Brough Superior

Motorrad- und ehemaliger Automobilhersteller
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Brough Superior war eine kleine, exquisite, englische Motorradmarke.

Brough Superior im Museum Neckarsulm
Sportmodell SS100 mit JAP-Motor, ca. 70 PS

Gegründet und betrieben wurde die Unternehmung von George Brough. Er war Konstrukteur, Unternehmer, Verkäufer und Rennfahrer. Die hauptsächlich produzierten Modelle waren die

SS 80 mit einem Zertifikat, dass die Maschine mindestens 80 Meilen in der Stunde fährt, gebaut ab 1922,
und die SS 100 mit einem Zertifikat, dass die Maschine mindestens 100 Meilen in der Stunde erreicht - bereits 1924.

Brough setzte häufig großvolumige V-Zweizylinder-Einbaumotoren von J.A.P. ein, die zusätzlich leistungsgesteigert wurden. Die stärksten Sport-Versionen sollen über 70 PS erreicht haben, was in Relation zu den Qualitäten damaliger Fahrwerke und Straßen als enorm und auch gefährlich anzusehen ist: eine Brough war nicht nur extrem teuer und schnell, sie gehörte auch in die Hand sehr erfahrener Besitzer.

Seit Mitte der 1920er Jahre bis zum zweiten Weltkrieg galten die Motorräder von Brough als die schnellsten und best verarbeiteten Maschinen. In den Jahren 1938-39 baute Brough das exklusive Modell Dream mit einem Einliter-Vierzylinder-H-Motor.

Zwischen 1936 und 1939 baute George Brough auch Automobile. Er baute einige Sportwagen und bestückte diese mit einem Hudson-3,5 Liter- Sechszylindermotor. In Nottingham wurden auch einige Cabriolets und Limousinen gebaut.

T. E. Lawrence

Auf seiner Brough Superior verunglückte am 19. Mai 1935 der englische Oberst, Spion und Schriftsteller T. E. Lawrence bei einem Ausweichmanöver tödlich. Er war einer von Broughs bekanntesten und besten Kunden; Lawrence hatte in zwölf Jahren sieben neue Brough Superior erworben. 1932, nach dem Kauf seiner letzten Maschine, schrieb er an George Brough einen Dankesbrief, in dem er die hervorragende Leistung und gute Abstimmung seiner Maschine lobte. T. E. Lawrence war ein fanatischer Sportsmann und Motorradfahrer; er war bekannt dafür, dass er oftmals auf seiner jeweiligen Brough kreuz und quer durch England reiste und hierbei nicht selten 500 Meilen am Tag zurücklegte - angesichts der Landstraßen-Verhältnisse jener Zeit außergewöhnliche Leistungen von Mensch und Maschine. T.E. Lawrence benutzte an seiner Maschine als Sonderausstattung einen Jaeger-Tachometer, der bis 120 mph (192 km/h) anzeigen konnte - was nicht ganz reichte für die Leistungsfähigkeit seiner Maschine. Die letzte Brough Superior von Lawrence ist mittlerweile restauriert und im Museum im südenglischen Beaulieu ausgestellt.