Die österreichische Kulturschaffende und Journalistin Ilse Maria Aschner ist Zeitzeugin und Mitglied der Grazer AutorInnen Versammlung (GAV).
Geborene Römer
Ihr Leben
Als Tochter einer assimilierten jüdischen Bürgerfamilie wuchs sie im Roten Wien der 1920er und 1930er Jahre auf. Ihre Eltern ( Gustav und Paula Römer) waren beide aktive und engagierte Sozialdemokraten, die auch im Wiederstand gegen den Ständestaat unter Engelbert Dollfuß tätig waren.
Sie und ihr Bruder Wolfgang waren evangelisch getauft. Beide wussten bis zum Einmarsch der Nazis 1938 nicht um ihre "jüdische Abstammung".
Sie und ihr Bruder schafften es als einzige aus ihrer Familie nach England zu emigrieren. Allerdings dauerte es fast ein Jahr bis sie alle Schikanen die zur Ausreise zu durchlaufen waren durchlaufen hatte und legal als benötigte Arbeitskraft nach Großbritannien auszureisen.
1939 bis 1946 lebte sie in Großbritannien in der Emigration , dort lernte sie auch ihren Mann Peter Aschner( 1918-1984) kennen. 1946 kehrte sie nach Wien zurück .
Erst in Wien erfuhr sie nach und nach, dass ihre Eltern sowie die gesammte Verwandtschaft von den Nazis ermordet worden waren.
Ihr Wirken
Zunächst war sie Autorin bei der kommunistischen Frauenzeitschrift Stimme der Frau, doch als sie 1969 wie viele andere Intellektuelle aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings aus der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) austrat begann sie beim Neuen Forum zu arbeiten.
Danach wirkte sie als Sekretärin bei der Grazer AutorInnen Versammlung und arbeitete dort eng mit Ernst Jandl zusammen.
Seit den 1980er Jahren ist sie als Zeitzeugin an Wiener Schulen aktiv um das Wissen um den Holocaust, dem fast ihre gesamte Familie zum Opfer fiel, weiterzugeben und am Leben zu erhalten.
Seit Beginn der 90er Jahre wirkte sie im Ersten Wiener Lesetheater und zweiten Wiener Stehgreiftheater entscheidend mit. Anfang 2006 legte sie ihre Funktionen bei diesem zurück und tritt seiter nur noch gelegentlich als Mitlesende auf.