Ruppichteroth

Gemeinde in Nordrhein-Westfalen
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Ruppichteroth ist eine Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis rund 30 Kilometer östlich von Bonn im Süden Nordrhein-Westfalens. Sie entstand 1969 aus der Zusammenlegung der Orte Ruppichteroth und Winterscheid. Ruppichteroth wurde 843 erstmalig erwähnt.

Geografie

Nachbargemeinden

Ruppichteroth grenzt im Süden an die Gemeinden Windeck und Eitorf, die Stadt Hennef im Süd-Westen, die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid im Nordwesten, sowie an die Gemeinde Much im Norden. Im Osten schließt der Oberbergische Kreis mit der Gemeinde Nümbrecht und der Stadt Waldbröl an Ruppichteroth an.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht neben den drei Hauptorten Ruppichteroth, Schönenberg und Winterscheid aus folgenden weiteren Ortsteilen:

Ahe, Bacherhof, Bechlingen, Beiert, Berg, Bölkum, Bornscheid, Bröleck, Brölerhof, Broscheid, Büchel, Damm, Derenbach, Dörgen, Ennenbach, Fußberg, Fußhollen, Gießelbach, Hänscheid, Hambuchen, Harth, Hatterscheid, Herrenbröl, Herrnstein, Hodgeroth, Holenfeld, Honscheid, Hove, Ifang, Ingersaulermühle, Jünkersfeld, Junkersaurenbach, Kämerscheid, Kammerich, Kesselscheid, Köttingen, Krahwinkel, Kuchem, Litterscheid, Millerscheid, Mittelsaurenbach, Neuenhof bei Ruppichteroth, Neuenhof bei Winterscheid, Niederlückerath, Niederpropach, Niedersaurenbach, Oberlückerath, Obersaurenbach, Oeleroth, Paulinenthal, Pulvermühle, Reiferscheid, Retscheroth, Rose, Rotscheroth, Scheid, Schmitzdörfgen, Schmitzhöfgen, Schneppe, Schreckenberg, Stockum, Stranzenbach, Strasse, Tanneck, Thal, Thilhove, Velken, Wingenbach, Wingenbacherhof, Winterscheiderbröl, Winterscheidermühle

Das Rathaus der Gemeinde befindet sich an zentraler Stelle zwischen den beiden Hauptorten Ruppichteroth und Winterscheid, im Ortsteil Schönenberg.

Geschichte

Nach den karolingischen Teilungen Vertrag von Verdun 843 gehörte die Bauernschaft Ruppichteroth zum Auelgau. Innerhalb der späteren territoritalen Gliederung kam das Amt Blankenberg – zu dem Ruppichteroth damals gehörte – in der Mitte des 15. Jahrhunderts zur Grafschaft (später Herzogtum) Berg. Das Amt Blankenberg bestand bis 1806. Im Zuge der französischen Neuordnung des Rheinlandes wurde das Amt aufgelöst und die Umgebung in Arrondissements aufgeteilt. Das Amt Blankenberg fiel an das Herzogtum Cleve. Napoleons Schwager Joachim Murat wurde als Herzog eingesetzt, das Herzogtum selbst kurz danach zum Großherzogtum erhoben. 1808 wurde Murat König von Neapel. Damit wurde Ruppichteroth direkt der Kontrolle des Königs von Neapel unterstellt.

Nach den Befreiungskriegen wird die Bürgermeisterei Ruppichteroth direkt der Verwaltung Preußens unterstellt. 1816 bilden die Preußen den Kreis Uckerath, bestehend aus den acht Bürgermeistereien Hennef, Herchen, Lauthausen, Much, Neunkirchen, Ruppichteroth, Eitorf und Uckerath. Mit Kabinettsorder vom 1. Oktober 1820 wurde der Kreis Uckerath mit dem Siegkreis vereint und bildet den heutigen Rhein-Sieg-Kreis.

Ruppichteroth ist seit je her land- und forstwirtschaftlich geprägt. Die Industrie fasste erst spät Fuß im Ort. Aus einem 1889 entstandenen Betrieb der Brüder Hugo und Otto Willach entwickelten sich zwei Betriebe, die heute im Bereich Schlösser und Beschläge weltweit führend sind.

Religionen

Jüdische Gemeinde

  • Jüdischer Friedhof Otto-Willach-Straße

Politik

Gemeinderat

Die 30 Sitze des Gemeinderat verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Burgruine Herrenbröl
  • Burg Herrenstein (in Privatbesitz)
  • Rennenberg, einer Ringwallanlage (Erbauung um 900 n. Chr.)

Naturdenkmäler

  • Teufelskiste

Sport

  • Drachenflieger-Startplatz Auf der Stachelhardt Nähe Ruppichteroth-Honscheid, 209 m ü. N.N. mit Flug über dem Siegtal

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Döörper Weihnacht
  • Ruppichterother Kirmes
  • Fußhollener Martinsmarkt der DPSG Winterscheid


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Hauptverkehr führt heute im Gegensatz zu früher nicht über die Höhenzüge (zum Beispiel die Römerstraße), sondern durch das Bröltal. Seit 1862 war die Gemeinde über die Bröltalbahn, eine Schmalspurbahn, an die Stadt Hennef und seit 1870 auch an die Stadt Waldbröl angeschlossen. Die Bahn diente vornehmlich dem Transport von Erz und Kalk, erst später von Personen. Sie wurde vorab als Pferdebahn betrieben. Dann wurde sie als älteste Schmalspurdampflokstrecke betrieben. Heute besteht die Hauptverkehrsanbindung hauptsächlich über die B 478, die die Gemeinde durchschneidet und mit den angrenzenden Städten Hennef und Waldbröl verbindet. An der Gemeindegrenze zweigt zudem die B 507 nach Neunkirchen-Seelscheid ab. Außerdem führen Landstraßen zu den angrenzenden Gemeinden Windeck, Eitorf, Much und Nümbrecht.

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Sonstiges

Ruppichteroths Ortsteil Schönenberg erhielt 1994 den Titel „Schönstes Dorf im Rhein-Sieg-Kreis“. Winterscheid schaffte dies 1973 und 1981.

Literatur

  • Pfarrer Harry Hendrick (+), 1977, 1978, 1988: Ruppichteroth - im Spiegel der Zeit Bd. 1–3
  • Karl Schröder, 2006: Die Zivilgemeinde Ruppichteroth 1808–2006
  • Adolf Becker, 1988: Die Bröltalbahn/Rhein Sieg Eisenbahn – Die Geschichte der ältesten Schmalspurbahn Deutschlands