Borkenkäfer

Unterfamilie der Familie Rüsselkäfer (Curculionidae)
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Der Begriff Borkenkäfer (Scolytidae) bezeichnet eine Familie von in Bäumen lebenden Käfern.

Die Borkenkäfer lassen sich nach Rindenbrütern und Holzbrütern unterscheiden.

Biologie

Die Larven der Rindenbrüter ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes zwischen Rinde und Holz. Da diese Schicht die Lebensader des Baumes darstellt, führt der Befall meist zum Absterben des Baumes. Anhand des so genannten Fraßbildes kann man die jeweilige Art bestimmen. Wichtige Käferarten und bevorzugte Baumarten:

Die Larven der Holzbrüter leben im Holzkörper und ernähren sich von durch das Muttertier angelegten Pilzrasen (Ambrosia). Hier lassen sich Splintkäfer (die nur die äußeren Holzschichten besiedeln) und Holzbohrer (die auch das Kernholz besiedeln und damit die technischen Eigenschaften des Holzes beeinträchtigen) unterscheiden. Wichtige Käferarten und bevorzugte Baumarten:


Vorbeugung

Vorzugsweise nach Windbruch oder für Borkenkäfer günstige Witterung müssen die Bäume auf Bohrmehl einzeln untersucht werden.

Befall

Die Larven der Rindenbrüter ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes zwischen Rinde und Holz. Da diese Schicht die Lebensader des Baumes darstellt, führt der Befall meist zum Absterben des Baumes. Anhand des so genannten Fraßbildes kann man die jeweilige Art bestimmen. Nähere Informationen bei den Unterarten:

== Massnahmen == (-> Buchdrucker/Kupferstecher -> Forst-/Waldschutz?)

Zwei Lehrmeinungen:

  • Zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung müssen vom Käfer befallene Bäume unverzüglich geschlagen, entrindet und am besten abtransportiert werden. Es muss der noch nicht ausgeflogenen Käferschwarm (der aus tausenden Exemplaren bestehen kann, 100.000 Männchen und Weibchen an einer mittelgroßen Fichte sind durchaus nicht unrealistisch) bekämpft werden. Larven und gerade geschlüpfte Jungkäfer können durch Entrindung getötet werden. Älteren Käfern kann man nur durch Rindenverbrennung oder dem Einsatz von Gift begegnen.
Lockstofffallen werden im Allgemeinen nur noch zur Bestandskontrolle eingesetzt und nicht zu Fangzwecken.
  • Stehend befallene Bäume sind unverzüglich einzuschlagen (um einen Übersprung des Befalls von Krone zu Krone zu vermeiden), nach Möglichkeit auf die Freifläche (um weiteren Abstand zu schaffen). Danach ist der Baum als Fangbaum zu nutzen, der nach Abschluss der Besiedelung unschädlich zu machen ist.
Lockstofffallen dürfen - im Gegensatz zu früheren Empfehlungen - auf keinen Fall zur Bestandskontrolle eingesetzt werden, da sie neben der Fangwirkung eine Konzentration der Käfer in der Umgebung zur Folge haben. Sie sind nur bei konkretem Befall im Rahmen der Unterstützung anderer Maßnahmen zu verwenden.

Siehe auch: Ökosystem, Wald, Forstwirtschaft, Waldschutz, Schädling, Insekt

Literatur

  • Alfred Wulf/Rolf Kehr: Borkenkäfer-Gefahren nach Sturmschäden, 1991, ISBN 3826325508
  • Schwerdtfeger, F. (1981): Waldkrankheiten. Paul Parey Verlag - Hamburg und Berlin. ISBN 3-490-09116-7. 486 pp. - teuer, der Maßnahmenkatalog ist völlig veraltet, ansonsten aber ein Klassiker