Liste von Hochschulen für Bildende Kunst

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Eine Kunstakademie ist eine Bildungseinrichtung, in der zumeist junge Leute auf die Tätigkeit als bildende Künstler in Theorie und Praxis vorbereitet werden.

Kunstakademien wurden ursprünglich im 18. Jahrhundert von fürstlichen Landesherren gegründet, um mit Hilfe der Künstler, die als Professoren Studenten ausbildeten, zum Ruhme ihres Landes beizutragen.

Heute sind sie oft den jeweiligen Universitäten als Fachbereich zugeordnet oder haben den Status einer künstlerischen oder künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschule. Die Einstellungen (Berufung) von Professoren erfolgt auf Vorschlag der Lehrenden gegenüber den jeweils zuständigen Landesministerien. Berufungen und Entlassungen der Professoren können unter Umständen ein Politikum werden, wenn sich hierin die Kulturpolitik der Parteien zu artikulieren versucht.

Durch ihre Position als Schnittstelle zwischen Kultur und Subkultur, als Ort, an dem Kunst lebendig stattfindet und vermittelt wird, aber auch als Nische jenseits den Gesetzen des (Kunst-)Marktes stellten Kunsthochschulen häufig (besonders 60er, 70er, 80er Jahre des 20. Jahrhunderts) eine Art Labor für neue Strömungen und Verknüpfungen im Bereich von Technik, Politik, Kunst, Ästhetik und Kultur dar. Es gibt keine normativen Lehrinhalte. Bei dem Prozess schöpferischer künstlerischer Arbeit steht die Individualität der Studierenden im Zentrum. (so war die Punk-Bewegung anfangs auch sehr von Kunststudenten bestimmt, und experimentelle Bands wie Kraftwerk fanden an Kunstakademien zueinander).

In Zeiten von Umstrukturierungen, Marktorientierung und Rationalisierung (Langzeitstudenten, Studiengebühren) verlieren die Kunsthochschulen teilweise diesen freizügigen Status wieder. An den Kunsthochschulen gibt es neben dem Fachbereich "Freie Kunst" meist auch Fachbereiche, die auf die künstlerische Tätigkeit außerhalb des Kunstbetriebs in Medien, Design, Modedesign und Bühnenbild vorbereiten. An einigen Kunsthochschulen werden auch Studiengänge angeboten, die die Restaurierung von Kunstwerken zum Inhalt haben. Die verschiedenen Fachbereiche sind je nach Kunsthochschule entweder strikt voneinander getrennt - die Studenten erhalten in diesem Fall oft einen Studienplatz, der an eine bestimmte Klasse und einen bestimmten Künstlerprofessor gekoppelt ist -, oder sie sind interdisziplinär untereinander verknüpft, so dass die Studenten keine feste Meisterklasse haben, sondern die einzelnen Lehrangebote der verschiedenen Fachbereiche auf die eigene künstlerische Arbeit zugeschnitten miteinander kombinieren können.

Die äußerst erfolgreichen Kunstakademien in den alten Bundesländern sind weitgehend sehr frei und offen strukturiert, was zuweilen ins völlig unstruktiert anmutende ausufern kann, die oben erläuterte Arbeitsweise allerdings ünerhaupt erst ermöglicht. Ein extremes Beispiel ist die Hochschule für bildende Künste Hamburg, die überhaupt keine Pflichtveranstaltungen kennt und in der Studierende sich den Arbeitsplatz in einer Klasse selbst erkämpfen müssen. Die Kunsthochschulen der neuen Bundesländer zeichnen sich dagegen traditionell weitgehend durch einen straffer organisierten Lehrplan aus, in dem auch technische Fertigkeiten wie Anatomie, Aktzeichnen und Maltechniken ihren besonderen Platz haben. Gerade im Bereich der aktuellen Malerei bringt z.B. die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig viele im Kunstbetrieb erfolgreiche Absolventen hervor.

Kunstakademien (im Alphabet der Länder)

Belgien (Auswahl)

Deutschland

Finnland

Frankreich (Auswahl)

Großbritannien

Italien

Japan

Österreich (Auswahl)

Polen

Russland (Auswahl)

der Schweiz

Siehe auch