Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr

ehemalige zentrale Dienststelle der Bundeswehr zur Feststellung, Analyse und Bewertung der militärischen und politischen Lage anderer Staaten sowie die militärische Sicherheitslage der Bundesrepublik Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Dezember 2006 um 07:07 Uhr durch Eckermann (Diskussion | Beiträge) (Auflösung 2007). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr ( ZNBw) mit Sitz in Grafschaft bei Bonn ist die zentrale Dienststelle der Bundeswehr zur Feststellung, Analyse und Bewertung der militärischen und politischen Lage anderer Staaten sowie der Militärischen Sicherheitslage der Bundesrepublik Deutschland. Das ZNBw ging am 01. Juli 2002 aus dem Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (ANBw) hervor, liefert und analysiert Informationen für das Einsatzführungskommando und das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesnachrichtendienst (BND), dem Auswärtigen Amt (AA) und weiteren Sicherheitsorganen der BRD.

Das ZNBw von der A61 aus gesehen

Die Hauptinformationsquellen des ZNBw sind der BND, die Einsatzkontingente, das Zentrum Opertative Information, Militärattaches, das Zentrum Feldnachrichtendienst, Botschafter, das Kommando Strategische Aufklärung (KSA), Verbindungselemente in befreundeten Nachrichtendiensten und der NATO und vor allem Presseberichte. Da das ZNBw meist, nicht wie der BND und die Presse, über eigenes Nachrichtenaufkommen aus Krisengebieten verfügt, versteht sich das ZNBw eher als wachsames Auge mit vorausblickenden aktuellen Analysen in der Hinterhand.

Da das BMVg nicht direkt über die Arbeit des BND verfügen kann (Befehls-/Weisungsbefugnis), betrachtet sich das ZNBw nicht als überflüssig, wenn auch der BND ähnliche Aufgaben wahrnimmt. Gestaffelte Geheimhaltungsgrade oder der Schutz von Quellen des BND lassen meist nur eine sehr eng umgrenzte Weitergabe einzelner Informationen durch den BND zu. Das ZNBw liefert an das BMVg dagegen vollständig und vor allem ohne Verzug.

Nach Presseberichten ist allerdimgs geplant, das ZNBw in den BND zu integrieren. [1] Die zentrale Lagebearbeitung im Einsatz und Grundbetrieb wird demnach 2007 vom ZNBw zum Bundesnachrichtendienst überführt.Das ZNBw wird aufgelöst und die verbleibenden Aufgaben werden künftig durch das Kommando Strategische Aufklärung übernommen. [2]

Das ZNBw gliedert sich derzeit in die Abteilungen:

  • Grundlagen,
  • Einsatz,
  • Zentrale Aufgaben,
  • Systemzentrum JASMIN (Joint Analysis System Military Intelligence) und
  • Lehrgruppe.

Die Abteilung Grundlagen analysiert die teilstreitkraft-übergreifenden und -spezifischen Elemente zur Bearbeitung der Lage anderer Staaten einschließlich ihrer Land-, Luft- und Seekriegspotenziale.

Das Lagezentrum des ZNBw ist der Abteilung Einsatz zugeordnet und übernimmt permanent eine zentrale Warn- und Schutzfunktion für das BMVg und die Bundeswehr sowie deren Einsatzkontingente. Das ZNBw ist damit rund um die Uhr auskunftsfähig.

Das ZNBw verfügt über circa 650 Dienstposten, wovon allerdings rund 30 Prozent mit zivilen Mitarbeitern besetzt sind.

Das ZnBw betreibt die Bodenstation des neuen und ersten Spionagesatellitensystems Deutschlands SAR-Lupe.

Quellen und Anmerkungen

  1. NEUES DEUTSCHLAND, 21.Dezember 2006 "BND bekommt fünf Sputniks geschenkt"
  2. http://www.marine.de/01DB070000000001/CurrentBaseLink/W26WNB7W855INFODE

Vorlage:Koordinate Artikel