Melitta Sallai

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Melitta Sallai (geboren als Melitta Wietersheim-Kramsta am 2. Oktober 1927 in Breslau, Provinz Niederschlesien) ist eine deutsche Stifterin, die für ihr Engagement für Kinder- und Jugendarbeit in Polen ausgezeichnet wurde.

Melitta Sallai (2012)

Leben

Melitta Sallai (gesprochen „Schallei“) ist die Tochter des Hans-Christoph von Wietersheim-Kramsta, Besitzer von Schloss Muhrau, und seiner Frau Herta, geborene von Johnston.[1]

Melitta Sallai wuchs im Schloss Muhrau auf, wo sie und ihre Schwestern von Hauslehrerinnen unterrichtet wurden. Ab 1938 besuchte sie das Lyceum in Striegau, 1942 kam sie auf ein Internat in Heiligengrabe (Brandenburg). Melittas Mutter hatte schon im Krieg ein Haus im Kleinen Walsertal gekauft. Es hieß „Bergfrieden“ und war nur zu Fuß oder im Winter mit Skiern zu erreichen. 1945 flohen Melitta und ihre Schwester von Heiligengrabe ins Kleine Walsertal.

Melitta Sallai ging als Au-pair-Mädchen nach Frankreich, nach Portugal und schließlich nach Angola. Dort wurde die als Groundhostess bei Panair do Brasil angestellt, dann bei der Aerotour-Deutsche-Luftreederei. Als sie ein Kind bekam, heiratete sie im Februar 1965 Charles Sallai, der in Angola Pflanzungen bewirtschaftete, jedoch nicht der Vater des Kindes war. Nach der Unabhängigkeit Angolas verließ Melitta Sallai 1981 endgültig Angola und ging zurück nach Deutschland. Dort arbeitete sie als Sekretärin bei der Max-Planck-Gesellschaft in München. Ihr Mann wurde Übersetzer beim Bundesnachrichtendienst in Pullach.

1985 gab es erste Kontakte der Familie zu dem Vollblutgestüt in Striegau/Muhrau.[2] 1992 pachtete sie von der polnischen Treuhandanstalt ihr Geburtshaus, das Schloss Muhrau und 12,3 Hektar Park. Aus dem zweiten Teil des Hauses wollte die Familie eine Begegnungsstätte machen. Mit den Einnahmen – auch aus Übernachtungen – sollte der karitative Kindergarten finanziert werden. 1993 eröffnete der Kindergarten.[3], gefördert vom gemeinnützigen Verein „Kindergarten und Bildungsstätte Hedwig e.V.“ und der polnischen Stiftung „Fundacja sw. Jadwigi“ (St. Hedwigs Stiftung), deren Gründungsmitglied Sallai ist[4]. Im Jahr 2022 zog der Kindergarten in die renovierte Remise um.[5]

Im Januar 2025 erhielt Melitta Sallai das Bundesverdienstkreuz für ihren Einsatz für die deutsch-polnische Versöhnung mit der St. Hedwig-Stiftung und für den Schutz des kulturellen Erbes Niederschlesiens.[5] Neben der deutschen besitzt Sallai inzwischen auch die polnische Staatsbürgerschaft.[4]

2014 veröffentlichte Melitta Sallai eine Autobiographie.[6]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Hans Christoph von Wietersheim-Kramsta: Einer von vielen. Das Lebensschicksal eines schlesischen Landwirts. Bläschke-Verlag, St. Michael 1982. ISBN 3-7053-1775-X.
  2. Internetseite des Gestüts in Morawa
  3. „Ein Schloss für Kinder“, Beitrag im Projekt „Junge Journalisten on Tour“
  4. a b Karolina Pajdak: Eine Schlesierin macht "ihr" Schloss zur Kita. In: abendblatt.de. 2. März 2007, abgerufen am 10. April 2025.
  5. a b Peggy Wolter: Wieder zu Hause auf Schloss Muhrau | MDR.DE. In: mdr.de. 15. März 2025, abgerufen am 10. April 2025.
  6. Melitta Sallai: Von Muhrau nach Morawa – Ein ungewöhnliches Leben in Europa und Afrika. KLAK-Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-943767-09-4.
  7. Internetseite der Stiftung für Unabhängige Polnische Kultur
  8. Bekanntgabe der Ordensträgerinnen und Ordensträger. In: bundespraesident.de. 7. April 2025, abgerufen am 9. April 2025.