels wurde die Haltestelle 2005–2006 zeitweilig einige Meter nach Westen auf den Martin-Luther-Ring westlich des Peterssteinwegs verlegt und die alte Haltestelle musste der Baugrube der City-Tunnel-Station weichen. Die heutige Haltestelle am alten Ort wurde anschließend komplett neu errichtet.
Am Wilhelm-Leuschner-Platz halten Züge der Linien 2, 8, 9, 10 und 11. Zu Messezeiten endet außerdem die Linie 16E vom Messegelände am Wilhelm-Leuschner-Platz und wendet durch die Messekehre.
Fahrzeuge
Am 31. Dezember 2007 befanden sich insgesamt 338 Fahrzeuge[3] der folgenden Fahrzeugtypen im Linieneinsatz:[10]
- Triebwagen Tatra T4D-M
- Beiwagen Tatra-B4D-M/B4D-NF
- Niederflur-Beiwagen NB4
- Niederflur-Gelenktriebwagen NGT8
- Niederflur-Gelenktriebwagen NGT6WL Leoliner aus Leipziger Produktion
- Niederflur-Gelenktriebwagen NGT12-LEI classicXXL
Tatra T4D-M/B4D-M/B4D-NF
Die Tatra T4D bildeten bereits zu DDR-Zeiten das Rückgrat der Leipziger Straßenbahnflotte. Zwischen 1969 und 1986 wurden 598 Triebwagen und 273 Beiwagen nach Leipzig geliefert. Nach der Wende waren diese Fahrzeuge nicht mehr zeitgemäß und wurden teilweise modernisiert. Die ältesten Fahrzeuge wurden ausgemustert und verschrottet.[11]
Ab 1991 wurden in zwei Serien insgesamt 167 Triebwagen und 45 Beiwagen in der Hauptwerkstatt Heiterblick grundlegend modernisiert. Dabei wurde neben vielen Änderungen an der Technik die Inneneinrichtung inklusive der Fahrerkabine, die nun klimatisiert ist, erneuert. Auch außen an den Fahrzeugen gab es diverse Änderungen, so wurden die Zielschildkästen deutlich vergrößert und die Bahnen erhielten neue Scheinwerfer. Außerdem wurden die Fahrzeuge mit einem Heckfahrschalter ausgerüstet und die Stromversorgung wurde von einem rotierenden Umformer auf Elektronik umgestellt. Auch die Beschleuniger wurden ersetzt. In der zweiten Modernisierungsserie wurde auf viele Änderungen verzichtet, so die Klimaanlage für den Fahrer, Änderungen an den Drehgestellen sowie die neuen Umformer. Die Fahrzeuge der zweiten Serie laufen daher meistens im Zug hinter einem Fahrzeug der ersten Serie.[12]
Bei vier Beiwagen wurde 2002 der Boden im mittleren Fahrzeugteil auf das Niveau moderner Niederflurfahrzeuge abgesenkt. Ursprünglich waren diese, als B4D-NF bezeichneten, Beiwagen für den Transport von Fahrrädern vorgesehen, dies wurde jedoch bald wieder aufgegeben. Heute stehen für den Linieneinsatz insgesamt 8 solcher umgebauten B4D zur Verfügung.
Die Tatra T4D-M/B4D-M bilden bis heute den größten Teil der Leipziger Straßenbahnflotte und sind vorzugsweise auf den Linien 1, 3, 8, 11, 13 und 14 regelmäßig, gelegentlich aber auch auf anderen Linien, im Einsatz.
NB4
Da die Benutzung der Tatra T4D-M/B4D-M für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste nur schwer oder überhaupt nicht möglich ist, wurden in den Jahren 2000–2001 38 Niederflur-Beiwagen NB4 des Herstellers Bombardier beschafft, um das Niederflurangebot zu erweitern.[13]
NGT8
Die 56 achtachsigen Niederflur-Gelenktriebwagen NGT8 waren die erste Neuanschaffung seit der Wende und die ersten Niederflurfahrzeuge in Leipzig. Die von einem Konsortium aus Duewag, Waggonbau Bautzen, ABB und Siemens für Leipzig entwickelten Fahrzeuge wurden zwischen 1995 und 1998 geliefert.[14]
Nachdem sie auf ihrer anfänglichen Stammlinie 16 mittlerweile von den NGT12-LEI verdrängt wurden, sind die Fahrzeuge heute tagsüber vor allem auf den Linien 2, 4, 9, 10 und 12 im Einsatz. Abends werden sie auch auf fast allen anderen Linien eingesetzt.
NGT6WL Leoliner
→ Hauptartikel: Leoliner
Da sich die NGT8 im Leipziger Einsatz für die meisten Linien als zu klein erwiesen hatten und die Anschaffung neuer Fahrzeuge sehr teuer gewesen wäre, wurde entschieden, selbst eine Straßenbahn zu entwickeln, den Leoliner genannten, teilweise niederflurig ausgeführten NGT6WL. Das sechsachsige Fahrzeug wurde von der Leipziger Fahrzeugbau GmbH (heute HeiterBlick GmbH) entwickelt und gebaut.[15]
Um im Einsatz flexibler zu sein (nicht wie NGT8 oder NGT12-LEI) sind die Leoliner kuppelbar ausgeführt und sind im Leipziger Netz meistens als Traktion unterwegs.
Im Jahre 2004 wurde die ersten zwei Prototypen auf der Straßenbahnlinie 11E eingesetzt. Nachdem nach der Testphase einige Änderungen an der Konstruktion stattfanden, erhielten die Leipziger Verkehrsbetriebe seit Dezember 2005 nach und nach insgesamt 30 Serienfahrzeuge.
Am 23. Januar 2009 wurde von den Leipziger Verkehrsbetrieben bekanntgegeben, dass weitere 18 Leoliner bestellt werden sollen.[16]
Die Linie 7 wird fast ausschließlich mit Leoliner-Doppeltraktionen bedient, auf der Linie 2 sind an den Wochenenden Leoliner-Solo anzutreffen.
NGT12-LEI classicXXL
→ Hauptartikel: Gelenktriebwagen NGT12-LEI
2005 und 2006 wurden insgesamt 24 der 45 m langen Niederflur-Gelenktriebwagen NGT12-LEI geliefert. Die in Leipzig auch unter dem Namen classicXXL bekannten Fahrzeuge gehören zur Baureihe Flexity Classic XXL des Herstellers Bombardier Transportation.[17]
Am 22. Januar 2010 wurde von den Leipziger Verkehrsbetrieben bekanntgegeben, dass weitere neun NGT12-LEI im Gesamtwert von 29 Millionen Euro bestellt wurden und bis 2011 ausgeliefert werden.[18]
Die Fahrzeuge begannen ihren Linieneinsatz zunächst auf der Linie 15. Mittlerweile werden die beiden größtenteils stadtbahnmäßig ausgebauten Linien 15 und 16 an Wochentagen ausschließlich mit NGT12 bedient, am Wochenende auch die Linien 7 und 11.
Technik
Weichensteuerung
Die Weichenumstellung wurde seit der Einführung der elektrischen Betätigung durch die Triebwagenführer wie in vielen Straßenbahnnetzen mit Oberstrom betrieben. Der Stellstrom wurde von der Fahrleitung abgegriffen, lief durch die Spule des Weichenantriebes und von dort zu einem isoliert aufgehängten Schleifkontakt am Fahrdraht. Dadurch floss der Oberstrom beim Passieren dieses Kontaktes über die Antriebsspule. Lag die Weiche in richtiger Lage, musste man den Kontakt mit dem Fahrschalter in Nullstellung befahren. Sollte die Weiche umgestellt werden, befuhr man den Kontakt mit der ersten Fahrstufe. Mit der Zunahme der elektrischen Verbraucher mussten diese beim Passieren der Weichenkontakte zur Vermeidung von ungewollten Umstellungen abschalten. Dazu dienten besonders eingebaute Schalter, das Befahren mit der ersten Fahrstufe wurde durch einen definierten Widerstand ersetzt, den man bei Gotha- und Tatrawagen mit einer Taste über einen Schütz einschaltete, ersetzt. Die Weichenlage wurde durch ein besonderes Weichensignal in der Fahrleitung (»Knochen«) angezeigt.
Mit der Lieferung der Tatra-Straßenbahnen standen die Verkehrsbetriebe der DDR vor einem Problem: Erstmals gab es nun Doppeltraktionen, bei denen zwei Stromabnehmer angelegt werden mussten. Da außer in Halle die Weichen über Oberleitungskontakte gesteuert wurden, hätte der Stromfluss über den zweiten Stromabnehmer unter Umständen die Weiche unter dem Zug umgestellt. Die Umrüstung fast aller Kontakte hielt man für die zunächst wenigen Tatra T4D für zu aufwändig und änderte stattdessen die Belegung der Kontaktkupplung. Über dafür geeignete Kontakte wurde der geführte Triebwagen mit der Fahrdrahtspannung versorgt, so dass er mit eingezogenem Stromabnehmer verkehrte. Eine Folge dieser Betriebsart war, dass die Stromabnehmer wegen der höheren Ströme mit Doppelpaletten (mit zwei statt vorher nur einer Schleifleiste) ausgerüstet werden mussten.
Der Fahrzeughersteller ČKD Praha war nicht bereit, die Fahrzeuge in dieser Ausrüstungsform zu liefern. Man verlegte lediglich das Traktionskabel in den Fahrzeugen und lieferte einen nötigen Schütz lose mit. Deshalb mussten die angelieferten Fahrzeuge vor der Indienststellung zunächst angepasst werden. Erst bei den Tatra T6A2 war auch die spezielle Leipziger Betriebsweise serienmäßig vorgesehen und über einen Wahlschalter einzuschalten.
Mit der Einführung der induktiven Weichensteuerung wurde dies überflüssig, bei den Leoliner-Prototypen allerdings zunächst beibehalten. Da über die Traktionsstromverbindung beim Befahren von Streckentrennern zwei Speiseabschnitte verbunden würden, aber keines der fahrzeugseitigen Teile für die dabei auftretenden Spannungsunterschiede ausgelegt war, durfte immer nur ein Stromabnehmer angelegt werden.
Für die Serien-Leoliner konnten keine fahrstromübertragenden und einklappbaren Kupplungen geliefert werden, weshalb diese Leipziger Besonderheit aufgegeben wurde und die Leoliner-Doppeltraktionen mit zwei angelegten Stromabnehmern fahren. Da kein moderner Straßenbahnwagen mit fahrstromübertragenden Kupplungen lieferbar ist, stellt dies mit Sicherheit eine Erleichterung für künftige Fahrzeugbeschaffungen dar.
Betriebshöfe
- Straßenbahnhof Angerbrücke
- Straßenbahnhof Dölitz
- Straßenbahnhof Paunsdorf
- Straßenbahnhof Wittenberger Straße
- Abstellanlage Lausen
- Hauptwerkstatt Heiterblick
Siehe auch
Quellen
- ↑ a b c d Broschüre „Zahlen und Fakten der Leipziger Verkehrsbetriebe“, September 2009
- ↑ Artikel über die Straßenbahn im Leipzig-Lexikon, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ a b Pressemitteilung vom 29. Mai 2008 auf der LVB-Website, abgerufen am 1. Juni 2008
- ↑ a b c d e Geschichte auf der LVB-Website, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ Pressemitteilung vom 19. November 2009 auf der LVB-Website, abgerufen am 13. Dezember 2009
- ↑ a b c Netz vor 2001 auf l-nv.de, abgerufen am 5. Mai 2008
- ↑ Linienchronik auf www.linie11.de, abgerufen am 5. Mai 2008
- ↑ News vom 31. März 2006 auf der LVB-Website, abgerufen am 26. Mai 2009
- ↑ Bildergalerie zur Modernisierung der Haltestelle „Goerdelerring“ auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ Fahrzeugübersicht auf der LVB-Website, abgerufen am 5. Mai 2008
- ↑ Tatra T4D auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ Tatra T4D-M auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ NB4 auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ NGT8 auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ NGT6WL auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ News vom 23. Januar 2009 auf der LVB-Website, abgerufen am 26. Mai 2009
- ↑ classicXXL auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
- ↑ LVB-News vor 22. Januar 2010: Leipziger Verkehrsbetriebe stocken Straßenbahnflotte auf, abgerufen am 15. März 2010