Rhealys ist ein Konsortium der deutschen (DB), französischen (SNCF), luxemburgischen (CFL) und Schweizer (SBB) Bahnen zur Vorbereitung eines europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs zwischen Paris/Luxemburg und Südwestdeutschland sowie der Schweiz. Es befindet sich momentan noch in Gründung und soll seinen Sitz in Saarbrücken haben.
Der Name Rhealys ist ein Akronym aus Rhein, Alsace und Lys, also der befahrenen Strecke Rhein, Elsaß und Frankreich, symbolisiert durch die Fleur-de-Lys.
Mit Inbetriebnahme der neuen, auf bis zu 320 km/h ausgelegten Hochgeschwindigkeitsstrecke Paris–Baudrecourt (bei Metz) bis 2007 verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Paris und Süddeutschland um zwei Stunden.
Projektgesellschaft Rhealys S.A.
Juristisch wurde im Sommer 2000 eine Projektgesellschaft, die Rhealys S.A., eine AG nach Luxemburger-Recht, gegründet.
Anteil der Partnerbahnen:
- Deutsche Bahn AG: 30 %
- Französische SNCF: 30 %
- Schweizerische Bundesbahnen: 25 %
- Luxemburgische Eisenbahnen: 15 %
Hochgeschwindigkeitsverkehr
Frankreich–Luxemburg
Auf der Verbindung zwischen Paris und Luxemburg soll sich die Reisezeit von derzeit ca. 3:35 h auf 2:15 h verkürzen. Zum Einsatz soll der TGV kommen.
Frankreich–Deutschland
Hauptartikel: LGV Est européenne
Nordstrecke: Frankfurt–Paris
Ab Sommer 2007 wird die Strecke Frankfurt am Main–Paris mit vorerst einem Zugpaar pro Tag bedient; zwei weitere verkehren nur zwischen Saarbrücken und Paris. Zum Einsatz kommen fünf für den grenzüberschreitenden Verkehr modifizierte ICE-3-Züge. Auf deutscher Seite werden die Züge in Mannheim, Kaiserslautern und Saarbrücken halten. Ab Dezember 2007 wird der Betrieb mit fünf Zugpaaren täglich auf der ganzen Strecke voll aufgenommen. Die betrieblichen Höchstgeschwindigkeiten betragen in Frankreich 320 km/h, zwischen Saarbrücken und Mannheim nur 160 km/h. Einer der Gründe für ein schnelleres Fahren in Deutschland erforderlichen Sicherungssystems (LZB) auf dieser Ausbaustrecke. Auch sind noch Bahnübergänge zu beseitigen, vor allem zwischen Neustadt an der Weinstraße und Kaiserslautern. Die Strecke erlaubt wegen der vielen Kurven stellenweise nur eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Die Züge müssen in Mannheim wenden (ihre Fahrtrichtung ändern), nachdem die dortige Riedbahnbrücke über den Neckar auf ein Gleis zurückgebaut wurde.
Südstrecke: Stuttgart–Paris
Zur gleichen Zeit wird der Verkehr auf der Strecke Stuttgart–Paris mit täglich vier Zugpaaren aufgenommen. Hier kommt der französische TGV POS zum Einsatz, der seit November 2005 auf deutschen Strecken getestet wurde.
Frankreich–Schweiz
Auf der Verbindung von Paris über Basel nach Zürich soll sich die Fahrzeit um ca. 1,5 h verkürzen. Basel sollen vier TGV täglich in 3:30 h, Zürich drei TGV in 4:30 h erreichen.
Weitere Planungen
Die zweite Realisierungsstufe sieht für den TGV Est auf französischer Seite eine zweiarmige Verlängerung nach Forbach (bei Saarbrücken) sowie nach Straßburg vor. Auf deutscher Seite wird vorerst nur ein weiterer Ausbau der bestehenden Strecken für Fahrzeitverkürzungen sorgen.
Siehe auch
Strecken: