Willi Kreikemeyer
Willi Kreikemeier, (* 11. Jänner 1894, † 31. August 1950) war eine der Schlüsselfiguren der Fieldaffäre.
Leben
Kreikemeyer, ein gelernter Dreher, schloß sich 1910 der Gewerkschaft an und 1919 der KPD. Durch seine Funktionärstätigkeit füe die KPD kam er in engen Kontakt zu Willi Münzenberg. Er wurde im Spanischen Bürgerkrieg schwer verwundet und danach erst als Kaderchef der deutschen Abteilung und danach als Chefadjudant für alle Kaderabteilungen der Interbrigaden eingesetzt. In diesen Tätigkeiten hatte er Kontakt mit Erich Mielke, damals unter dem Decknamen Leistner oder Leissner Chef der Instruktionsabteilung und Adjutant der zentralen Administration. Unter anderem gilt als belegt, daß Kreikemeyer sowohl um Bemühungen Mielkes wußte, sich in das sichere Mexiko abzusetzen, als auch um Hilfen, die er aus dem Hilfswerk Noel Fields erhielt.
Fieldaffäre
Nach dem zweiten Weltkrieg stieg Kreikemeier bis 1950 zum Generaldirekto der Reichsbahn auf. Im Zuge der Fieldaffäre geriet er ins Visier des MfS, da er für Fields Hilfswerk gearbeitet hatte und wurde verhaftet. Im Zuge der Ermittlungen ordnete er dem Decknamen Leistner Mielke zu. Da dies entlarvend für Mielke wirken mußte, konnte doch außer der Nähe zu Field dadurch sowohl ans Licht kommen, daß er versucht hatte, sich aus dem Wiederstand nach Mexiko abzusetzen, als auch, daß er den Krieg im Untergrund verbracht hatte, statt in der Sowietarmee, zielten Mielkes Bemühungen darauf ab, Kreikemeyer in einer Hülle des Schweigens zu verstecken. Es wurde jahrelang eine strickte Nachrichtensperre auch innerhalb des MfS gewahrt.
Nach Darstellung des MfS beging er Selbstmord durch Erhängen. Kreikemeyers Frau erhielt erst 1954 einen Totenschen für ihn und die darstellung, er habe sich wenige Tage nach der Verhaftung erhängt.