Der Russische Bürgerkrieg zwischen radikalen Kommunisten ("Roten") einerseits und einer heterogenen Gruppe aus Reaktionären, Demokraten, liberalen Kommunisten und anderen ("Weißen") andererseits von 1917 bis 1922 folgte auf die Oktoberrevolution, forderte eine unbekannte große Zahl ziviler Opfer und führte zu schweren Zerstörungen, insbesondere in den Städten entlang der Transsibirischen Eisenbahn.
Im Verlauf des Bürgerkrieges befanden sich Soldaten mehrerer fremder Mächte auf dem Territorium Russlands, die auf Seiten der "Weißen" kämpften. So befanden sich z.B. Truppen Polens, 70 000 Japaner, 2500 Briten, 1500 Franzosen, 1500 Italiener und 8000 US-Soldaten in Russland. Berühmt wurde die nach dem 1. Weltkrieg aufgestellte Tschechische Legion, die sich aus in Russland gestrandeten ehemaligen tschechischen Angehörigen der ehemals zaristischen Armee zusammensetzte und die für die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei gekämpft hatte. Der 60 000 Mann umfassenden Tschechischen Legion gelang es 1918, die strategisch besonders wichtige Transsibirische Eisenbahn unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Tschechische Legion unterstützte zusammen mit den ausländischen Mächten die Weißen, während die russische Bevölkerung mehrheitlich mit den Roten sympathisierte.
Im Ergebnis des Bürgerkrieges kam es zu einer Hungersnot. Ferner wurden die vorübergehend unabhängigen Staaten Weißrussland, Ukraine und Georgien von der Roten Armee erobert und die Sowjetunion wurde 1922 gegründet.
Siehe auch: Geschichte Russlands