V. Wiener Gemeindebezirk | |
---|---|
Wappen | Karte |
![]() |
![]() |
Name: | Margareten |
Fläche: | 2,01 km² |
Einwohner: | 51.434 (Stand: 31.12.2004) [1] |
Bevölkerungsdichte: | 25.589 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | A-1050 |
Adresse des Bezirksamtes: |
Schönbrunner Straße 54 A-1050 Wien |
Offizielle Website: | http://www.wien.gv.at/margareten |
E-Mail-Adresse: | post@b05.magwien.gv.at |
Politik | |
Bezirksvorsteher: | Kurt Wimmer (SPÖ) |
Bezirksvertretung (40 Bezirksräte) |
SPÖ 18, Grüne 10, ÖVP 7, FPÖ 5 |
Margareten ist der fünfte Wiener Gemeindebezirk.
Geographie
Der 5. Bezirk liegt südlich des Flusses Wien und wird im Westen und Süden vom Gürtel begrenzt.
Geschichte
Der Bezirk Margareten entstand aus sechs ehemaligen Vorstädten. Die Vorstadt Margareten selbst entwickelte sich aus einem gleichnamigen Gutshof und wurde später zu einem Schloss ausgebaut. Es wurde bei beiden Türkenbelagerungen zerstört, aber jedesmal wieder aufgebaut. Daneben lag Nikolsdorf, das von 1555-1568 planmäßig angelegt und nach dem Nonnenkloster St. Nikolai benannt wurde. Matzleinsdorf entstand um 1130 und war freies Eigentum der Babenberger. Der Name Laurenzergrund leitet sich von einem Hof in Matzleinsdorf ab, der den Laurenzerinnen gehörte. Nach der Auflösung des Klosters durch Joseph II. wurde es zur selbständigen Vorstadt. Reinprechtsdorf war zwar ein mittelalterliches Dorf, verödete später, wobei der Name aber als Flurbezeichnung erhalten blieb. Ab 1730 wurden hier aber wieder Häuser gebaut. In der Nähe befand sich das Rüdenhaus, in dem die landesfürstlichen Jagdhunde untergebracht waren. In der Nähe wurde ein Jagdhaus errichtet. Davon hat die spätere Vorstadt Hundsturm ihren Namen. Das Jagdhaus wurde später durch ein Schloss ersetzt, aber bis 1885 abgetragen.
Diese sechs Orte wurden neben einer Reihe anderer am 6. März 1850 als 4. Bezirk Wieden eingemeindet. Nach längeren Debatten wurde wegen der unterschiedlichen Verhältnisse 1861 der 5. Bezirk davon abgetrennt. 1873 verlor der Bezirk allerdings seine südlichen Teile an den 10. Bezirk Favoriten. In der Folge wurde der noch recht ländliche Bezirk zu dicht verbautem städtischem Gebiet, wobei er sich von einer hauptsächlich von Handwerkern bewohnten Gegend zu einem Arbeiterbezirk wandelte. Folglich entstanden hier in der Zwischenkriegszeit auch die ersten Wohnbauten des Roten Wien, was auch noch durch freies Gelände entlang des Gürtel ermöglicht wurde.
Der Arbeiterbezirk bot auch während des Bürgerkrieg 1934 Widerstand gegen den austrofaschistischen Ständestaat. In Margareten wurde der Reumannhof vom Schutzbund eingenommen und versucht zu halten.
In den Jahren der Besatzung (1945 bis 1955) war Margareten Teil des britischen Sektors von Wien.
Heute ist Margareten immer noch ein Arbeiterbezirk, welcher von vielen bosnischen, kroatischen, serbischen und türkischen Einwanderern bewohnt wird.
Bevölkerung
|
|
Bevölkerungsentwicklung
Im Jahre 1869 lebten im Bezirksgebiet 54.010 Menschen. In den darauf folgenden Jahren verdoppelte sich die Einwohnerzahl bis um 1900 auf fast 108.000. Obwohl erst nach dem 1. Weltkrieg die großen Gemeindebauten entlang des Gürtels gebaut wurden, sank die Einwohnerzahl bis zu Volkszählung 2001 aufgrund der gesteigerten Wohnbedürfnisse kontinuierlich. Seit dem wird wieder eine leichte Zunahme des Wohnbevölkerung verzeichnet.[2]
Margareten ist der dichtbesiedelteste Bezirk in Wien mit über 25.000 Einwohner/km².
Bevölkerungsstruktur
Der Anteil der Menschen, die 60 Jahre und älter sind, ist mit 19,7% unterdurchschnittlich, da im gesamten Stadtgebiet dieser Anteil 22,2 % beträgt. Der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren betrug 14,3%. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung entspricht mit 52,4% genau dem Durchschnitt Wiens.
Herkunft und Sprache
Der Anteil der Margaretner mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 23,2 % rund 6 % über dem Durchschnitt Wiens. Dabei hatten 7 % der Margaretner eine Staatsbürgerschaft von Serbien oder Montenegro, 4,4 % sind türkische Staatsbürger. Dahinter folgen Bosniaken (2,3 %) sowie Kroaten und Deutsche, deren Anteil an der Bevölkerung jedoch nur noch zwischen 1,5 und 1 % liegt. Insgesamt waren 2001 etwa 32% der Margaretner in einem anderen Land geboren, daher gaben auch nur 64,4 % der Margaretner Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 10,2 % sprachen hauptsächlich Serbisch, 7,6 % Türkisch, 3,4 % Kroatisch und 1,1 % Ungarisch.
Religionsbekenntnis
Der Anteil der Menschen mit römisch-katholischem Bekenntnis beträgt 42,2 %. Dahinter folgen 11,9 % mit islamischem und 9,6 mit orthodoxem Bekenntnis. Die Anhänger der evangelischen Kirche liegt mit 4,3 % an der 4 Stelle. 24,6 % der Margaretner sind ohne religiöses Bekenntnis.
Politik
Bezirksvorstehung
Bezirksvorsteher/innen seit 1945 | |
---|---|
Fritz Lendvai (KPÖ) | 4/1945-7/1945 |
Max Tober (SPÖ) | 1945-1950 |
Franz Grubeck (SPÖ) | 1950-1962 |
Otto Reisz (SPÖ) | 1962-1969 |
Johann Walter (SPÖ) | 1969-1989 |
Kurt Heinrich (SPÖ) | 1989-1999 |
Kurt Wimmer (SPÖ) | 1999- |
Wappen
Das Wappen des Bezirks ist sechsgeteilt und repräsentiert sechs ehemalige Gemeinden. Das Herzschild symbolisiert den namensgebenden Bezirksteil Margareten. Es zeigt die Heilige Margareta von Antiochia auf Wolken sitzend vor einem goldenem Grund. Unter ihr liegt ein grüner Drache. Das Wappen geht auf die im Ende des 14. Jahrhundert im Margaretener Schloss gestiftete Kapelle zurück. Der linke obere Wappenteil steht für den Bezirksteil Nikolsdorf. Er zeigt den Heiligen Nikolaus auf rotem Grund auf einer grünen Wiese. Das Wappen wurde gewählt, da der Ort zu Ehren des Gründers Nikolaus Oláh, ursprünglich Nikolausdorf genannt worden war. Der rechte, obere Wappenteil zeigt mit Florian ebenfalls einen Heiligen. Dieses Symbol für den Bezirksteil Matzleinsdorf wurde gewählt, da Florian der Patron der örtlichen Pfarrkirche ist. Der linke, untere Wappenteil steht für den Bezirksteil Hundsturm. Auf blauem Hintergrund ist ein silberner Turm abgebildet, aus dem ein herausspringendes, silbernes Einhorn herausragt. Das sprechende Wappen symbolisiert das 1672 gebaute gleichnamige Schloss. Der mittlere, untere Bezirksteil steht für den Laurenzergrund. Er zeigt das Symbol des Martyriums des Heilige Laurentius, der auf einem Feuerrost zu Tode gefoltert wurde. Der rechte, untere Wappenteil steht schließlich für den Bezirksteil Reinprechtsdorf. Er zeigt einen blauen, goldverzierten Reichsapfel, der aus dem Siegel des Wiener Bürgerspitals entnommen wurde. Dieses war bis zum 18. Jahrhunderts der Grundherr des Ortes.
Gesundheitswesen
In der Nikolsdorfergasse 26-36 steht seit 1865 das Hartmannspital, das einzige Krankenhaus in Margareten. Dieses Spital wird seit Beginn vom Orden Franziskanerinnen von der christlichen Liebe betrieben. 1977 und 1994 wurde das Krankenhaus durch Erweiterungsbauten vergrößert.
Aktuell beinhaltet das Krankenhaus folgende Abteilungen: Interne Abteilung, Stationäre Schmerztherapie, Akutgeriatrie/Remobilisation, Pulmologie, Chirurgie, Anästhesie, Intensivmedizin, Röntgenordination, Physiotherapie und Ambulanzen.
Verkehr
Der Bezirk wird im Norden (Wienzeile), im Süden und Westen (Gürtel) von wichtigen Hauptverkehrsstraßen begrenzt. Früher gab es in den vielen engen Gassen zahlreiche Straßenbahnlinien, doch wurden diese zumeist schon relativ früh durch Busse ersetzt. Heute verkehren unter der Wiedner Hauptstraße die beiden Straßenbahnlinien (62, 65) und die Badner Bahn.
Der Matzleinsdorfer Platz ist ein großer Verkehrs- und Umsteigeknotenpunkt im Süden, da innerstädtische und regionale Buslinien, Straßenbahn-Linien, die Badner Bahn und S-Bahn-Linien den Platz anfahren. Die wichtigsten Straßenzüge sind der Gürtel und die Triester Straße (B17).
An der Bezirksgrenze gibt es U-Bahn (U4), Straßenbahn (Linien: 6, 18, 62, 65), Badner Bahn und S-Bahn (Hst. Matzleinsdorfer Platz) Haltestellen.
Persönlichkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Margaretenhof
- Kirche "Zum heiligen Josef"
- Metzleinstalerhof, erster kommunaler Wohnbau "Gemeindebau" (1919-1920)
- Reumannhof
- Matzleinsdorfer Hochhaus
- Vorwärts-Gebäude
- Das Österreichische Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
- Kaffeemuseum