Der Golden Retriever ist ein in Deutschland und Europa sehr verbreiteter Familienhund. Er wurde ursprünglich für die Jagd gezüchtet und war dafür zuständig, geschossene Vögel aus dem Wasser zu apportieren (engl. retrieve).

Heute ist die Rasse vor allem für seine gute Verträglichkeit mit Kindern, anderen Haustieren und für seinen Gehorsam bekannt. Ein Golden Retriever fühlt sich in der Unterordnung, in der Fährtenarbeit, im Dummytraining, in der Suchhundestaffel und in vielen anderen Hundesportarten, die etwas mit Nasenarbeit bzw. Apportieren zu tun haben, wohl. Oft sieht man Golden Retriever auch als Partnerhunde. Überhaupt nicht geeignet sind Golden Retriever als Schutzhunde.
Wesen
Der Golden Retriever ist ein intelligenter, arbeitsamer Hund, dem auch extreme nasskalte Wetterbedingungen nichts ausmachen. Die Rasse ist ruhig, geduldig, aufmerksam und niemals aggressiv. Er ist kein Schutzhund, aber im Ernstfall durchaus verteidigungsbereit. Da er nicht zu den jagenden Hunden gehört, sondern auf Befehl geschossenes Federwild oder Hase apportiert, neigt er nicht zum Wildern oder Streunen. Die Haltung eines Golden Retrievers ist, wie auch bei allen anderen Jagdhunden, bewegungs- und trainingsintensiv. Unterforderte, in ihren Arbeitsanlagen nicht geförderte Hunde neigen dazu, unerwünschte Verhaltensweisen zu entwickeln. Golden Retriever brauchen die Nähe zu ihrem Rudel, sie sind daher nicht geeignet für eine Zwingerhaltung.
Abstammung
Der Besucher der bekannten Londoner Hundeausstellung "Crufts" wird die folgende Ursprungserläuterung im dortigen Katalog finden: "Über den Ürsprung des Golden Retrievers besteht weniger Unklarheit als bei den meisten anderen Retrieverarten, denn es steht fest, dass diese Rasse von dem ersten Lord Tweedmouth im vergangenen Jahrhundert herangezüchtet wurde. Diese Tatsache geht aus sorgfältig geführten Zuchtbüchern und Aufzeichnungen hervor, die im Jahre 1952 von Lord Tweedmouths Großneffen, dem Earl of Ilchester, entdeckt wurden."
Im Jahre 1868 paarte Lord Tweedmouth einen gelben Labrador Retriever mit welligem Fell (wavycoated) mit einem heute ausgestorbenen Tweed Water-Spaniel. Zwischen 1868 und 1890 züchtete Lord Tweedmouth diese Linie sorgfältig weiter. Er kreuzte einen weiteren Tweed Water-Spaniel ein, zwei schwarze Retriever, ferner einen Irischen Setter und einen sandfarbenen Bluthund.
Im Jahre 1913 wurde der Golden Retriever als eigene Rasse anerkannt und gewann in der Folge explosionsartig an Popularität. Heute zählt der Golden Retriever zu den beliebtesten Hunderassen im angelsächsischen und deutschsprachigen Raum.
Rassemerkmale
- Widerristhöhe: Hündin 51 bis 56 cm, Rüde 56 bis 61 cm
- Gewicht: 27 - 36 kg
- Alter: 13 - 15 Jahre
- Ursprungsland: Großbritannien (Schottland)
- Fell: creme, golden
- heute: Begleit-, Jagd- und Behindertenhund (kein Schutzhund)
- früher: Apportieren von Wild
- FCI-Nr.: 111/8.1.
Literatur
Vogel, Hilary/Busch, Patricia (1995): Golden und Labrador Retriever - praktische Ratschläge für Haltung, Pflege und Erziehung, 7. Aufl., Hamburg.
In Wikipedia: Retriever - Hunderassen - Haushund