Für ältere Themen siehe das Diskussions-Archiv: Diskussion:Weiach/Archiv.
Kandidat "Exzellente Artikel" vom 5. August - 17. August
- pro: Klasse Artikel für eine Schweizer Gemeinde im Zürcher Unterland mit 971 Einwohnern. Keine andere Gemeinde dieser Größenordnung, auch manche Großstadt hat einen solch ausführlichen Artikel. -- CdaMVvWgS 23:11, 5. Aug 2004 (CEST)
- contra: Der Artikel beginnt mit einer hässlichen Auflistung. --zeno 04:02, 6. Aug 2004 (CEST)
- contra: Diese Auflistung sollte man wirklich in einer Basistabelle unterbringen. Außerdem fehlt noch eine Karte. Steffen M. 12:40, 6. Aug 2004 (CEST)
- contra: Der Artikel ist schon recht gut und wenn man ihn noch weiter ausbaut hat er sogar wohl Chancen in die exellenten zu kommen. Was aber fehlt sind eine Basistabelle, dann müssen die Stichworte unbedingt heraus (bei den Punkten 1, 5, 6, und 7), das ist einfach zu viel. Dann braucht man noch eine Karte, sowie wäre es angebracht noch ein paar Fotos zu machen. --Thommess 20:22, 11. Aug 2004 (CEST)
- contra: Schliesse mich obigen Meinungen an: Wenigstens die Formatvorlage für Schweizer Orte sollte schon verwendet werden. -- Napa 10:58, 14. Aug 2004 (CEST)
- contra: Auch wenn ich die Nutzung von Formatvorlagen nicht als Grund betrachte. Das Problm ist neben der listenhaftigkeit zu Beginn des Artikels und auch später wieder, dass an vielen Stellen (vor allem der Geschichte) nur an der Oberfläche gekratzt wird. Sicher ausbaufähig, jetzt aber noch nciht exzellent. -- Necrophorus 10:44, 17. Aug 2004 (CEST)
Um weitere Verbesserungsvorschläge wird gebeten. --Weiacher Geschichte(n) 14:10, 17. Aug 2004 (CEST)
Contra: Der Artikel ist überdimensioniert. Sein Umfang steht in keinem Verhältnis zur eher bescheidenen Bedeutung dieser Gemeinde. Meines Erachtens ist er ein Schulbeispiel dafür, wie Wikipedia nicht sein sollte. Das ausgerechnet dieser Artikel excellent sein soll, muss wohl ein Missverständnis sein. Hat ihn überhaupt jemand gelesen und überprüft? Die Art und Weise, wie jemand unter dem Vulgo Weiacher Geschichte(n) andere Artikel "verbessert", lässt es geraten erscheinen, den Artikel über Weiach entweder auf Normalmass zu kürzen oder zumindest von Fachleuten auf sachliche Richtigkeit überprüfen zu lassen--83.176.47.151 22:39, 14. Sep 2004 (CEST)
Ich habe nie behauptet der Artikel sei exzellent *gg*. Und was die Überprüfung durch Fachleute anbelangt: Wer sich als solcher ausweisen kann, der soll prüfen. --Weiacher Geschichte(n) 23:06, 14. Sep 2004 (CEST)
Herkunft des Namens Weiach
Wer vertritt heute über die Herkunft des Namens eine andere Meinung? Ist das eine Stimme von Gewicht oder ein pensionierter Zeichenlehrer, der sich für die Festschrift "125 Jahre Schwingerverein Schlungg" produziert hat? Seidl 18:34, 16. Aug 2004 (CEST)
- Der "pensionierte Zeichenlehrer" ist meine Wenigkeit. Da es wirklich gar keine archäologischen Fundstellen gibt, die auf einen Gutshof hinweisen, ist meines Erachtens die Meinung aus dem 19. Jahrhundert noch nicht vom Tisch. Die Literatur der Kantonsarchäologie über den Gutshof Neftenbach gibt da auch keine hundertprozentig wasserdichte Erklärung. --Weiacher Geschichte(n) 18:40, 16. Aug 2004 (CEST)
- Worauf stützt sich denn die neuere Forschung, wenn nicht auf Ockhams Rasiermesser? --Weiacher Geschichte(n) 18:49, 16. Aug 2004 (CEST)
- Und worauf stützt sich die ältere Forschung? Folgende Fragen bitte ich zu beantworten:
- Hat man in Weiach schon gezielt nach römischen Resten gegraben?
- Wie heißt das Bächlein, das durch Weiach fließt? Auf der Landeskarte 1:25'000 ist leider kein Name eingetragen. Wie hieß es in der älteren Dokumentation?
- Gibt es typologische Parallelen sonstwo, dass ein Gewässer nach einer Weihe benannt wurde?
- Was soll ein nach einer Weihe bezeichnetes Gewässer überhaupt bedeuten? Seidl 19:34, 16. Aug 2004 (CEST)
- Und worauf stützt sich die ältere Forschung? Folgende Fragen bitte ich zu beantworten:
- Ich beantworte die Fragen gern. Bekomme ich dann ebenso ausführlich Antworten auf meine oben gestellten Fragen?
- Gezielte Grabungen nach römischen Resten? -- Ja. Die Kantonsarchäologie hat zwar noch nicht das gesamte Gemeindegebiet umgegraben. Grabungen wurden im Isenbühli vorgenommen, wo die Fachleute einen Tempel vermuteten, aber nichts fanden. Weiter ist bei den beiden römischen Wachttürmen auf Gemeindegebiet schon mehrmals gegraben worden. Auch mit Luftprospektion wurde schon gearbeitet. Bezüglich der Ergebnisse bin ich mit Hr. Nagy von der Kantonsarchäologie in Kontakt. Bis dato ist mir kein einziger Hinweis auf einen gallorömischen Gutshof bekannt, auch nicht einen aus Holz, wie in den ersten Phasen desjenigen von Neftenbach.
- Name des Bächleins? -- Es gibt zwei Bäche, die heute "Dorfbach" oder "Mülibach" bzw. "Sägebach" genannt werden. Ältere Namen sind mir derzeit nicht bekannt, wobei ich für die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Quellen die Urkundenbücher für die Kantone Zürich und Aargau sowie für die mündliche Überlieferung das Grundlagenmaterial für das Kantonale Namenbuch (StAZH O 471) durchgeackert habe und darin keinerlei Bachbezeichnungen zu finden sind. Da diese Bäche beide vollständig auf Gemeindegebiet fliessen und keinen Meter auf anderen Gemarkungen, ist es meines Erachtens durchaus möglich, dass die Einheimischen eine spezielle Benennung nicht für nötig hielten oder diese im Lauf der Zeit verloren ging und sich auf die Siedlung übertrug.
- Typologische Parallelen für Benennung eines Gewässers nach Weihen? -- Da bin ich überfragt. Muss noch abgeklärt werden. Und zwar auf die Fragestellung erweitert, ob es generell Gewässerbenennungen nach Greifvögeln gibt.
- Bedeutung einer Benennung nach Weihen? -- Auch da kann ich nur die Antwort geben, dass die Besiedler in der Geländekammer besonders viele dieser Vögel feststellten. Noch heute ist sie ein beliebtes Jagdrevier von Mäusebussarden und anderen Greifvögeln, u.a. möglicherweise wegen der Thermik.
- Generell bin ich der Ansicht, dass man weitgehende Siedlungskontinuität nachweisen müsste, um mit Sicherheit die gallorömische Variante verifizieren zu können. Wenn Galloromanen bei der Einwanderung der Alemannen noch vor Ort ansässig waren, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der alte Name übernommen wurde. Andernfalls, also bei einer Wüstung und späteren Neubesiedlung durch Alemannen ist dies meines Erachtens wesentlich weniger wahrscheinlich. --Weiacher Geschichte(n) 20:19, 16. Aug 2004 (CEST)
- Erstens einmal: Nicht nur in dieser Art von Wissenschaft kann man nichts verifizieren; allerhöchstens kann man etwas falsifizieren.
- Wichtig ist bei der historischen Erklärung von Ortsnamen immer die sog. "Realprobe", d.h. der Name, der ja irgendwann mal was bedeutet hat, muss eine zu den topografischen Gegebenheiten passende Bezeichnung sein. Beide hier im Rennen liegenden Hypothesen sind leider auf dieses Kriterium hin nicht abklopfbar. Ein Problem hätte man z.B. dann, wenn es in Weiach gar keinen Bach gäbe;-)
- Weiter muss man natürlich prinzipiell von der jüngsten Sprachschicht ausgehen und erst, wenn das gefundene Ergebnis nicht befriedigt, einen Schritt zurück. Nun ist das gerade der Punkt: Der "Weihenbach" steht ein wenig quer in der Namenslandschaft. Ich hatte bis dato nicht Zeit, irgendwo nach Parallelen zu suchen, wo
- 1) ein Vogelname mit einem "Bach" zusammengeklebt wird und
- 2) die "Weihe" als Namenglied vorkommt.
- Solange das nicht durch Parallelen abgestützt ist, ist allergrößte Skepsis am Platze. Für einen Laien vielleicht weniger als für den Fachmann, der gelernt hat, dass vieles, was auf den ersten Blick einleuchtend aussieht, dann aber durch spätere volksetymologische Erklärungsversuche verunklart wird.
- Auch sprachlich habe ich meine Zweifel: Es reicht ja nicht, einfach zwei Wörter, die irgendwie passen, zusammenzufügen. Es müssen auch die zur Bildungszeit üblichen sprachlichen Mittel eingehalten sein. Im konkreten Fall müsste man nachprüfen:
- 1) wie die Weihe im Altalemannischen dekliniert wurde
- 2) ob diese Art von Zusammensetzung im Vorderglied den reinen Stamm oder einen Genitiv erforderte.
- Erst wenn alle diese Zweifel nicht ausgeräumt sind, müssen wir uns nach anderen Erklärungen umsehen, d.h. die lateinische Erklärung prüfen. Aus Zeitnot möchte ich diesen Teil erst dann erörtern, wenn wir die zunächst aufgeworfenen Fragen wirklich geklärt haben. Bleiben da eine Probleme offen, dann schauen wir, wie das mit der lateinischen Erklärung klappt. Und dann kommt in der Tat das Parsimonieprinzip ins Spiel, an dem ich nichts Anrüchiges zu erkennen vermag. Gruß, Christian Seidl 20:46, 19. Aug 2004 (CEST)